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Startseite » Kultivierte Raufbolde: Schon die Wikinger setzten ihre Häuser mit Lichtspielen in Szene
Wissenschaft

Kultivierte Raufbolde: Schon die Wikinger setzten ihre Häuser mit Lichtspielen in Szene

MitarbeiterVon MitarbeiterFebruar 20, 2024
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Wer etwas auf sich hielt an den europäischen Höfen des Mittelalters, leuchtete seine Wohnräume effektvoll mithilfe bunter Glasfenster aus. Diese Kunst beherrschten auch die Wikinger – und zwar schon viel früher als gedacht.

Wikinger haben einen schlechten Ruf. Sie gelten als ungehobelte Raufbolde, denen eine ordentliche Schlägerei wichtiger war als Kunst und Kultur. Doch das ist weit gefehlt. In Wahrheit mussten die Hallen ihrer Herrscher den Vergleich mit den zivilisierten Palästen anderer Adliger jener Zeit keineswegs scheuen. Ein internationales Forscherteam hat sich Glasfragmente von ländlichen Herrensitzen und aus frühen Städten in Südskandinavien einmal näher angesehen – und festgestellt, dass die Räumlichkeiten mithilfe farbiger Glasscheiben effektvoll ausgeleuchtet waren.

«Bunt verglaste Fenster sind ein architektonisches Merkmal, das eng mit der oberen Gesellschaftsschicht Europas assoziiert wird», erklärt Mads Dengsö Jessen vom Dänischen Nationalmuseum. «Sie dienten als Stilmittel, um Reichtum und eine soziale Vernetzung mit anderen Herrschern zu demonstrieren. Mit dem hinterwäldlerischen Hollywood-Image der Wikinger hat das wenig gemeinsam.»

Zwar waren die bunten Scherben schon lange bekannt, sie stammen allesamt aus älteren Ausgrabungen. Doch selbst die Forschergemeinde hatte sie für jüngere Artefakte gehalten, die nur zufällig in ältere Schichten hineingeraten seien. Erst eine Isotopenanalyse zeigte, dass es sich um Kalk-Natron-Glas aus dem Nahen Osten und vor allem um nordeuropäisches Waldglas handelt, das bereits deutlich früher hergestellt wurde als die grossen Buntglasfenster der spätmittelalterlichen Paläste und Kathedralen.

In den dichtbewaldeten Gebieten Norddeutschlands blühte in der Tat schon früh die Glasproduktion. Die Herstellung des begehrten durchsichtigen Materials erforderte sehr hohe Temperaturen, die nur mit einer entsprechenden Menge an Feuerholz erreicht werden konnten.

Ganze Wälder abgeholzt

Nicht selten endete die erfolgreiche Produktionszeit einer Glashütte mit dem verheerenden Kahlschlag einer ganzen Region, die daraufhin der Bodenerosion preisgegeben war. «Wenn der Wald abgeholzt war, zogen spätere Produktionsstätten dann einfach weiter zum nächsten Waldgebiet», so beschreibt Jessen die damals gängige Praxis.

Was bislang allerdings noch nicht nachgewiesen werden konnte, ist eine eigene Glasproduktion in Skandinavien. Lediglich Perlen stellten die Wikinger her – indem sie Glas fremder Herkunft einschmolzen. Stattdessen aber verfügten sie über ein weitverzweigtes Handelsnetzwerk.

«Viele der Scherben wurden an oder in der Nähe der frühen Handelsplätze gefunden, etwa im norddeutschen Hedeby, im norwegischen Kaupang, im schwedischen Birka oder im dänischen Ribe», sagt Jessen. «Entweder boten Glashändler ihre Waren dort auf den Märkten an, oder die Adligen gaben ihre Bestellungen direkt bei den Glasproduzenten in Auftrag und liessen sich die fertigen Scheiben liefern.»

Von späteren Glasfenstern ist überliefert, dass sie in mit Stroh gefüllten Kisten auch längere Lieferwege über holpriges Gelände gut überstanden. «Stroh ist ein billiges Verpackungsmaterial, überall zur Hand und hat extrem gute Eigenschaften als Stossdämpfer», erklärt Jessen.

Der Transport aus den Wäldern Norddeutschlands oder gar aus dem Nahen Osten dürfte also kein Problem gewesen sein. Zumal die bunten Glasscheiben in Grün- und Brauntönen nicht als grosse Panoramafenster gedacht waren, sondern eher kleine Öffnungen verdeckten, um besondere Lichteffekte zu erzielen.

In christlichen Kirchen wird noch heute farbiges Licht oft ganz gezielt eingesetzt, um Personen oder Gegenstände hervorzuheben. Wenn durch ein östliches Buntglasfenster die Strahlen der Morgensonne fallen, können sie den Altar oder die Kanzel in ein fast magisch anmutendes Licht tauchen.

«Wenn man so ein Fenster also entsprechend platzierte und das Wetter mitspielte, konnte man auch in den Hallen der Wikinger diesen Trick anwenden und zum Beispiel den Thron beleuchten», sagt Jessen. «Es gab ja bis dahin noch nichts Vergleichbares in der Welt der Wikinger. Das bunte Licht zu sehen, das durch ein farbiges Glasfenster fiel, war auf jeden Fall für alle Besucher ein besonderes Erlebnis.»

Bei anderen Herrschern abgeschaut

Die Vorbilder für diese bunten Lichtspiele zierten auch die Thronhallen und Kirchen anderer Herrscher. «In angelsächsischen oder karolingischen Kontexten wurden ganz ähnliche Glasscherben gefunden, wie wir sie in Südskandinavien haben», erzählt Jessen.

Reisende Wikingerherrscher hatten sie vermutlich dort gesehen und wollten ähnliche Effekte auch in ihren repräsentativen Bauten. Von Harald «Klak» Halfdansson, der von 812 bis 814 und von 819 bis 827 König in Jütland war, ist bekannt, dass er oft den Süden besuchte, um sein Netzwerk von Verbündeten sowie die Handelsbeziehungen zu pflegen. Gut möglich, dass er seine Räume nach dem Vorbild anderer europäischer Herrscher gestaltete und vielleicht sogar auf seinen Reisen die Glasscheiben gleich vor Ort in Auftrag gab.

Oder wurden die Wikinger am Ende doch ihrem Ruf gerecht, und das bunte Glas war Raubgut von Plünderungen europäischer Fürstensitze und Kirchen? Eher unwahrscheinlich, so urteilten die Forschenden. Denn dazu tauchen die Scherben an zu vielen skandinavischen Orten auf, zumal an solchen, die eng mit dem Handel verknüpft sind. Auch die Herkunft einiger Scheiben aus dem Nahen Osten spricht gegen Raubzüge, denn gerade mit dem Orient unterhielten die Wikinger rege Handelsbeziehungen.

Ein Artikel aus der «NZZ am Sonntag»

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