Schon bei Frauen sehen Hosen, die kurz über den Hüften enden, seltsam aus. Noch viel schlimmer ist es für Männer. Was ist eigentlich mit Hosen passiert, die kurz unter dem Nabel oder gleich in der Taille sitzen? Sie sind doch nicht etwa stillos? – David D., Basel
Lieber David, ja, Herrenhosen mit hohem Bund haben den Vorteil, dass sie besser sitzen, für eine harmonischere Silhouette sorgen und obendrein noch Platz für eine Runde Geschnetzeltes lassen. Kein Wunder, dass der dezent gekleidete Bürger lange an ihnen festgehalten hat. Doch mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war erst Stoff rar, dann begann der Aufstieg des Herrenhemds, das immer mehr Aufmerksamkeit beanspruchte. Irgendwann um diese Zeit glitt die vornehme Zurückhaltung des hohen Hosenbundes aus der Mode. Stattdessen fordert die Fitness-Kultur, dass man seine hart erarbeiteten Erfolge herzeigt.
Womit wir in der unangenehmen Welt des «Manfluencers» Andrew Tate angekommen wären, dessen «Anzüge» so aussehen, als wären sie mit Sprayfarbe auf seinen Körper aufgetragen worden. Seine Kleidung sieht so aus, als würde er gleich vor Wut platzen. Aber selbst wenn man noch so trainiert ist: Auch für den Herrenkörper gilt, dass man der Betrachterin nicht alle Geheimnisse auf den ersten Blick verraten muss.
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