Früher einmal hatte so ziemlich jeder Autohersteller ein kleines freches Cabrio-Modell für jedes Budget im Sortiment. Dem ist leider nicht mehr so. Die derzeitigen Modelle sind trotzdem ein Traum.
Mazda MX-5
Fangen wir einmal klein beziehungsweise preislich ganz unten an. Den 3,9 Meter kurzen Mazda MX-5 durften wir schon in der Modellvariante 2023 fahren, er ist Spass pur und wurde für das neue Modelljahr nicht gross verändert.
Die Preise bleiben auch einigermassen stabil für den 1989 erstmals gebauten Zweisitzer. Sie beginnen jetzt bei 35 600 Franken für den manuell geschalteten Roadster mit 132 PS und reichen bis zum Preis des Jubiläumsmodells «Homura» in Rot, das Mazda letztes Jahr zum 35. Geburtstag des MX-5 aufgelegt hat: Das Happy-Birthday-Modell kostet in der 184-PS-Version mit 2,0-Liter-Motor 51 600 Franken.
2. Mini Cooper Cabrio
Ein paar Zentimeter nur kürzer als der Mazda MX-5, dafür aber ein paar tausend Franken teurer in der Basisausführung ist das neue Mini Cooper Cabrio. Es misst nur 3,8 Meter und ist ab 39 700 Franken erhältlich.
Der kleine Engländer bringt als Einstiegsmodell Mini Cooper C 163 PS auf die Strasse. Der Mini Cooper S hat dann schon 204 PS und soll 237 km/h schnell fahren, aber wer will das schon so ohne Dach, deswegen hat er natürlich eines, ein Faltdach, es lässt sich in 18 Sekunden öffnen oder schliessen. Das schnellere Modell kostet dann auch gleich 43 900 Franken ohne Extras.
3. Abarth 500e Cabriolet
Das Abarth 500e Cabriolet ist tatsächlich der einzige Stromer in dieser Liste. Er soll kombiniert (das heisst, man nimmt bei der Berechnung der Reichweite Stadt- und Land- beziehungsweise Autobahnfahrten zusammen und dann davon den Durchschnitt) mit einer Ladung 255 Kilometer weit kommen und an einer Schnellladestation in 35 Minuten wieder auf 80 Prozent aufgeladen sein.
Der Abarth ist natürlich der Kleinste, er misst nur 3,6 Meter. Aber wir wissen, die Grösse ist nicht entscheidend: Abarth fahren war in der Benzin-Ära ganz grosses Kino und ist es auch im elektrischen Zeitalter. Mit drei Fahrmodi bringt der «Scorpio» (das Logo zeigt einen Skorpion) maximal 155 PS auf die Strasse, das verspricht sehr zügiges Fahren. Er ist der Teuerste unter den Kleinsten, auch wenn er so knuffig aussieht: Die Basisversion kostet 43 490 Franken.
4. Ford Mustang GT Cabriolet
Schon beim Lesen dieses Modellnamens geht das Kopfkino los: endloser Highway in Kalifornien, Freiheit ohne Ende, ein Roadtrip ohne Ziel, alles nur zum Spass. Okay, das war einmal. Aber man kann auch heutzutage und hierzulande wunderschöne Ausfahrten mit einem «Pony» mit offenem Dach geniessen.
Seit 2024 kann man die neueste Modellvariante bestellen. Der Mustang GT in der Cabrio-Version hat ein Stoffdach, das sich mit nur einem Handgriff über einen Zentralverschluss in acht Sekunden öffnen oder schliessen lässt. Er hat einen V8-Motor mit 446 PS, das ist eine klare Ansage für Benziner. Elektrisch gibt es ihn (noch) nicht, wird es wahrscheinlich auch nie. Immerhin erinnert sehr viel bei diesem Auto an die Ur-Mustangs, und das Fahrgefühl ist einfach cool. Die Coolness gibt es ab 66 500 Franken.
5. Mercedes-Benz CLE Cabriolet
Ganz neu ist der Zweitürer aus Stuttgart nicht, der Verkaufsstart für dieses elegante Cabriolet war schon im November 2023. Da es aber das Letzte seiner Art mit Stern ist, gehört es unbedingt auf diese Liste.
Die Preise für den 4,85 Meter langen Viersitzer sind Luxusklasse, sie beginnen bei 75 300 Franken für das Cabriolet Mercedes-Benz CLE 200 4matic mit 204 PS plus 23 PS aus einem unterstützenden Elektromotor (das Auto ist ein Mild-Hybrid) und hören bei 110 700 Franken in der Kraftprotzversion als Mercedes-AMG CLE 53 4matic+ mit 449 PS plus 23 PS (Mild-Hybrid-Cabriolet) ohne Extras auf.
Alle Versionen haben Allradantrieb, in der Schweiz ein Verkaufsargument. PS: Als Neuwagen stehen die Cabrios nicht auf der Liste bei Mercedes-Benz, wohl aber als Certified-Occasionen.
6. Porsche Carrera T Cabriolet
Es würde sehr viele Porsche-Fans in eine Sinnkrise stürzen, würden die Zuffenhausener keine Cabriolets mehr bauen, zu sehr ist der Spass am Fahren des Sportwagens auch mit Luft nach oben verbunden – Porsche-Cabrio-Lenkerinnen und -Lenker sind jedes Jahr meistens die Ersten, die sich noch dick eingemummelt in Daunenjacke, Schal und Mütze bei den ersten Sonnenstrahlen Anfang März einen Cabrio-Schnupfen holen.
Es gibt einige Varianten des Porsche 911 als Cabriolet, ganz neu ist der Carrera T – das Kürzel T steht für Touring, ein Name mit Geschichte; 1968 wurde ein 911 T als Tourenwagen homologisiert. Er gehört in die Leichtbauabteilung, weil man bei ihm sehr viel Gewicht sparen wollte – auch Porsche kämpft um jedes Gramm CO2, das irgendwo reduziert werden kann, so dass die Marke trotzdem weiter Verbrenner bauen darf.
Das sportliche Gefährt hat seinen Preis: In der Basisversion mit 394 PS – das ist natürlich ein Benzinmotor, ein 3,0-Liter-Sechs-Zylinder-Biturbo-Boxermotor – kostet der 911 Carrera T Cabriolet 171 200 Franken. Wie das Auto sind die Endpreise nach oben offen; wünscht man sich etwa Extras wie Ledersitze (Kostenpunkt rund 25 000 Franken), wird das Auto schnell teurer.
7. Maserati GranCabrio
Vernünftig ist ein Auto wie das GranCabrio nicht, aber man möchte es ja auch nur bei wirklich allerschönstem azurblauem Himmel und dann am liebsten durch die Toskana fahren. Das GranCabrio mit vier Sitzen – hinten sollten sich die Personen verstauen, die eher piccolo sind – verfügt über einen V6-Motor mit 490 PS und beginnt bei 201 000 Franken, die Luxusvariante als GranCabrio Folgore mit 761 PS bei 232 500 Franken.
8. Aston Martin Vantage Roadster
Den Aston Martin Vantage gibt es schon, neu ist er auch als Cabriolet zu bekommen. So viel wissen wir schon: Der pure Zweisitzer ist ein Kraftpaket mit einem 4,0-Liter-Twin-Turbo-V8-Motor, der 665 PS leistet.
Das Faltdach soll sich extrem schnell öffnen und schliessen lassen (in 6,8 Sekunden, wir werden das noch ausprobieren), und die Ausstattung ist luxuriös, was sich an anspruchsvolle Kunden richtet. Das schlägt sich auch im Preis nieder: Der Aston Martin Vantage Roadster dieser Generation hat per Stand jetzt noch keinen kommunizierten Preis, er wird aber sicher über 200 000 Franken liegen.
Die Briten haben auch schon angekündigt, dass im dritten Quartal dieses Jahres ein noch mächtigeres Cabriolet kommen soll, der Aston Martin Vanquish Volante, 835 PS, definitiv eine Hommage an die Tradition, jeweils James Bond mit einem Auto dieser Manufaktur auszustatten. Darüber, ob das ein Hinweis auf eine kommende James-Bond-Produktion ist, könnte man an dieser Stelle spekulieren.
9. Weitere Luxus-Cabrios
Keine Frage: Bei den oben beschriebenen Modellen von Aston Martin, Maserati, Porsche und Mercedes-Benz handelt es sich ebenfalls um Luxusautos, und über den «letzten» Jaguar F-Type R75 haben wir schon berichtet.
Cabrios der Oberklasse gibt es selbstverständlich nach wie vor: Der Bentley Continental GTC Speed Convertible wurde bereits vorgestellt, ein Hybrid, weil er zum Boosten der Geschwindigkeit einen Elektromotor bemüht. Rolls-Royce hat derweil noch bis 2023 den Rolls-Royce Dawn produziert (es gibt «preowned» Exemplare ab Werk mit ganz interessanten Preisschildern, neu kostete er ein paar zehntausend Franken mehr als der Bentley), heute kann man einen offenen Rolls-Royce Coachbuild herstellen lassen, also ein Einzelstück. Die Preisskala ist hier sieben- bis achtstellig und nach oben endlos offen.
Schliesslich wäre da noch BMW, wo man diesen Sommer gleich drei Luxus-Cabrios (BMW 4er, Z4 Roadster und BMW 8er, ab 69 400 Franken) im Angebot hat.
Fazit: Der Fahrspass mit offenen Autos wird nicht aussterben, im Gegenteil. Gerade im Cabrio-Bereich ist eine neue Bewegung bemerkbar. Das wird die Liebhaberinnen und Liebhaber des offenen Daches freuen – auch wenn sie für den Fahrtwind derzeit einen stolzen Preis bezahlen.