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Feuilleton

Putin ist eine Blackbox. Die Jahre seiner Herrschaft werden als eine der dunkelsten Epochen in die russische Geschichte eingehen – wenn es eine Geschichte Russlands nach Putin gibt

MitarbeiterVon MitarbeiterFebruar 9, 2024
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Vor zwei Jahren, am 20. Februar 2022, startete Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sieben Entwicklungen sind möglich.

Der sinnlose Krieg dauert nun schon seit zwei sinnlosen Jahren an. Die Gegner in diesem Kampf sind natürlich mehr als die Ukraine und Russland, nämlich der demokratische und der antidemokratische Teil der modernen Welt, weshalb die darin wirkenden Kräfte ungefähr gleich gross sind.

Jeder Krieg, in dem die Stärken der Parteien sich die Waage halten, wird so lange dauern, bis der innere Treibstoff und die äusseren Ressourcen aufgebraucht sind. Die Hauptressourcen der demokratischen Welt scheinen Geld und Waffen zu sein, während die massgeblichen Ressourcen Russlands, das von anderen Feinden der Demokratie unterstützt wird, auf einer unerschöpflichen Menge an Kanonenfutter sowie auf Atomwaffen beruhen, mit deren Einsatz endlos gedroht werden kann. All diese Kräfte halten sich die Waage, so dass sich heute, nach zwei Jahren Krieg, die Frontlinie kaum noch bewegt.

Es ist traurig zu sehen, dass es beiden Seiten an Ressourcen wie Aufrichtigkeit oder Weisheit mangelt. Die Ukraine, die an der Front alle Kräfte mobilisiert (und sich dabei unvermeidlicherweise abnutzt), erringt mithilfe von Intelligenz und Innovation immer wieder taktische Siege, die aber in dem riesigen Puzzle, das der Krieg als ganzer darstellt, verpuffen.

Verrücktheit über Verrücktheit

Wenn wir von der Willens-Ressource sprechen, dann gibt es aufseiten der Ukraine einen praktisch unerschöpflichen Willen zum Sieg (der nichts anderes ist als der Wille zum Überleben) und auf der anderen Seite den ebenso unerschöpflichen Willen zum Bösen von Wladimir Putin.

Ich denke, man sollte Putin nicht als Strategen betrachten, der verschiedene Optionen abwägt und das Für und Wider diesen oder jenen Schrittes abwägt, wie ein moderner Napoleon oder ein Schachspieler am Brett: «Wenn ich heute taktische Atomwaffen einsetze, dann ist absehbar, dass China oder Indien nicht mehr mit mir zusammenarbeiten werden, also verzichte ich darauf.» Putin hat seine Irrationalität mehrfach unter Beweis gestellt, und eines der verrücktesten und sinnlosesten Dinge, die er unternommen hat, war der Angriff auf die Ukraine.

Am verrücktesten ist jedoch, was er mit Russland gemacht hat, dem flächenmässig grössten Land der Welt mit einem enormen menschlichen Potenzial und schier endlosem Reichtum an Ressourcen. Er hat Russland zu einem weltweit perfekten Beispiel dafür gemacht, was man beim Regieren alles vermasseln kann, denn seine dreiundzwanzig Jahre an der Macht hätten das Land zu grossem Wohlstand führen können, wenn er denn die richtigen Entscheidungen getroffen hätte. Doch die meisten seiner Entscheidungen waren falsch, und die Jahre seiner Herrschaft werden als eine der dunkelsten Epochen in die russische Geschichte eingehen – wenn es eine Geschichte Russlands nach Putin gibt. Wenn es überhaupt eine Geschichte gibt nach diesem Krieg. Wenn es überhaupt ein «Danach» gibt.

Wir können Putin als eine Blackbox betrachten, welche als Reaktion auf bestimmten Input einen bestimmten Output erzeugt. Es gibt sogar die Meinung, dass in dieser Blackbox Putin als Person gar nicht mehr existiert, sondern sie durch seine Doppelgänger und das kollektive Böse gesteuert wird, aber das spielt eigentlich keine Rolle, weil die Box immer noch dieselben Ausgangssignale auf bestimmte Eingangssignale erzeugt.

Diese Blackbox mit dem Label «Der russische Präsident» schätzt das menschliche Leben nicht, weder das Leben des Einzelnen noch das Leben von Millionen. Können wir als Output einen Atompilz haben? – Natürlich können wir das.

Putins System plant, für eine unendlich lange Zeit zu existieren. Das haben die Geschehnisse um den Aufstand von Prigoschin ebenso gezeigt wie die riesigen Tische, hinter denen sich Putin vor den Menschen versteckt. Wird am Ende ein Atomkrieg stehen? – Nein, denn das würde die Existenz des Systems definitiv bedrohen.

Putin ist zu unlogischem Verhalten fähig. Kann er ein Dutzend Atombomben zünden? – Natürlich, warum nicht.

Sein Hauptmittel ist Macht. Der russische Präsident ist ein Fanatiker der Macht, also jemand, der unbedingt von der Macht ferngehalten werden müsste, so wie ein Pädophiler auch nicht mit Kindern arbeiten darf. Ist Putin willens, einen Atomkrieg auszulösen? Nein, denn in diesem Fall könnte vieles nicht nach Plan laufen, und wenn das eintritt, könnte er die Macht verlieren.

Die Blackbox bleibt also schwarz, intransparent und unkalkulierbar. Aus ebendiesem Grund gibt der kollektive Westen der Ukraine auch nicht jene Waffen, die es ihr ermöglichen würden, ernsthafte Siege auf dem Schlachtfeld zu erringen. Und aus diesem Grund wird der kollektive Westen sie Kiew auch in Zukunft nicht zur Verfügung stellen. Nicht etwa, weil Leute wie Biden oder Scholz feige, zynisch oder kurzsichtig sind. Das sind sie nicht.

Sieben Szenarien

Aus der derzeit herrschenden Lage können sich mehrere Entwicklungen ergeben, solche zum Besseren und solche zum Schlechteren.

1. Der erste kritische Termin ist der 17. März 2024, der Tag der Präsidentschaftswahlen in Russland. Alle sagen, dass die Wahlen eine Formalität sein würden, und egal, wie die Leute abstimmen werden, Russland werde für weitere zwölf Jahre denselben Zaren bekommen. Solche «Wahlen» gab es bereits in Weissrussland, wo Lukaschenko nach unabhängigen Umfragen nur etwa 12 Prozent der Wähler hinter sich versammelte, aber auf magische Weise in der ersten Runde mit einer Zustimmung von 80 Prozent gewann.

Es scheint absehbar, dass nichts Putin davon abhalten kann, im März das gleiche Kunststück zu vollbringen, aber der Schein trügt. Der Unterschied besteht darin, dass Lukaschenko von den weissrussischen «Eliten» und Sicherheitskräften unterstützt wurde, während den meisten russischen «Eliten» klar ist, dass sich das Leben im Land im Falle einer Wiederwahl Putins monatlich oder sogar täglich verschlechtern wird, so lange, bis Nordkorea im Vergleich zu Russland wie der Himmel auf Erden erscheint. Die Präsidentschaftswahl ist die beste und vielleicht einzige Gelegenheit, diese Abwärtsspirale zu verhindern, so dass die Chance, dass Putin im März nicht wiedergewählt wird, zwar gering, aber nicht gleich null ist.

2. Die Ukraine könnte endlich anfangen, die bei westlichen Banken eingefrorenen russischen Gelder zu erhalten. Irgendwann werden die meisten westlichen Länder und Regierungen begreifen, dass dies der schmerzloseste und bequemste Weg aus der Sackgasse ist.

3. Die Ukraine könnte zu einem Frieden gezwungen werden. Dann wird sich wiederholen, was schon einmal im Nordkaukasus geschehen ist: Drei Jahre nach dem ersten Tschetschenienkrieg begann der zweite Tschetschenienkrieg, der mit der gewaltsamen Wiedereingliederung Tschetscheniens in das Gebiet Russlands endete.

Dasselbe wird in der Ukraine geschehen: Etwa drei Jahre nach dem Ende des ersten Ukraine-Krieges wird Russland seine Kräfte neu gesammelt haben und den zweiten Ukraine-Krieg beginnen, um das gesamte ukrainische Territorium bis zu den Grenzen der Europäischen Union zu erobern, was mehrere Millionen Ukrainer ausser Landes treiben wird, eine gigantische Flüchtlingsbewegung, welche den Krieg in den Westen trägt.

4. Der Zustrom westlicher Gelder könnte nach und nach zum Erliegen kommen. Die Ukraine wird sich noch ein oder zwei Jahre halten, vielleicht auch länger. Immerhin bauen wir nun entlang der gesamten Frontlinie ernsthafte Verteidigungsanlagen auf. Die Russen versuchen übrigens schon seit zehn Jahren, also seit 2014, die kleine Stadt Awdijiwka einzunehmen, was ihnen aber aufgrund der dort errichteten starken Befestigungen noch immer nicht gelungen ist. Letztlich wird Russland jedoch das gesamte Territorium der Ukraine erobern, und dann – siehe vorherigen Absatz.

5. Ein weiteres Szenario sind asymmetrische militärische Aktionen der Ukraine, etwa die Zerstörung von russischen Ölterminals in der Ostsee und im Schwarzen Meer sowie die Zerstörung anderer Infrastrukturen, die der Ölförderung, dem Öltransport und der Ölverarbeitung dienen, wodurch den Russen zunehmend die Möglichkeit genommen wird, Öl zu exportieren und damit den Krieg zu finanzieren.

6. Schwarze Schwäne könnten auftauchen und den Verlauf des Krieges entscheidend verändern. Putin könnte aus einem natürlichen oder eher unnatürlichen Grund sterben. Die Zahl der bewaffneten Konflikte in der Welt könnte dramatisch ansteigen und die westliche Hilfe von der Ukraine weglenken. Donald Trump könnte erneut amerikanischer Präsident werden, und so weiter und so fort.

7. Ein lang andauernder Krieg wird zu einer allmählichen Erosion der russischen Militärmacht führen. Bislang wurden fast die Hälfte der russischen Panzer und etwa ein Viertel der Luftwaffe zerstört. Die im Schwarzen Meer gefangene russische Flotte wird nach und nach liquidiert. Über kurz oder lang wird die russische Wirtschaft die Lasten der ständig zunehmenden Militarisierung nicht tragen können.

Düstere Aussichten

In den letzten sechs Monaten hat sich die Zahl der Brandanschläge auf militärische Registrierungs- und Rekrutierungsbüros in Russland verdoppelt. Die Mobilisierung wird verstärkt werden müssen, und mit ihr wird auch die Unzufriedenheit der Bevölkerung steigen, insbesondere in den von ethnischen Minderheiten besiedelten Regionen des Landes. Erste Unruhen sind bereits zu beobachten, und dieser Trend wird sich verstärken. Es ist nicht das erfreulichste Szenario für die Zukunft, denn es könnte zu blutigen Unruhen, zum Zusammenbruch des russischen Zentralstaates und in der Folge zu einer unkontrollierten Verbreitung von Atomwaffen in der ganzen Welt führen.

Um zu verhindern, dass die schlimmsten Szenarien Realität werden, sollte die freiheitlich-demokratische Welt nach intelligenten, unkonventionellen und proaktiven Lösungen suchen. Allerdings mangelt es ihr derzeit an entscheidenden Ressourcen wie Willen, Aufrichtigkeit oder Weisheit.

Je länger aber dieser Krieg andauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass einige der schlimmsten Szenarien eintreten werden.

Sergei Gerasimow lebt als Schriftsteller in der Grossstadt Charkiw, die nach wie vor von den Russen beschossen wird. Bis vor kurzem hat er täglich für das NZZ-Feuilleton ein Kriegstagebuch geführt. – Aus dem Englischen von A. Bn.

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