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Startseite » Auch intergeschlechtliche Menschen könnten von einem dritten Geschlechtseintrag profitieren. Aber wollen sie das überhaupt?
Gesellschaft

Auch intergeschlechtliche Menschen könnten von einem dritten Geschlechtseintrag profitieren. Aber wollen sie das überhaupt?

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 25, 2024
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Begegnung mit einer Person, die seit ihrer Geburt zwischen den Geschlechtern steht.

Nemos Worte bargen Zündstoff. Gerade erst den European Song Contest gewonnen, schon entfachte Nemo eine nationale Debatte, die eigentlich bereits als abgehakt galt: «In der Schweiz gibt es keinen Eintrag für ein drittes Geschlecht. Ich finde, das ist absolut inakzeptabel.» Noch vor zwei Jahren sah der Bundesrat die Voraussetzungen für die Einführung eines dritten Geschlechts als «nicht gegeben». Nun diskutiert die Schweiz trotzdem darüber. Im Fokus der Debatte stehen Menschen wie Nemo, die sich als nonbinär identifizieren.

Was dabei kaum zur Sprache kommt: Von einer dritten Möglichkeit könnten auch intergeschlechtliche Menschen profitieren, also Personen, die nicht mit eindeutigen Geschlechtsmerkmalen zur Welt kamen. Aber wollen sie das überhaupt?

«Ich wollte nicht in meinen Körper eingreifen»

Urs Vanessa Sager kam 1955 als Junge zur Welt. Zumindest waren die äusseren Geschlechtsmerkmale männlich. Doch bald darauf wurde den Eltern gesagt, ihr Sohn habe eine sogenannte Geschlechtsvariation: Er weise auch weibliche Geschlechtsmerkmale auf. Komme Sager in die Pubertät, würde das sichtbar werden. Die Eltern sprachen mit ihrem Kind darüber, doch der Kreis von Eingeweihten blieb zunächst klein.

Als der kleine Urs ein Teenager wurde, änderte sich das. Es war unvermeidlich. Ihm begannen Brüste zu wachsen. Also informierte er gemeinsam mit seinen Eltern die Schulleitung und erklärte vor seiner Schulklasse, dass sich sein Körper nun verändern werde. «Für mich war klar: Was auch immer kommen mag, ich wollte weder operativ noch hormonell in meinen Körper eingreifen.»

Urs akzeptiert die immer deutlicher werdende weibliche Seite an sich. Aus Urs wird Urs Vanessa. Eine Person mit zwei Geschlechtern. «Doch ich wusste, dass ich mich im beruflichen Umfeld für ein Geschlecht entscheiden musste.»

Urs Vanessa Sager entschied sich, als Mann durch das Berufsleben zu gehen – und kämpfte dafür, auch Militärdienst leisten zu dürfen. «Natürlich hörte ich da mehr Sprüche als an der Universität», sagt Sager. «Die anderen Rekruten begegneten mir aber immer mit Respekt. Und ich schätzte es, mit Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten in der Beiz über Intergeschlechtlichkeit zu sprechen.»

«Eine intergeschlechtliche Person kann auch trans sein»

Heute trägt Urs Vanessa Sager die Haare und die Nägel lang, das Gesicht weist sowohl feine als auch härtere Züge auf, die Stimme ist tief. Urs Vanessa Sager bezeichnet sich selbst als genderfluid, das heisst: «Ich fühle mich zeitweise sehr weiblich und dann wieder sehr männlich.» Um es in Nemos Code-Sprache zu erklären: Während sich Nonbinäre weder 0 noch 1 zuordnen können, identifiziert sich Sager phasenweise sehr stark mit 0, dann wieder mit 1.

Sager stellt immer wieder fest, dass die Leute Nonbinarität und Intergeschlechtlichkeit vermischen. Beide stehen irgendwo zwischen den Geschlechtern: Nonbinäre Menschen fühlen sich weder als Mann noch als Frau, bei intergeschlechtlichen Personen ist es eine körperliche Realität.

Sager erklärt: «Das biologische Geschlecht und das gefühlte Geschlecht sind zwei grundverschiedene Dinge.» Dass eine Person intergeschlechtlich sei, sage noch nichts über ihr gefühltes Geschlecht aus. Sie könne ebenso nonbinär sein und sich weder als Mann noch als Frau definieren. Oder sie könne trans sein: wenn sie etwa eine körperliche Tendenz zum Mann hat, sich aber entscheidet, als Frau zu leben.

«Die dritte Ebene, nämlich die sexuelle Ausrichtung, ist noch einmal ganz etwas anderes», sagt Sager. Intergeschlechtliche Personen könnten auch schwul oder lesbisch sein. Deshalb sei der lange verwendete Begriff «intersexuell» schlichtweg falsch. «Mit der Sexualität hat das nichts zu tun.»

Viele wurden zu Mädchen gemacht, weil es einfacher war

Urs Vanessa Sager ist einer von 130 000 Menschen in der Schweiz, die mit einer Geschlechtsvariation zur Welt gekommen sind. Alle verfügbaren Zahlen sind Schätzungen, denn die Fälle müssen von Spitälern weder gemeldet noch erfasst werden. Die Uno geht davon aus, dass 0,05 bis 1,7 Prozent der Menschen betroffen sind. Der Verein Interaction, dem Urs Vanessa Sager vorsteht, geht sogar von 1 bis 2 Prozent aus. Das entspricht ungefähr so vielen Menschen, wie es Rothaarige in der Schweiz gibt oder wie die Stadt Bern Einwohner hat.

Nur bei 20 bis 30 Kindern pro Jahr ist eine Variation schon bei der Geburt sichtbar. So lautet zumindest eine Schätzung des Bundes, denn auch hier fehlen die Statistiken. Ab den 1960er Jahren war es in der Schweiz bei solchen Fällen üblich, möglichst schnell das Geschlecht festzulegen und eine Operation vorzunehmen, um die äusseren Geschlechtsmerkmale anzugleichen. Konkret heisst das: Den betroffenen Babys wurden beispielsweise Hoden entfernt oder das Genital auf die Grösse einer Klitoris verkleinert. Viele Kinder erfuhren erst viel später – und manchmal überhaupt nie – von einem solchen Eingriff.

Das Vorgehen war nicht nur wegen der fehlenden Einwilligung des Kindes problematisch. Meist wurden Betroffene zu Mädchen gemacht – schlicht, weil es einfacher ist, die äusseren Merkmale operativ anzugleichen. Die Praxis, intergeschlechtliche Kinder schnellstmöglich zu operieren, wurde mehrfach von Menschenrechtsorganisationen kritisiert. Urs Vanessa Sager kämpft deshalb mit dem Verein Interaction für ein Operationsverbot bei intergeschlechtlichen Kindern, die noch nicht urteilsfähig sind.

Die kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter sind laut einem Bericht der Nationalen Ethikkommission (NEK) in den vergangenen Jahren kaum zurückgegangen. Ärzte und Eltern seien oftmals überzeugt, mit solchen Operationen zu verhindern, dass die Kinder später diskriminiert würden.

«Ein drittes Geschlecht hat für uns keine Priorität»

Die umstrittenen Operationen betreffen hingegen nur einen kleinen Teil von intergeschlechtlichen Personen. Sager betont: In den meisten Fällen machen sich Geschlechtsvariationen erst mit der Pubertät bemerkbar – oder sogar erst durch Zufallsbefunde, wenn beispielsweise im Unterleib operiert wird.

Sager geht davon aus, dass viele Betroffene gar nicht von ihrer Intergeschlechtlichkeit wissen. «Und selbst wenn, dann sieht man es den meisten nicht an, weil sie zu einem Geschlecht tendieren», sagt Sager. Die meisten würden auch nicht offen damit umgehen – und sich schon gar nicht in der Öffentlichkeit dazu äussern. «In unserer binären Gesellschaft hat man weniger Probleme, wenn man das nicht so nach aussen trägt.» Die Folge: Intergeschlechtliche Menschen sind in der Gesellschaft kaum sichtbar.

Eine weitere Geschlechtsoption in offiziellen Dokumenten einzuführen, steht beim Verein Interaction nicht zuoberst im Forderungskatalog. «Ein drittes Geschlecht hat für uns nicht absolute Priorität.» Die allermeisten intergeschlechtlichen Personen, sagt Sager, fühlten sich einem der beiden Geschlechter zugehörig.

Der Verein sieht an anderen Orten dringenderen Handlungsbedarf. Zum Beispiel beim Diskriminierungsartikel in der Verfassung, der auch auf intergeschlechtliche Menschen ausgeweitet werden soll. «Stand heute darf man uns aufgrund der Variation unserer Geschlechtsmerkmale noch immer legal beleidigen», sagt Sager. «Deshalb kämpfen wir für mehr geschützte Orte, für mehr Sichtbarkeit unserer Community und mehr Anlaufstellen.» Und zuallererst dafür, dass Kinder nicht operiert werden dürfen, bevor sie urteilsfähig sind.

Ein «divers» im Kinderpass käme einem Outing gleich

Die Forderung nach einem dritten Geschlecht sieht Sager insbesondere für intergeschlechtliche Kindern kritisch. «Wenn sie ein ‹X› oder ‹divers› als Geschlechtseintrag haben, bevor sie sich für ein Geschlecht entschieden haben, dann käme das einem Outing gleich», sagt Sager. Deshalb lehnt der Verein auch einen dritten oder neutralen Geschlechtseintrag ausschliesslich für Intergeschlechtliche ab, wie ihn andere Länder bereits kennen. «Ich sehe kein Problem darin, einem Kind ein provisorisches Geschlecht zuzuweisen, das es später auch wieder ändern kann.» Zumal seit 2022 eine unbürokratische Änderung des Personenstands in der Schweiz möglich sei.

Urs Vanessa Sager könnte sich hingegen eine andere Lösung vorstellen: den Geschlechtseintrag standardmässig bei allen Kindern offenzulassen. «Bis zu ihrer Urteilsfähigkeit hat sich die Frage nach dem Geschlecht in den meisten Fällen geklärt.»

Und ein drittes Geschlecht bei Erwachsenen, so wie Nemo das fordert? Der Verein Interaction und die intergeschlechtliche Community unterstütze Nemos Forderung «zu 100 Prozent». Sager würde sich auch persönlich über einen dritten Geschlechtseintrag freuen. Einerseits, um die nonbinäre Community zu unterstützen. «Es ist wichtig, dass sie in der Gesellschaft anerkannt werden.» Andererseits, weil Urs Vanessa Sager selbst davon Gebrauch machen würde. «Aber nicht weil ich intergeschlechtlich bin, sondern weil ich genderfluid bin.» Manchmal eine Frau, manchmal ein Mann. Und manchmal irgendetwas dazwischen.

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