Die neuesten Meldungen aus dem Feuilleton.
(dpa) Wenige Wochen vor dem geplanten Beginn des Gerichtsprozesses gegen Sean «Diddy» Combs wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten hat der US-Rapper laut Medienberichten eine Vertagung beantragt. Seine Anwälte baten das zuständige Bezirksgericht in New York am Mittwoch um eine Verschiebung des für den 5. Mai angesetzten Prozessbeginns um zwei Monate, wie die mehrere US-Medien unter Berufung auf ein entsprechendes Schreiben der Anwälte berichteten. Damit soll Combs genug Zeit bekommen, seine Verteidigung gegen neue Vorwürfe vorzubereiten.
Combs befindet sich seit Mitte September in Untersuchungshaft. Dem Rapper werden von der Staatsanwaltschaft Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen. Vor knapp zwei Wochen kamen zwei neue Anklagepunkte hinzu, wonach Combs auch in den Jahren 2021 bis 2024 Menschen zum Sexhandel gezwungen haben soll – bisher hatte sich die Anklage auf die Jahre 2009 bis 2018 bezogen.
Combs soll zudem die Personen mit dem Ziel der Prostitution aus dem Ausland und über Grenzen von US-Bundesstaaten hinweg zu sich gebracht haben, heißt es in der erweiterten Anklageschrift. Die zusätzlichen Vorwürfe könnten für eine längere Haftstrafe sorgen. Seine Anwälte streiten bisher alle Vergehen ab.
Gegen den Rapper gibt es auch eine Reihe von Zivilklagen wegen sexuellen Missbrauchs. Eine Anwaltskanzlei in Houston hat mitgeteilt, sie vertrete 120 Menschen mit Vorwürfen gegen Combs. Der 55-Jährige gehörte mit Hits wie «I’ll Be Missing You» und «Bad Boy For Life» in den vergangenen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Rappern der Welt. Im Laufe seiner Karriere nutzte er unter anderem die Pseudonyme «Puff Daddy», «P. Diddy» und «Diddy».
«Zivadiliring» kündigen Comeback und Live-Tour an
lbs. Vier Monate nach ihrem Aus beim SRF melden sich Yvonne Eisenring, Maja Zivadinovic und Gülsha Adilji mit ihrem Podcast «Zivadiliring» zurück. Sie kündigen für 2026 eine Live-Tour durch die Deutschschweiz an.
Die drei Frauen wollen sich künftig stärker auf Bühnenauftritte konzentrieren. Bereits bestätigt sind Shows in Basel, Bern und Zürich im Frühjahr 2026. Zuvor tritt das Trio im Oktober dieses Jahres im Hallenstadion Zürich auf. Die neuen Folgen des Podcasts sollen nur noch unregelmässig erscheinen und nicht mehr aufgezeichnet werden. Das Publikum erwarte laut Eisenring ein «intimer Abend unter ganz vielen Freundinnen und Freunden».
Am 8. Januar war bekannt geworden, dass SRF die Zusammenarbeit mit dem Podcast beendet hat – offiziell wegen Unvereinbarkeit mit den publizistischen Grundsätzen des Senders.
Der deutsche Opernsänger Peter Seiffert ist 71-jährig gestorben
Der deutsche Opernsänger Peter Seiffert ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Wie seine Agentur mitteilte, starb der gefragte Wagner-Interpret am Montag in seiner österreichischen Wahlheimat bei Salzburg. Der Tenor habe an einer schweren Krankheit gelitten.
«Mit ihm verliert die Opernwelt einen ganz grossen, einen wunderbaren Sänger», hiess es in einem Nachruf der Bayreuther Festspiele. Der Heldentenor, der für die Leichtigkeit seiner Stimme bekannt war, verkörperte dort von 1996 bis 2005 die Titelpartie in Wagners «Lohengrin» und den Walther von Stolzing in «Die Meistersinger von Nürnberg». Seiffert habe nicht nur mit seiner Stimme beeindruckt, sondern auch mit seiner tiefgründigen Rollengestaltung, so die Festspiele.
Seiffert wurde 1954 in Düsseldorf als Sohn des Sängers und Schlagerkomponisten Helmut Seiffert geboren. Peter Seiffert begann seine Karriere in den späten 1970er Jahren an der Deutschen Oper am Rhein. Von 1984 bis 1992 war er Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin. Seine Karriere führte ihn auch an viele grosse Opernhäuser in Städten wie Wien, Mailand, London und New York.
ARD zieht Konsequenzen aus «ttt»-Kontroverse mit Thilo Mischke
lbs. Nach der gescheiterten Verpflichtung von Journalist Thilo Mischke als Moderator des ARD-Kulturmagazins «ttt – titel, thesen, temperamente» zieht der Sender strukturelle Konsequenzen. Die Produktion des Magazins soll künftig zentral beim MDR liegen, der als federführender Sender auch Ansprechpartner für Medien und Öffentlichkeit wird. Zudem kündigte die ARD «verbindlichere Standards» bei Castingprozessen an.
Mischkes Engagement war im Januar wegen Sexismus-Vorwürfen rund um seinen früheren Roman «In 80 Frauen um die Welt» in die Kritik geraten. Trotz zunächst erfolgter Berufung als Co-Moderator nahm die ARD nach öffentlichem Druck und einer Petition Abstand. In einem Interview warf Mischke der Senderfamilie später «Versagen» vor. Die ARD erklärte nun, es seien Fehler passiert, «die nicht hätten passieren dürfen» – und kündigte umfassende Reformen an.
«Tatort Wien» verliert seine Hauptkommissare
lbs. / (dpa) Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer steigen Ende 2026 aus dem «Tatort» aus. Das gab der ORF am Montag bekannt. Das beliebte Wiener Duo, das in der Krimireihe seit Jahren als Bibi Fellner und Moritz Eisner ermittelt, verabschiedet sich auf eigenen Wunsch. Bis zum Abschied sollen noch vier neue Folgen ausgestrahlt werden.
Krassnitzer ermittelte seit 1999 in insgesamt 59 Fällen, Neuhauser kam 2011 dazu und war bislang in 34 Episoden zu sehen. Beide zählen damit zu den dienstältesten Kommissaren in der Geschichte des «Tatorts». Wer die Nachfolge im Österreich-Team übernimmt, ist bislang offen.
Krassnitzer sprach von einer «sehr guten, sehr spannenden, sehr kreativen Zeit» mit seiner Kollegin Neuhauser, betonte aber: «Besser wird es nicht mehr.» Neuhauser erklärte, die Jahre seien «wie im Flug vergangen». Es sei Zeit für neue Abenteuer.
Kulturpublizist Roy Oppenheim ist gestorben
mco. Roy Oppenheim ist am 8. April «nach langer und komplexer Krankheit» im Alter von 84 Jahren in Baden gestorben. Dies schreiben seine Angehörigen in einer am Freitag (11. 4.) in der NZZ veröffentlichten Todesanzeige. Er sei ein grosser Visionär gewesen, die Kreativität habe sein ganzes Leben bestimmt. Die Beisetzung finde im engsten Familienkreis statt.
Oppenheim war vor allem durch seine Tätigkeit in verschiedenen Führungspositionen bei der SRG und als Direktor von Schweizer Radio International bekannt geworden. Zudem war er Kulturchef des Schweizer Fernsehens. Er war der Sohn der Künstlerin Edith Oppenheim-Jonas, die die Figur Papa Moll schuf. Nach dem Tod seiner Mutter verwaltete der Publizist ihr Erbe.