Im Suhrental
Wer seinen Vorfahren auf die Spur geht, kann schöne Wanderwege entdecken. Eine führt zu den Kavernen des Sandstein-Steinbruches von Staffelbach in Sursee.
Wissen Sie, wo Ihre Vor-Vorfahren lebten? Oder was sie taten? Oft ist der Familienname der beste Hinweis auf diese Frage. Schneider – einfach. Amherd – tatsächlich? Rösti – das kann doch nicht sein! Mein eigener Name, Staffelbach? Das war mir lange ein Rätsel.
Die heutige Vorfrühlingswanderung führt auf einer grösseren Strecke die Suhre entlang, einen 34 Kilometer langen Bach, der dem Sempachersee bei Sursee entfliesst und bei Aarau in die Aare mündet. Die einzige Herausforderung für den Kreislauf ist ein Hügelzug kurz nach dem Start in Bottenwil.
Beim Abstieg führt ein Seitenpfad kurz vor dem Dorf Staffelbach an die Basis einer Felswand – mit rätselhaften herausgehauenen Kavernen. Es sind die Überreste einstigen Sandsteinabbaus.
Vom Mittelalter bis in die 1960er Jahre wurden hier, anfänglich in mühseliger Handarbeit, riesige Sandsteinblöcke herausgehauen, nach Staffelbach gebracht, hier weiter zersägt und zurechtgestutzt und dann in der weiteren Region für Bauten verwendet. Das Suhrental wird landwirtschaftlich intensiv genutzt, das sieht man der Landschaft an.
Projekte zur Förderung der Biodiversität
Die Suhre, einst vielfältiges Auengebiet, ist kanalisiert. Feuchtgebiete sind verschwunden, und die Landschaft ist grossflächig ausgeräumt. Kein Wunder, ist auch hier die Biodiversität am Boden. Auf dem Weg kommt man aber auch an ein paar schönen, wenn auch sehr kleinen Projektgebieten vorbei.
Da gibt es etwa Ödlandstreifen mit Ast- und Steinhaufen. Sie wurden (auch) für die Zauneidechse angelegt, ein kleines Reptil, das unter dem Auf- und Ausräumen der Landschaft gelitten hat. Das Projekt Zauneidechse.ch fördert in der ganzen Region Aufwertungsmassnahmen, auf der Website gibt es Infos dazu, was man im eigenen Garten für die hübsche Eidechse tun kann.
Nun, das Sandsteinmuseum in Staffelbach half mir bei der Klärung meines Namens. Er bedeutet so viel wie «Bach bei der Geländestufe». Das ergibt durchaus Sinn, denn am Südrand des Dorfes sticht die Suhre durch einen Querwall im Suhrental – geologisch eine eiszeitliche Endmoräne.
Koordinaten
Karte
1:25 000, Blätter 1109 und 1129; 1:50 000, Blatt 224 und 234
Route
via Sattenhof und die Sandsteinhöhlen zur Suhre und diese entlang nach Sursee; 19,6 km, 220 m Aufstieg, 210 m Abstieg, etwa 5 Std.
Verpflegung
Kalthof (nur Sonntag), Mooslerau, Triengen, Büron, Sursee