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Feuilleton

Opernhaus Zürich: Giuseppe Verdi und der Tenor in der Box

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 11, 2024
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Ein schwieriges Stück in einer problematischen Inszenierung von Calixto Bieito: keine guten Voraussetzungen für Verdis «Sizilianische Vesper». Leider bleibt auch die musikalische Seite in Zürich grob und plakativ.

Der Tenor steckt in der Klemme. Buchstäblich. Sergey Romanovsky alias Arrigo steht eingepfercht in einem Schrank mit extrem schmalen Seitenwänden, die ihm jede Bewegungsfreiheit rauben. Als hätte man da jemanden zur Strafe in einen Bausatz des einschlägigen schwedischen Möbelhauses gesperrt. Oder in einen weissen Sarg, bloss dass dieser noch aufrecht steht. In seiner misslichen Lage verharrt der Sänger notgedrungen fast einen Akt lang, singt dort ein ausladendes Duett mit seiner Geliebten und geniesst nebenbei den akustischen Effekt, dass die seltsame Box seine Stimme noch ein bisschen grösser macht.

Kaum ist er der Klemme entkommen, wird der Tenor schon wieder eingesperrt. Diesmal zusammen mit der Geliebten und diesmal in einem Drahtverhau, der wahlweise an einen Hundezwinger erinnert oder an ein Babybett. Sadistisch grinsende Schergen nähern sich mit Stromkabeln, die sie an den Gitterstäben befestigen, und der Oberbösewicht Monforte vollführt einen zynischen Tanz mit den Klemmen, die man normalerweise an eine Autobatterie anschliesst. Das tut er dann doch nicht, der Tenor im Drahtbett ist schliesslich – o Wunder! – sein Sohn. Was ist das: eine Opernparodie? Ein drittklassiges Splatter-Movie? Nein, die beiden Szenen sind Schlüsselmomente aus Calixto Bieitos Neuinszenierung der «Sizilianischen Vesper» von Giuseppe Verdi am Opernhaus Zürich.

Befremdliche Bilder

Man reibt sich an diesem Abend mehrmals verblüfft die Augen: Soll man lachen angesichts der befremdlichen Imaginationen des Regisseurs? Oder soll einem das Lachen gefrieren, sobald man nur ein wenig länger über die Bilder nachsinnt? Wer die Videoprojektionen von Adrià Reixach beachtet, die im Bühnenbild von Aida Leonor Guardia reichlich über die Kulissen flimmern, hätte immerhin bemerken können, dass die weisse Box offenbar einen historischen Erschiessungsstand für Partisanen nachbildet. Und bei den Metallkäfigen sind Assoziationen mit gängigen Foltermethoden, aber auch mit sadomasochistischen Praktiken keinerlei Grenzen gesetzt.

Da ist er also wieder, der Regieberserker Calixto Bieito, der sein Publikum gern mit brachialen szenischen Einfällen wachrüttelt und auf diese Weise dazu bringt, einen Theaterabend nicht bloss unbeteiligt zu konsumieren. Bei seiner vorangegangenen Zürcher Inszenierung, Francesco Cavallis «Eliogabalo», war dieser Ansatz vorzüglich aufgegangen. Doch dieses Mal ist vieles anders.

Bieito scheint überraschend zahm geworden, er erspart uns die sonst oft detailliert dargestellte Ausführung all der Grausamkeiten, die sich auf der Bühne anbahnen. Stattdessen bleiben surreale Bildinstallationen, oft betont kulissenhaft isoliert, deren Wirkung eigenartig zwischen Grauen und unfreiwilliger Komik changiert.

Man muss erst das Programmheft studieren, um zu verstehen, was es damit auf sich hat: In Anbetracht der eskalierenden Gewalt in der Welt will sich der Regisseur von der naturalistischen Gewaltdarstellung auf der Bühne abkehren und verstärkt auf die inneren Konflikte der handelnden Figuren fokussieren. Die Installationen sind also Symbolbilder für deren zerrissene Seelenzustände. Das könnte in diesem Fall sogar funktionieren, denn Verdis Oper erzählt die wilde Geschichte einer Liebe zwischen Todfeinden, und das vor dem realen Hintergrund der Sizilianischen Vesper von 1282, als sich zunächst Palermo, dann ganz Sizilien gegen die französischen Besetzer erhob.

Laut und falsch

Bieito interessiert der Handlungsrahmen allerdings nur im Hinblick auf ein zentrales Motiv: das der Gewalt gegen die Unterlegenen, namentlich gegen Frauen. Die zahlreichen Übergriffe und Vergewaltigungen, die im Libretto angedeutet sind, werden dann doch wieder, nach alter Bieito-Manier, sehr brutal und realistisch dargestellt.

Es knirscht auch noch viel grundsätzlicher in seinem Konzept: Verdis Ästhetik verträgt diese Art von symbolhaft überhöhter Meta-Inszenierung nämlich nicht. Schon gar nicht «I vespri siciliani». Das Werk, das unmittelbar nach «La traviata» entstand, gilt als Problemstück – in Zürich begreift man, warum. Die Handlung wirkt konstruiert, die Charaktere erscheinen wenig glaubwürdig, der geschichtliche Hintergrund bleibt Staffage. Statt hier helfend mit den Mitteln des Theaters gegenzusteuern, stellt Bieito die Brüchigkeit erst recht aus.

Ratlos lässt einen leider auch die musikalische Seite zurück: Romanovsky sowie Maria Agresta (Elena), Quinn Kelsey (Monforte) und Alexander Vinogradov (Procida) kompensieren die immer wieder erlahmende Spannung der Szene durch vokalen Überdruck. Gesungen wird fast durchgehend laut, zu laut – und mehr als einmal hörbar falsch. Ivan Repušić am Pult der Philharmonia befeuert das Spektakel noch durch ein Dirigat mit sehr breitem Pinsel. Dabei wäre das Zürcher Haus prädestiniert für das Gegenteil: für einen Verdi in Feinzeichnung, für den intimen Ausdruck menschlicher Gefühle statt für plakative Tableaus. Nur so wäre das problematische Stück vielleicht zu retten. An diesem Abend erweist man ihm einen Bärendienst.

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