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Startseite » Weil der Sprinter Timothé Mumenthaler in Rom sensationell zu Gold rast, fallen im Waadtland Turnstunden aus
Sport

Weil der Sprinter Timothé Mumenthaler in Rom sensationell zu Gold rast, fallen im Waadtland Turnstunden aus

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 11, 2024
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Aus dem Nichts wird der 21-jährige Genfer in Rom Europameister über 200 Meter. Timothé Mumenthaler eckt mit seiner Art bisweilen an – er passt damit hervorragend in die Gilde der Sprinter.

Im Internat im Waadtländer Dörfchen Saint-Cergue fallen die Turnstunden dieser Tage aus. Der Sportlehrer ist Hals über Kopf nach Rom gereist. Der Lehrer heisst Kevin Widmer und ist der Trainer von Timothé Mumenthaler. Widmer, 53 Jahre alt, sitzt am Sonntagabend vor dem Fernseher und sieht, wie sein Athlet in den EM-Final über 200 Meter stürmt. Er ruft sofort den Schuldirektor an, bittet um zwei freie Tage, dann bucht er den Flug. In Rom angekommen, eilt er ins Stadion.

Dort erlebt Widmer von der Tribüne aus eine Sensation. Der Aussenseiter Mumenthaler lässt im Final alle Konkurrenten stehen und gewinnt in einer Zeit von 20,28 Sekunden die Goldmedaille. Der 21-jährige Genfer schafft diesen Coup an seinem ersten Grossanlass bei den Aktiven. Widmer sagt, das Ziel sei der Final gewesen: «Als er das geschafft hatte, galt die Devise ‹Alles oder nichts›. Wir wollten eine Medaille. Dass es Gold wird, davon wagten wir nicht zu träumen.»

Vor dem Rennen sagt Widmer zu Mumenthaler, er solle auf der Aussenbahn laufend keinesfalls auf die Gegner warten. Warten auf die Konkurrenz, das passt nicht zu Mumenthaler. Er sagt: «Ich habe Hunger nach grossen Events, ich liebe die grossen Chancen, ich habe Ambitionen, ich will die Leute inspirieren.» Das sei seine Denkweise.

Er stellt sich vor, er sei eine flüchtende Gazelle

Vor dem Rennen schaut er sich ein Video an, von einer Gazelle, die von Geparden durch die Savanne gejagt wird. «Ich habe mir die ganze Zeit vorgestellt, ich sei diese Gazelle», sagt Mumenthaler.

Wie Mumenthaler tickt, zeigt sich beim Einlauf ins Stadio Olimpico. Die Lichter sind ausgeschaltet, ein einzelner Scheinwerfer fokussiert auf den Schweizer. Der imitiert einen Telefonanruf, tut so, als würde er Notizen machen. Dann schreitet er zum Startblock. Die Posen der Top-Sprinter hat er schon drauf.

«Für mich ist Sport Business. Und die Geste war ein Business-Call an mich selbst. Ich wollte mich daran erinnern, dass ich einen Job zu machen habe», sagt Mumenthaler. Und schiebt lachend nach: «Job erledigt, oder?»

Manchmal strapaziert er die Nerven der Betreuer

Mumenthaler gilt in der Szene als Nonkonformist – als talentiert, aber schwierig zu führen. Das sagen Westschweizer Funktionäre vor dem 200-Meter-Final. Für die Betreuer wird er bisweilen zur Nervensäge. Zum Beispiel dann, wenn er an Wettkämpfen anstelle der offiziellen Teamkleider irgendetwas nach seinem Gusto anzieht. Auch an den U-23-EM 2023 in Espoo eckte er an. Er stand im 200-Meter-Final und imitierte die Bogenschiess-Pose des grossen Usain Bolt. Mumenthaler gewann Bronze; die Geste kam nicht überall gut an.

Mumenthaler meine das nicht böse, sagt der Trainer Widmer: «Timothé geht so mit Druck um. Er macht es wie die Amerikaner, ist hungrig nach Siegen. Für die Schweiz ist er vielleicht ein atypischer Athlet.» Widmer sagt, Mumenthaler verfolge klare Ziele und benenne diese offensiv. Er träume gross – so, wie es im amerikanischen Sport üblich sei. «Ich finde nicht, dass er ein schwieriger Athlet ist. Zwischen uns ist die Zusammenarbeit einfach», sagt Widmer.

Mumenthaler hat den Weg in die Leichtathletik vor zehn Jahren via UBS Kids Cup und Visana Sprint gemacht, es sind zwei der erfolgreichsten Nachwuchsprojekte im Schweizer Sport. Neben der Leichtathletik studiert er an der EPFL Lausanne Ingenieurwissenschaften. Seit drei Jahren ist Widmer sein Trainer. Der war früher selbst Sprinter und hielt während fast 22 Jahren den Schweizer Rekord über 200 Meter.

Widmer weckt in ihm eine «bestialische Seite»

Im Training legt Widmer grossen Wert auf eine natürliche Laufbewegung, auf die perfekte Balance zwischen Energie und Flow. «Er hat eine wahnsinnige Kraft. Diese müssen wir kanalisieren», sagt Widmer. Mumenthaler sagt über seinen Trainer, er wecke in ihm eine «bestialische Seite», die ihn schnell mache.

Widmer versucht das zu erklären und sagt: «Er hat vor niemandem Angst, er liebt den Druck und den Wettbewerb. Das ist sein Charakter, er ist ein impulsiver Typ.» Diese Impulsivität äussere sich halt in den Gesten vor den Rennen, die übertrieben wirken könnten. Widmer sagt: «Eigentlich ist er ein sehr sensibler Mensch.»

Mit den grossen Gesten und dem demonstrativen Selbstvertrauen passt Mumenthaler perfekt in die Welt der Sprinter. Man erinnert sich in der Schweiz an Amaru Schenkel oder Alex Wilson, beides vor Selbstvertrauen strotzende bunte Hunde mit grosser Klappe. Vor allem Wilson war bis zur Dopingsperre 2022 immer für einen Spruch gut, kommunizierte seine Ambitionen offensiv. Er sagte einmal, er sei so nervös gewesen, dass er sich fast «in die Hose gemacht» habe.

Das erste Sprint-Gold bei den Männern seit 1969

Mumenthaler sei vor dem Final hingegen sehr ruhig gewesen, sagt der Coach Widmer: «Er hat einen starken Charakter und die Gabe, auch in stressigen Momenten gelassen zu bleiben.» Den beiden wird gerade nach und nach bewusst, was Mumenthaler in Rom gelungen ist. Der EM-Titel dürfte gleichbedeutend mit der Olympia-Qualifikation sein. Dort sei das Ziel der Halbfinal, danach sehe man weiter, sagt Widmer. Doch Olympia ist nur ein Aspekt.

Schweizer Sprint-Medaillen bei den Männern sind an Europameisterschaften selten, an WM oder Olympia gab es noch gar keine. Wilson gewann 2018 in Berlin EM-Bronze über 200 Meter, Peter Muster 1978 in Prag ebenso. Eine Goldmedaille, wie Mumenthaler sie gewonnen hat, gab es zuvor in der Geschichte erst einmal. Der Walliser Medizinstudent Philippe Clerc triumphierte 1969 in Athen über 200 Meter und sicherte sich Bronze über 100 Meter.

Doch damit nicht genug der historischen Marken. William Reais gewann über 200 Meter Bronze. Zwei Podestplätze in einem EM-Final gab es für die Schweiz noch nie. Ebenso sind zwei Goldmedaillen an einem Abend ein Novum. Nur wenige Augenblicke vor Mumenthaler hatte Angelica Moser im Stabhochsprung triumphiert und für den Auftakt zu einer magischen Schweizer Leichtathletik-Nacht gesorgt. Die Schweiz hat in Rom bisher sieben Medaillen gewonnen, so viele wie nie zuvor. Am Dienstagabend um 22 Uhr 53 hat Mujinga Kambundji im Final über 200 Meter eine weitere Chance auf Edelmetall.

Und Mumenthaler? Der hat eine kurze Nacht hinter sich. Nicht weil er gefeiert hätte, sondern weil er am Tag nach dem Coup schon am Mittag mit der Staffel läuft. Die Schweiz zieht in den Final vom Mittwochabend ein – der nächste «Business-Call» wartet schon.

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