An eleganten Boutique-Hotels mangelt es in der belgischen Hauptstadt nicht. Einige davon sind auch für den schmalen Geldbeutel erschwinglich.
Wer in Belgien in ein Hotel namens Dominican eincheckt, weiss genau, worauf er sich einlässt, denn das Land scheint übersät zu sein mit ungenutzten Klöstern. In diesem Fall handelt es sich jedoch erstens um ein zu den stylischen «Design-Hotels» gehörendes Haus und zweitens lediglich um das Gelände einer ehemaligen Abtei aus dem 15. Jahrhundert, die in einer ruhigen Strasse in der Nähe der Grand-Place stand und als Inspirationsquelle für die Gestaltung der Innenräume diente – mit Farben, die an mittelalterliche Glasmalereien erinnern, und prächtigen Stoffen.
Die Fassade und die Lobby des «The Dominican».
Die 150 Zimmer und Suiten sind zwar nicht übermässig gross, aber deutlich geräumiger, als man es von Mönchszellen erwarten würde. Die meisten sind mit schlichten, modernen Möbeln eingerichtet und verfügen über den nötigen Komfort: Federbetten, Espressomaschinen, Bäder mit schwarzen Granitwaschbecken und Regenduschen.
Es gibt ein kleines Spa, einen kleinen Fitnessraum, einen gemütlichen Innenhof und eine Lounge mit Bar und Restaurant. Das reichhaltige Frühstücksbuffet wird in der Grand Lounge serviert, tagsüber und abends gibt es in allen öffentlichen Bereichen ein raffiniertes Menu mit Jakobsmuscheln, getrüffeltem Risotto und Gourmet-Beefburgern.
thedominican.be, DZ ab 175 Euro.
Direkt neben Le Botanique, dem botanischen Garten, der sich zu einem Kulturzentrum entwickelt hat, bringt dieses äusserst farbenfrohe Hotel eine zusätzliche Attraktion in die an aussergewöhnlichen Boutique-Hotels nicht gerade arme Stadt. Das «nhow Brussels Bloom» ist zwar ein durchaus leistungsfähiges und serviceorientiertes Business-Hotel, richtet sich aber in erster Linie an Gäste, die Kreativität, visuelle Reize und zeitgenössische Kunst zu schätzen wissen.
Jede Etage wurde von einem anderen Künstler oder einer anderen Künstlerin gestaltet, und jedes der über 300 Zimmer und Suiten bietet ein einzigartiges Ambiente. Mit ihren monochromen Hintergründen und der sparsamen Dekoration wirken die Räume wie eine Kunstgalerie, und tatsächlich hängen überall auffällige Kunstwerke.
Bunt, bunter, am buntesten: Visuelle Eindrücke im «nhow Brussels Bloom».
Dazu kommen die extravaganten Bäder, die wie von Jackson Pollock gestaltet wirken und mit bunten Farbklecksen übersät sind. Fröhlich bunt ist auch die Lobby, in der sich das Frühstücksrestaurant mit Waffelwagen, das Restaurant Smoods mit einer von der lokalen Street-Food-Szene inspirierten Speisekarte und eine überraschend nüchtern wirkende Cocktailbar befinden.
Bad- und Morgenmantel-Kunst: Als hätte der Künstler Jackson Pollock seine Finger im Spiel gehabt.
nhow-hotels.com, DZ ab 110 Euro.
Die Place du Grand Sablon gilt als der schönste und eleganteste Platz der belgischen Hauptstadt. Mit seinem Kopfsteinpflaster, den historischen Stadtpalästen und der gotischen Kirche Notre-Dame des Victoires du Sablon versprüht er den Charme der Alten Welt, die hier residierenden Antiquitätenläden, Kunstgalerien und Chocolatiers sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, ebenso wie der an jedem Wochenende stattfindende Floh- und Antiquitätenmarkt.
Auch berühmte Sehenswürdigkeiten wie das Magritte-Museum, der Königspalast, der Brüsseler Park und die zentrale Grand-Place sind nur einen kurzen Spaziergang entfernt.
Von aussen spiegelt die neoklassizistische Fassade des NH-Hotels die Geschichte des Platzes wider, im Inneren wurde alles auf Komfort ausgerichtet. Die 196 stilvollen Zimmer und Suiten sind klassisch und modern zugleich, mit hellen Naturfarben, weichen Textilien und schönen Bädern ausgestattet, in einigen geht der Blick auf die Notre-Dame-Kirche, in anderen auf den Platz oder über die Dächer des Viertels.
Das mehrfach ausgezeichnete Hotel-Restaurant «Hispania Brussels» ist bekannt für seine exzellente spanische Küche. Es begeistert mit einer Mischung aus spanischen und belgischen Gerichten.
nh-collection.com, DZ ab 122 Euro.
Der etwas kryptische Name bezieht sich auf die Avenue Louise und das schicke Louise-Viertel, das mit Edelboutiquen und netten Lokalen lockt. Das Hotel residiert in einer sechsstöckigen Villa aus dem Jahr 1911, die ihren historischen Charme bewahrt hat und mit einem grossartigen Treppenhaus überrascht. Es gibt aber auch einen Fahrstuhl, der zu den 48 Zimmern fährt – jedes davon ist anders, aber alle sind mit stilvollen Vintage-Stücken, Designermobiliar, kühnen Tapeten und ruhigen Weiss-, Grau- und Crème-Tönen eingerichtet.
Das Hotel verfügt über einen Billardtisch, einen Computer und einen Drucker, die Gästen zur Verfügung stehen, auf der Rückseite der Villa befindet sich ein begrünter Innenhof mit Sitzgelegenheiten und einem riesigen Schachspiel.
«Made in Louise» gehört der Familie Duchateau, geleitet wird es von den Geschwistern Melanie und Martin, die sich sowohl um den Empfang der Gäste als auch um ihr leibliches Wohl kümmern.
Das Frühstücksbuffet, das im Wintergarten mit Blick auf den Innenhof serviert wird, punktet mit frisch zubereitetem Obstsalat und Orangensaft, ausgewähltem Brot und feinem Gebäck, Käse und Wurstwaren sowie hausgemachten Pfannkuchen, Omelettes und Müesli – alles mit Fokus auf belgische Produkte, die aus umweltfreundlichen Quellen und vom örtlichen Bauernmarkt stammen.
Es gibt auch einen Zimmerservice, der die Mahlzeiten von guten lokalen Anbietern bezieht, und die Made-in-Bar mit einer Auswahl an Weinen, belgischen Bieren, kostenlosem Kaffee und Tee sowie ein paar Snacks.
madeinlouise.com, DZ ab 90 Euro.
Es soll Gäste geben, die schon Monate im Voraus den Caravan Airstream buchen, der im Hof steht und mit einem phantastischen Doppelbett, kleinem Duschbad mit separatem WC und Liegestühlen vor der Tür lockt. Aber auch alle anderen 29 Zimmer bieten ein intimes Erlebnis mit Vintage-Charme und dem herzlichen Empfang der Besitzer Fabian und Isabelle Henrion.
Das ehemalige Altersheim, das die beiden 2009 gekauft und umgebaut haben, überrascht mit einem leicht exzentrischen, humorvollen Stil: Jedes Zimmer spiegelt einen besonderen Aspekt der farbenfrohen Ästhetik der 1960er Jahre wider, ganz so, als befände sich das Haus nicht in Belgien, sondern in der britischen Hauptstadt – in der Carnaby Street, um genau zu sein.
Die Mod-Ära spiegelt sich in abgerundeten Formen, Möbeln in hellen Pastellfarben, Retro-Plakaten und Lavalampen wider. Jedes einzelne Stück der stilvollen Einrichtung wurde von den Henrions sorgfältig in erstklassigen Antiquitätengeschäften in ganz Europa ausgesucht.
Psychedelische Tapeten und andere Reminiszenzen an die 1960er Jahre.
Zum Frühstück werden eine Auswahl lokaler Käsesorten und frisch gebackenes Brot angeboten, für tagsüber und abends gibt es eine Weinbar, in der der preisgekrönte belgische Sommelier Tim Vandeput Verkostungen und Kurse anbietet.
vintagehotel.be, DZ ab 89 Euro.