Bis 2031 will die Stadt eine grosse Hafenmole und ein Wassersportzentrum erstellen.
Das Seeufer zwischen dem Bahnhof Tiefenbrunnen und der Grenze zu Zollikon ist für die Bevölkerung nur stellenweise zugänglich. Neben dem Bootshafen, dem Zürcher Segel-Club und der Wasserschutzpolizei betreibt die Kibag hier ein Betonwerk, welches an die industrielle Vergangenheit des Gebiets erinnert.
Schon seit Jahren ist eine Aufwertung in Planung, 2017 gründete die Stadt dafür zusammen mit dem Zürcher Segel-Club, dem Zürcher Yacht-Club, dem Segel-Club Enge sowie der Kibag-Gruppe und der Versicherungsgesellschaft Mobiliar eine Trägerschaft. Diese finanzierte unter anderem einen Projektwettbewerb, den Gestaltungsplan und das Vorprojekt.
Eine Hafenmole als Herzstück
Wie der Stadtrat am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt, will die Stadt Zürich das Projekt «Marina Tiefenbrunnen» nun allein in die Hand nehmen und bis 2031 eine erste Etappe davon umsetzen. Denn zwei Mitglieder der Trägerschaft – der am anderen Seeufer beheimatete Zürcher Yacht-Club und der Segel-Club Enge – sind inzwischen ausgestiegen. Grund dafür sind die langwierigen Arbeiten und der hohe Finanzbedarf, wie die Stadt schreibt.
Rund 8,9 Millionen Franken soll die Planung des Projekts kosten, wobei der Gemeinderat dem Kredit noch zustimmen muss. Damit wolle die Stadt nicht nur das Vorhaben vorantreiben, sondern auch die übrigen Mitglieder der bisherigen Trägerschaft auszahlen, sagt die städtische Verantwortliche Martina Glaser auf Anfrage. Den Schritt begründet die Stadt mit dem grossen öffentlichen Interesse an der «Marina Tiefenbrunnen».
Vorgesehen ist eine neue Hafenanlage mit Wassersportzentrum. Ihr Herzstück soll eine rund 15 Meter breite Hauptmole werden, die sich rund 150 Meter in den Zürichsee erstrecken soll. Auch Sitzgelegenheiten und ein Gastronomieangebot will die Stadt realisieren. Für Boote sollen rund 100 Trockenplätze an Land sowie 420 Wasserplätze im Hafen geschaffen werden. Ein Viertel davon würde die Plätze im bisherigen Hafen ersetzen, der Rest würde andernorts im Zürcher Seebecken aufgehoben und in die neue Anlage verschoben.
Entscheid wird an der Urne gefällt
Das viergeschossige Wassersportzentrum am Anfang der Hafenmole solle nebst Trainings- und Unterrichtsräumen von Sportvereinen auch einem Restaurant mit grosszügiger Terrasse Platz bieten, heisst es weiter in der Mitteilung. Um die Fläche des Seeuferparks zu erweitern, soll das bestehende Gebäude der Wasserschutzpolizei hinter die Hafenanlage verlegt werden.
Der Baubeginn sei im Herbst 2029 vorgesehen, sagt Glaser. Vorher werde das fertige Projekt der Stimmbevölkerung zur Abstimmung unterbreitet.