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Startseite » Vom Guerillero zum volksnahen Präsidenten: Uruguays Ex-Präsident José «Pepe» Mujica ist gestorben
Welt

Vom Guerillero zum volksnahen Präsidenten: Uruguays Ex-Präsident José «Pepe» Mujica ist gestorben

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 13, 2025
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Der «ärmste Präsident der Welt» lebte lieber auf seiner kleinen Farm als im Präsidentenpalast. Von der Diktatur einst unter harschen Bedingungen inhaftiert, setzte sich der ehemalige Guerillakämpfer später für die Versöhnung in dem südamerikanischen Land ein.

Am Morgen des 31. Juli 1963 brach eine Gruppe junger Männer in den Schiessklub der Schweizerkolonie Nueva Helvecia nordwestlich von Montevideo ein und entwendete Gewehre und Karabiner. Die Aktion endete im Desaster, die Polizei stellte die Waffen rasch sicher und identifizierte die Täter. Doch es war die Geburtsstunde der Guerillabewegung Movimiento de Liberación Nacional-Tupamaros. Mit dabei: José Alberto Mujica Cordano, genannt «Pepe», der Sohn einer armen Bauernfamilie baskisch-italienischer Herkunft und überzeugter Marxist.

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Die Guerilla hatte sich aus einer Bewegung für die Rechte armer Landarbeiter entwickelt und verstand sich anfangs als Robin-Hood-Bande. An Weihnachten 1963 entführte sie einen Lastwagen voll Lebensmittel, die sie in den Armenvierteln verteilte. Aber man legte auch Bomben gegen Coca-Cola und das deutsche Unternehmen Bayer, weil dieses angeblich die amerikanischen Truppen in Vietnam belieferte. Ab 1966 wurden die Aktionen immer gewaltsamer. Die Männer entführten Diplomaten und tötete einen CIA-Agenten, auch Polizisten und Zivilisten kamen ums Leben.

Aufstieg in der Politik

Man habe sich gegen die brutale Staatsgewalt wehren müssen, so rechtfertigte Mujica die Gewalt. Er selber wurde mehrmals angeschossen und verhaftet. Bis heute gilt der Ausbruch von 101 Tupamaros, unter ihnen Mujica, 1971 aus dem Gefängnis Punta Carretas als eine der spektakulärsten Massenfluchten überhaupt. Einen grossen Teil der Militärdiktatur (1973 bis 1985) verbrachte Mujica wieder unter unmenschlichen Umständen hinter Gittern, jahrelang sass er in Isolationshaft. Die Diktatur drohte ihn hinzurichten, falls die Guerilla wieder aktiv werden sollte.

Nach der Diktatur schwor Mujica der Gewalt ab und gründete mit Genossen, unter ihnen seine spätere Ehefrau Lucía Topolansky, den Movimiento de Participación Popular (MPP), der sich 1989 der Mitte-links-Koalition Frente Amplio anschloss. 1995 zog Mujica in die grosse Kammer des uruguayischen Parlaments ein, wo der kauzige Politiker durch schonungslose Kritik an sozialen Missständen und die Geradlinigkeit seiner Positionen auffiel. 1999 wurde er in den Senat gewählt.

Unter Uruguays erstem linkem Präsidenten, Tabaré Vázquez, wurde er 2005 Minister für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei. Bei Vázquez’ Amtseinführung stand er an der Seite der Militärs, ein Bild, das für die Aussöhnung in dem Land und für Mujicas Wandel vom radikalen Linksideologen zum pragmatischen, auf Ausgleich bedachten Politiker stand. Auch äusserlich durchlief er eine Verwandlung. Die alten Strickpullover tauschte er gegen Anzüge und kämmte sein ungestümes Haar.

Als Präsidentschaftskandidat gab er sich im Wahlkampf 2009 politisch moderat und versprach, Unternehmertum und Privateigentum zu respektieren. Damit setzte er sich gegen den ehemaligen Präsidenten Luis Alberto Lacalle durch, einen Repräsentanten des alteingesessenen Politestablishments.

Leben auf einfacher Farm statt im Präsidentenpalast

Dass er eine andere Vorstellung von Politik hatte, zeigte er gleich zu Beginn seiner Amtszeit, als er auf 90 Prozent seines Gehalts und ein Leben im Präsidentenpalast verzichtete. Er blieb auf der kleinen Farm wohnen, wo er mit seiner Frau Blumen züchtete und an dessen Gartentor ein jeder mit ihm diskutieren konnte. Der Präsidentenlimousine zog er seinen uralten hellblauen VW Käfer vor, den er selber fuhr. Seine Bescheidenheit kam gut an bei den Uruguayern, die unaufgeregt und geerdet sind, so wie er, und nichts lieber tun, als in Ruhe ihren Mate zu trinken.

Als Präsident hob Mujica Sozialleistungen und den Mindestlohn an, investierte in den sozialen Wohnungsbau und grüne Energien. Unter ihm wuchs die Wirtschaft und sank die Arbeitslosigkeit. Für Aufmerksamkeit sorgte seine progressive Agenda: die Legalisierung der Abtreibung und der Homo-Ehe und sein Cannabis-Gesetz, das Uruguay zum weltweit ersten Land machte, in dem der staatlich überwachte Marihuana-Anbau und -Handel erlaubt war. Der «Economist» lobte den Antimaterialisten Mujica als «bescheiden, aber mutig, liberal und lebenslustig».

Nach dem Ende seiner Präsidentschaft übernahm er 2015 wieder einen Sitz im Senat, aus dem er 2020 aus gesundheitlichen Gründen ausschied. Von einem Krebsleiden gezeichnet, engagierte er sich im Präsidentschaftswahlkampf 2024 für seinen politischen Ziehsohn Yamandú Orsi. Der Lehrer stammt wie Mujica aus einfachen Verhältnissen auf dem Land. Zu Orsis Amtsantritt war Mujica am 1. März dieses Jahres noch einmal öffentlich zu sehen.

Am 13. Mai verstarb «Pepe» Mujica an einem Krebsleiden. Er wolle im Garten seines Hauses beerdigt werden, an der Seite seines Hundes und unter einem Baum, den er selber gepflanzt habe: Das hatte er sich in seinem letzten Interview gewünscht.

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