Fünf Unterkünfte – von Luxus bis einfach –, die Entspannung bieten. Sie liegen idyllisch eingebettet in der Natur und bieten einen Blick auf ein grandioses Panorama.
Das «Allegra» im Dorfkern Pontresinas war vergangenen August die ideale Unterkunft, um entspannte Mehr-Generationen-Kurzferien in den Bergen zu verbringen. Das Drei-Sterne-Superior-Hotel bietet einen Komfort der gehobenen Mittelklasse zu fairen Preisen. Die Zimmer sind geräumig sowie schlicht und funktional eingerichtet. Was gleich zu Beginn auffällt: Hier herrscht eine freundliche, unkomplizierte Atmosphäre sowohl beim Personal wie auch bei den Gästen.
Zwar hat das Hotel Allegra kein eigenes Restaurant fürs Abendessen, dafür aber zwei andere Highlights: Der Blick vom riesigen Panoramafenster im Frühstücks- und Aufenthaltssaal auf die Bergwelt ist eine Freude, wenn man am Morgen mit dem leckeren Zmorge-Buffet in den Tag startet. Bergblick geniesst man auch im Wellnessbereich. Es handelt sich dabei nicht um den hoteleigenen Spa-Betrieb, doch Hotelgäste haben freien Zutritt zum benachbarten «Bellavita»-Bad und gelangen bequem vom Zimmer aus mit dem Bademantel via Lift und unterirdischen Gang zu den Badebecken. So erspart man sich das Umziehen in der Kabine und den Einzeleintritt von 12 Franken für Erwachsene (6 Franken für Kinder).
Auch hier herrscht kein übertriebener Luxus, jedoch ein solides Angebot: ein Hallenbad mit 25-Meter-Schwimmbecken und ein Planschbecken für Kleinkinder sowie ein Aussenbecken mit 34 Grad warmem Wasser und einigen Düsen sowie ein Spa-Bereich mit Saunen und Dampfbad. Gerade richtig, um den ersten Abend in den Bergen einzuläuten oder um nach dem Adrenalin-Kick auf der Piste ganz herunterzufahren.
Hotel Allegra, Via Maistra 171, 7504 Pontresina, Schweiz
Text: Kim Dang
Im vergangenen Sommer eröffnete das «Mad Retreat» im Walliser Haute-Nendaz. Als Gast schläft man in einer der traditionellen Hütten, die sich auf einem grossangelegten Areal verteilen. Einige davon sind bereits ziemlich alt und per Helikopter hierhertransportiert worden. Andere sind neu gebaut. Man kann sagen: Haute-Nendaz brauchte so etwas wie dieses Retreat, denn Charmantes oder Pittoreskes fand man hier bisher weniger.
Im Haupthaus befindet sich das kleine Spa, mit einem auch im Winter beheizten Aussenpool. Das Spa ist überschaubar in seiner Grösse, aber bietet genau das, was man nach einer ausgedehnten Wanderung oder einem langen Skitag braucht. Zwei Saunen und ein ausgefeiltes Behandlungsprogramm beispielsweise mit Osteopathie, Energieheilung oder Aromatherapie sowie verschiedene Massagen versprechen Regeneration oder Entspannung. Eine der sich auf dem Areal befindenden Hütten ist auch der Kursort für Pilates, Yoga oder Meditation.
Das «Mad Retreat» bietet ausschliesslich vegetarisches und veganes Essen, das im Übernachtungspreis inbegriffen ist. Die Benutzung des Spas ist den Gästen des Hotels vorbehalten, Anwendungen kann man aber auch als externer Gast buchen. Die Häuser sind liebevoll eingerichtet und bieten viel Privatsphäre für die Gäste. Und die Gästeschar setzt sich glücklicherweise nicht nur aus Paaren zusammen, sondern auch aus Freunden und Freundinnen. Aber auch als Alleinreisende ist man hier sehr gut aufgehoben.
«Mad Retreat», Chemin de Tsamandon 88, 1997 Haute-Nendaz, Schweiz
Text: Ulrike Hug-Stüwe
Das Biedermeier-Dorf Heiden in Appenzell Ausserrhoden wurde einst als Molkekurort europaweit bekannt. Und auch heute kommt man vor allem hierhin, um zu entspannen und zu gesunden. Im Hotel Heiden, unweit des Kirchplatzes, kann man dies vor wunderbarer Kulisse sowie mit feinem Essen. Das 48-jährige Haus hat vor drei Jahren ein Facelift erhalten. Die verstaubten Seminarhotel-Vibes mussten weichen, mehr Ruhe war gewünscht – vor allem optisch. Für das Design zeichnet die Zürcherin Leslie Nader vom gleichnamigen Innenarchitekturbüro verantwortlich. Die Natur sollte bei der Neugestaltung im Fokus stehen, das erkennt man sofort. Die bodentiefen Fensterfronten in der Lobby wie auch im Restaurant öffnen den Blick Richtung Bodensee.
Dieselbe Aussicht erwartet einen im Untergeschoss, wo sich der tausend Quadratmeter grosse Spa-Bereich befindet. Dieser wird in den Tagen während des Aufenthalts zum Hauptort. Zur Wellnesslandschaft gehört nebst dem Indoor-Pool und dem Outdoor-Whirlpool mit Bodenseeblick auch der Saunabereich mit Kneipp-Anlage, Dampfbad und Soleraum mit Himalayasalz und Infrarotwärme. Spa-Behandlungen sowie diverse Massageangebote (Lomi Lomi, Klangschalenmassage, Craniosacral-Therapie oder ein Kiefer-Reset) können dazugebucht werden. Und wer sich zum Sprudeln gerne etwas Sprudel wünscht, bestellt diesen bequem via Spa-Telefon zur Liege.
Hotel Heiden, Seeallee 8, 9410 Heiden, Schweiz
Text: Jocelyne Iten
Es ist der Duft, der ein gutes Spa von einem schlechten unterscheidet. Riecht es nach Chlor, ist es mit der Entspannung vorbei. Eine Mischung aus Kräutern hingegen, die sich gleichzeitig frisch und warm anfühlt, lässt einen sofort in den Entspannungsmodus schalten. So ist es etwa im Wellnessbereich des Hotels «Sensoria Dolomites» nahe Bozen.
Sowieso ist in diesem Wellnesshotel vieles genau so, wie es sein sollte. Die Innenarchitektur ist imposant, aber nicht exzentrisch: eine Holzkonstruktion aus heimischer Fichte. Inspiriert von der japanischen Architektur, versprühen die Räume eine angenehme Ruhe. Statt Kitsch trifft man auf Naturverbundenheit. Durch die Fenster oder draussen vom Liegestuhl aus blickt man auf die Dolomiten. Wie gut es doch tut, einmal kurz der Grossstadthektik zu entfliehen. Schwerelos lässt man sich im 32 Grad warmen Wasser treiben.
Umgeben von Natur im Adults-only-Retreat entspannen.
Wer will, bucht sich später noch eine Massage oder eine Aromatherapie. Die Spa-Behandlungen basieren auf der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), so zum Beispiel die Akupunkt-Meridian-Massage (AMM), die das innere Gleichgewicht wiederherstellen soll. Perfekt für vom Alltag Gestresste, die hier in den Südtiroler Bergen Erholung suchen.
Sensoria Dolomites, Schlernstrasse, 37, Seis, Südtirol
Text: Lea Hagmann
Tritt man von seinem Zimmer auf den Balkon, blickt man erst auf eine Moorlandschaft und dann auf die Allgäuer Alpen, die sich dahinter sanft erheben; man nimmt sich vor, die Umgebung zu erkunden, am nächsten Tag, ganz sicher!, und bleibt dann, tja, eben doch im Resort, weil einem hier so viel geboten wird, dass man diese Wohlfühl-Hotelwelt gar nicht mehr verlassen will.
Wer es sportlich mag, kann von Tennis über Golf bis zu Hightech-Fitness so ziemlich alles ausprobieren; und wer sich lieber entspannt, schlüpft in den Bademantel, fläzt sich am Pool, schwitzt in der Sauna und sinniert abends vor dem Dessertbuffet darüber, wie der Tag so schnell vorbeigehen konnte.
Am Ende des Aufenthalts, wenn sich beim Verlassen der «Sonnenalp» die Tür öffnet, geht es einem etwas wie Jim Carrey im Film «The Truman Show», der merkt, dass es da draussen noch eine reale Welt gibt, in der nicht alles so flauschig ist.
Sonnenalp-Resort, Sonnenalp 1, Ofterschwang/Allgäu, Deutschland
Text: Sacha Batthyany