Die österreichischen Behörden teilten zunächst mit, der Tatverdächtige sei geständig. Nun bestreitet seine Anwältin dies. Der Tatverdächtige habe «cool» sein wollen.
(dpa) Im Fall der mutmasslichen Anschlagspläne auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien bestreitet der Hauptverdächtige nun alle Vorwürfe. Der 19-Jährige sei weder Anhänger des Islamischen Staats (IS), noch habe er ein Attentat auf die Fans des amerikanischen Superstars vorgehabt, bestätigte seine Anwältin der Nachrichtenagentur APA einen Bericht der «Kronen Zeitung». Die Behörden hatten nach der Festnahme des jungen Mannes erklärt, er sei voll umfänglich geständig und brüste sich geradezu mit seinem Vorhaben. Nun sagte seine Anwältin, ihr Mandant habe nur «cool» sein wollen.
Den Sprengstoff habe der Verdächtige nach einem Tutorial hergestellt, auf das er im Internet gestossen sei. Er habe damit experimentiert und eine Bombe allenfalls im Wald ausprobieren wollen. Zu keinem Zeitpunkt habe er vorgehabt, Menschen zu töten. Dazu, dass der 19-Jährige Messer und andere Stichwaffen besass, sagte die Anwältin: «Die hat er auf Amazon bestellt, weil sie ihm gefallen haben.» Der 19-Jährige sei kein Terrorist, sondern «wie ein Kind. Unreif, ahnungslos».
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Verdächtige einen Treueschwur auf den IS abgelegt und seine Arbeit mit der Ankündigung, «er habe noch Grosses vor», jüngst gekündigt. Bei seiner Festnahme waren Messer, Macheten und Sprengstoff gefunden worden. Laut Angaben der Ermittler besass der Verdächtige auch ein Blaulicht mit Sirene. Damit habe er sich im Auto den Fans nähern und ein Blutbad anrichten wollen.
Neben dem 19-Jährigen mit nordmazedonischen Wurzeln sitzt auch ein 17 Jahre alter Bekannter von ihm in Untersuchungshaft. Der 17-Jährige war als Gerüstbauer im Ernst-Happel-Stadion beschäftigt, dem Ort der Konzerte. Ausserdem wurde nun Untersuchungshaft gegen einen 18-jährigen Iraker aus dem Umfeld des Hauptverdächtigen verhängt. Der war laut Angaben der Ermittler zwar nicht in die Pläne eingebunden. Er habe aber gleichfalls einen Treueschwur auf den IS abgelegt.
Angesichts der im Vorfeld bekanntgewordenen Terrorgefahr waren die drei für den 8. bis 10. August geplanten Auftritte der 34-jährigen Swift vom Veranstalter abgesagt worden.







