Bei der Integration der Credit Suisse sieht sich die UBS auf Kurs. Die Aktienrückkäufe 2025 macht sie davon abhängig, dass sich die Eigenkapitalregeln in der Schweiz nicht wesentlich ändern.
Bei der UBS läuft das Geschäft. Die Grossbank hat im vierten Quartal einen Vorsteuergewinn von 1 Milliarde Dollar erzielt. Im gesamten Jahr waren es 6,8 Milliarden Dollar. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 5,1 Milliarden Dollar. Damit hat die UBS die Erwartungen der Analysten übertroffen. Insgesamt verwaltete die Bank Ende 2024 Vermögen im Umfang von 6 100 Milliarden Dollar.
Profitiert hat die Bank von einer weiteren starken Aktivität ihrer Kunden. Etwa in ihrer wichtigsten Division, der Vermögensverwaltung (GWM). Diese hat im vierten Quartal einen Vorsteuergewinn von 867 Millionen Dollar erwirtschaftet. Bei der Investmentbank waren es 479 Millionen Dollar. Im Privat- und Firmenkundengeschäft in der Schweiz hat die Grossbank vor Steuern 524 Millionen Franken verdient. Dazu kommen neue Wertberichtigungen für Kreditrisiken in Höhe von 155 Millionen Franken. Dabei handelt es sich vor allem um Firmenkredite der Credit Suisse, die an Wert verloren haben.
Die Zahlen für das Schlussquartal lassen sich nur beschränkt mit denen des Vorjahres vergleichen. Damals hatten Kosten für die Integration der Credit Suisse und andere Sonderfaktoren zu einem Verlust geführt.
CS-Integration im Zeitplan
Bei der Integration der Credit Suisse sieht sich die Grossbank auf Kurs. Sie hält an ihrem Zeitplan fest: Bis Ende Jahr will die UBS die meisten Kundenkontos, sowie sämtliche Portfolios im Asset Management von der CS Plattform auf ihre eigene überführt haben. Bis Ende 2026 sollen dann die verbliebenen IT-Plattformen abgeschaltet werden. Dadurch erhofft sich die Bank erhebliche Kosteneinsparungen.
Ein weiterer Fokus legt die UBS auf einen ihrer wichtigsten Märkte, die USA. Hier will sie Wachstum und Profitabilität stärken, diese entwickeln sich seit Jahren schleppend. Dazu strebt sie unter anderem eine Genehmigung für eine landesweite Tätigkeit an. Bis 2028 will die UBS damit jährliche Vermögenszuflüsse von rund 200 Milliarden Dollar erreichen. Das ist eine Verdoppelung der Erwartungen der Grossbank für das laufende Jahr.
Der gute Geschäftsgang der UBS war erwartet worden. Das zeigt der Blick auf die grossen amerikanischen Banken. Diese haben im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich mehr verdient. Sie haben von der starken amerikanischen Wirtschaft, einem hohen Zinsniveau und ihren wiedererstarkten Investmentbanken profitiert. Für 2025 hoffen sie auf weitere Unterstützung aus dem Weissen Haus. US-Präsident Donald Trump hat in Aussicht gestellt die Bankenregulierung in den USA zu lockern, auch die Wirtschaft dürfte sich weiterhin positiv entwickeln.
Bei der UBS steht ebenfalls die Regulierung im Fokus. Doch anders als in den USA dürfte sie in der Schweiz verschärft werden. Im Nachgang der CS-Krise haben Politik und Behörden bereits in Aussicht gestellt, dass die Grossbank zusätzliches Eigenkapital aufbauen muss. Konkret geht es um die Kapitalunterlegung der Auslandsbeteiligungen der Bank. Die UBS befürchtet, dass die Politik sie wegen ihrer Grösse mit Maximalforderungen bestraft.
Zuversicht bei Kapitalrückführungen
Im Raum steht ein zusätzlicher Kapitalbedarf zwischen 15 und 25 Milliarden Dollar. Es ist noch unklar, wie die Grossbank diese erfüllen muss, ob sie einen Teil etwa durch die Herausgabe neuer AT1-Anleihen aufbauen oder ob ein Teil des Kapitals zwischen den Auslandstöchtern und dem Stammhaus neu verteilt werden könnte. Der Beginn der Vernehmlassung für die Eigenkapitalverordnung ist für Mai geplant.
Abhängig davon ist unter anderem die Rückführung von Kapital an die Aktionäre. Für das laufende Jahr plant die Bank Aktienrückkäufe im ersten Halbjahr im Umfang von 1 Milliarde Dollar, im zweiten sollen nochmals 2 Milliarden Dollar folgen. Laut der Grossbank sind jedoch insbesondere die Rückkäufe im zweiten Halbjahr davon abhängig, dass sie ihre harte Kernkapitalquote von 14 Prozent aufrecht erhalten kann und sich die in der Schweiz geltenden Eigenmittelanforderungen nicht unmittelbar und wesentlich ändern, wie sie in ihrer Medienmitteilung schreibt.
Mehr folgt.