20. November 2025
Als führender europäischer Markt für Elektrofahrzeuge (EV) ist das Schicksal der deutschen Automobilhersteller der Schlüssel zum Plug-in-Erfolg des Kontinents. Doch während einige inländische Marken florieren, ist das bei anderen nicht der Fall. Tom Hooker, Autovista24-Journalist, überprüft die Zahlen.
Der deutsche Elektrofahrzeugmarkt verzeichnete im Jahr 2025 bisher ein positives Jahr und verzeichnete zwischen Januar und September eine Steigerung von 46,3 % gegenüber dem Vorjahr. Laut EV Volumes entsprach dies 596.585 Verkäufen. Allein im dritten Quartal war das Tempo der Plug-in-Auslieferungen mit einem Anstieg von 56,7 % auf 210.903 Einheiten sogar noch höher.
Diese Zahlen festigten die Position des Landes als drittgrößter Markt für Elektrofahrzeuge weltweit nach drei Vierteln des Jahres. Es folgten nur China und die USA. Es führte die europäischen Bemühungen um Elektrofahrzeuge an und lag damit vor anderen großen Neuwagenmärkten wie Großbritannien und Frankreich.
Batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) und Plug-in-Hybride (PHEVs) haben dazu beigetragen, den Elektrofahrzeugmarkt im Jahr 2025 voranzutreiben, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.
BEVs verzeichneten in den ersten neun Monaten des Jahres einen Volumenanstieg von 37,8 %. Damit sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 104.081 reine Elektromodelle mehr auf deutschen Straßen unterwegs.
Während PHEVs im Vergleich zu 2024 geringere Mengenverbesserungen verzeichneten, war ihr relatives Wachstum deutlich höher. Der Absatz des Antriebsstrangs stieg von Januar bis September um 64,1 % auf 216.962 Einheiten.
Die Nachfrage hat das ganze Jahr über an Fahrt aufgenommen, allein im September stieg die Nachfrage um 86,3 %. EV Volumes bezieht Elektrofahrzeuge mit erweiterter Reichweite in seine Plug-in-Hybrid-Zahlen ein.
Für die Zukunft wird prognostiziert, dass der deutsche Markt für Elektrofahrzeuge im Jahr 2026 um 16,7 % wachsen wird. Plug-in-Modelle werden voraussichtlich einen Anteil von 33 % am gesamten Neuwagenmarkt einnehmen, wobei BEVs allein 22,1 % ausmachen.
Werden sich Anreize auf Elektrofahrzeuge auswirken?
Die neuen Kaufanreize Deutschlands können zu diesem Wachstum beitragen. Mit dem Inkrafttreten im Jahr 2026 sind diese Zuschüsse erstmals seit Dezember 2023 wieder verfügbar. Über die Einzelheiten dieser Subventionen ist derzeit jedoch wenig bekannt.
Das Land hat kürzlich auch einen ersten Entwurf des Masterplans Ladeinfrastruktur 2030 vorgelegt. Das Dokument skizziert die Strategie der Bundesregierung, den Aufbau öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu koordinieren und zu beschleunigen.
Die 41 Maßnahmen des Plans zielen darauf ab, Nachfrage und Investitionen anzukurbeln, die Umsetzung zu vereinfachen und zu beschleunigen sowie die Preistransparenz zu erhöhen. Auch die Verbesserung der Stromnetzintegration und die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit werden behandelt.
VWs Elektro-Dominanz
Volkswagen (VW) dominierte in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 den deutschen Elektrofahrzeugmarkt mit 113.607 an Kunden ausgelieferten Einheiten. Das war fast doppelt so viel wie beim nächsten Konkurrenten und bedeutete eine Verbesserung von 134,9 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die Marke eroberte einen beherrschenden Anteil von 19 % am inländischen Elektrofahrzeugmarkt, was einem Anstieg von 7,1 Prozentpunkten (PP) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Marke VW verkaufte allein im dritten Quartal das größte Volumen an Elektrofahrzeugen und verzeichnete einen Anstieg von 121 % auf 37.605 Auslieferungen.
Die meistverkauften BEV- und PHEV-Modelle neun Monate im Jahr 2025 stammten beide vom Autohersteller. Der VW ID.7 lag mit 25.101 Verkäufen und einem Marktanteil von 6,6 % an der Spitze der vollelektrischen Tabelle. Es machte auch 22,1 % des gesamten Elektrofahrzeugvolumens von VW aus.
Sein Schwestermodell, der ID.3, lag nur 2.227 Einheiten dahinter. Allerdings verlor das Fließheckmodell die Führung des ID.7, nachdem es im September die Monatswertung anführte. Im Jahresvergleich gelang eine Steigerung von 146,6 % auf 2.979 Auslieferungen. Der ID.4 belegte mit 16.031 Einheiten den fünften Platz in der BEV-Tabelle von Januar bis September.
Unterdessen eroberte der Tiguan von VW von Januar bis September 5,5 % des PHEV-Marktes und belegte mit 11.848 Verkäufen den ersten Platz.
Der VW Passat belegte mit 9.302 Auslieferungen den vierten Platz in der PHEV-Tabelle. Obwohl der VW Tayron in den ersten drei Quartalen nicht unter den Top 10 war, hat er die Stückzahlen gesteigert. Mit 1.052 Einheiten belegte es im September-Monatsergebnis den sechsten Platz.
Solides EV-Wachstum für BMW
Von Januar bis September verkaufte BMW in Deutschland 61.023 neue Elektrofahrzeuge, ein Plus von 32,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Trotz zweistelligem Wachstum sank der Anteil um 1,1 Prozentpunkte auf 10,2 %. Die Leistung im dritten Quartal war nahezu identisch mit dem Ergebnis der ersten neun Monate des Jahres und belegte mit 22.461 Einheiten den zweiten Platz.
Das meistverkaufte Elektrofahrzeugmodell war der iX1, auf den 20,5 % aller Elektroautos des Herstellers entfielen. Nach neun Monaten im Jahr 2025 belegte das BEV mit 12.489 Verkäufen den siebten Platz in der Gesamtwertung. Auch der i4 von BMW erfreute sich großer Nachfrage, denn die vollelektrische Limousine erzielte von Januar bis September 8.043 Auslieferungen.
Der BMW 5er belegte nach neun Monaten im Jahr 2025 mit 7.491 Einheiten den sechsten Platz in der PHEV-Tabelle. Dennoch konnte es im September-Monatschart nur den neunten Platz belegen. Übertroffen wurde er vom BMW X3, der mit 1.176 Auslieferungen den vierten Platz belegte.
Mercedes-Benz verliert an Boden
Im Gegensatz zu den ersten beiden Marken in der Tabelle verzeichnete Mercedes-Benz im Jahr 2025 bislang eine Stagnation der EV-Volumen. Die Gesamtzahl von 55.795 Einheiten nach neun Monaten des Jahres bedeutet einen Rückgang von 0,5 %.
Betrachtet man jedoch allein die Ergebnisse des Herstellers im dritten Quartal, sieht es positiver aus. Von Juli bis September lieferte Mercedes-Benz 19.798 neue Elektrofahrzeuge an Kunden aus, was einem Wachstum von 7,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Auf den Automobilhersteller entfielen in den drei Monaten 9,4 % des Gesamtabsatzes von Elektrofahrzeugen. Dies stand im Gegensatz zum gleichen Zeitraum vor einem Jahr, als das Unternehmen mit einem Anteil von 13,7 % den deutschen Plug-in-Markt anführte.
An der Spitze der Elektrobemühungen der Marke stand zwischen Januar und September die E-Klasse. Nach neun Monaten belegte es mit 9.393 Verkäufen den dritten Platz in der PHEV-Tabelle. Mit 7.115 Auslieferungen belegte der GLC ebenfalls den achten Platz in der Gesamtwertung. Das Duo machte 29,6 % des gesamten Elektrofahrzeugvolumens der Marke aus.
Auch wenn das EQA BEV nicht in den Top 10 vertreten ist, verzeichnete es in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 starke Verkäufe. Dank 7.283 Verkäufen machte es 13,1 % der gesamten Plug-in-Zahl von Mercedes-Benz aus.
Cupra krallt den Tisch hoch
Hinter Mercedes-Benz stand die VW-Konzernmarke Cupra. Die Marke erzielte nach drei Quartalen des Jahres 2025 mit 45.379 Einheiten ein Wachstum der Elektrofahrzeugverkäufe von 133 % gegenüber dem Vorjahr. Dies entsprach einem Anteil von 7,6 % gegenüber 4,8 %.
Allerdings war die Verbesserung von Juli bis September weniger ausgeprägt. Die Marke verzeichnete einen Anstieg der Plug-in-Verkäufe um 86,1 % und belegte damit den sechsten Platz im Quartals-Chart.
Von den fünf in Deutschland erhältlichen Elektrofahrzeugmodellen sind vier entweder in der BEV- oder PHEV-Summentabelle vertreten. Der Cupra Born war führend, da das vollelektrische Fließheck nach neun Monaten des Jahres 14.859 Auslieferungen verzeichnete. Es landete auf Platz sechs der BEV-Charts und machte fast ein Drittel des gesamten Elektrofahrzeugs von Cupra aus.
Das BEV belegte im September-Monatschart ebenfalls den sechsten Platz, gefolgt vom Tavascan. Der SUV belegte mit 1.296 Einheiten den siebten Platz, was einem Wachstum von 251,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies war die beste Verbesserung aller Modelle in den vollelektrischen Top 10 im September.
Unterdessen konnte sich der Formentor gut gegen seine PHEV-Konkurrenten behaupten. Nach drei Quartalen des Jahres 2025 lag es mit 7.669 Verkäufen auf dem fünften Platz. Es folgten der Cupra Leon auf dem siebten und der Cupra Terramar auf dem zehnten PlatzThmit 7.330 bzw. 6.709 Einheiten.
Der Elektro-Erfolg von Skoda im Jahr 2025
Eine weitere Marke des VW-Konzerns, die es in den ersten drei Quartalen in die Top 10 der Elektrofahrzeuge schaffte, war Skoda. Es belegte den fünften Platz, nur 224 Einheiten hinter Cupra. Die Marke verzeichnete das beste jährliche Wachstum aller Automobilhersteller in den Top 10, mit einem Volumenanstieg um 147,7 % auf 45.155 Einheiten. Damit stieg der Anteil von 4,5 % auf 7,6 %.
Das Wachstum von Skoda war im dritten Quartal mit 90,6 % etwas langsamer. Dennoch erzielte er zwischen Juli und September das viertbeste Elektroauto-Volumen, nur 142 Einheiten vor Audi.
Der bisherige Erfolg von Skoda im Jahr 2025 ist vor allem auf die SUVs Enyaq und Elroq zurückzuführen. Die beiden machten zwischen Januar und September 76,5 % des Gesamtumsatzes des Automobilherstellers aus.
Zwischen Januar und September belegten sie außerdem den dritten bzw. vierten Platz in der BEV-Wertung. Während der Enyaq insgesamt 18.485 Verkäufe verzeichnete, verzeichnete sein jüngerer Bruder in den letzten Monaten bessere Ergebnisse. Der Elroq belegte im September-Monatschart mit 2.565 Auslieferungen den dritten Platz, während der Enyaq den fünften Platz belegte.
Kann Audi aufholen?
Audi belegte in der kumulativen EV-Tabelle den sechsten Platz, 2.999 Einheiten hinter seinem nächsten Konkurrenten. Das Wachstum der heimischen Marke war nicht so stark wie das der beiden anderen Marken des VW-Konzerns davor.
Dennoch stieg sein Marktanteil um 0,3 Prozentpunkte auf 7,1 %, da die Auslieferungen um 52,7 % auf 42.156 Einheiten stiegen. Audi schnitt auch im dritten Quartal gut ab und belegte dank einer um 90,1 % gestiegenen Nachfrage den fünften Platz.
Seine beiden volumenstärksten EV-Modelle komplettierten die BEV-Charts nach neun Monaten. Dabei belegte der Q4 e-tron mit 9.214 Verkäufen den neunten Platz und der Q6 e-tron den zehntenTh mit 9.166 Verkäufen. Die beiden SUVs machten 43,6 % des gesamten Plug-in-Volumens des Automobilherstellers aus.
Volvos starker PHEV-Konkurrent
Die siebtbeliebteste Elektrofahrzeugmarke nach neun Monaten im Jahr 2025 war Volvo. Der Absatz ging um 5,6 % auf 26.270 Einheiten zurück, der Anteil sank damit um 2,4 Prozentpunkte auf 4,4 %. Das dritte Quartal verlief ähnlich, wobei Volvo einen noch stärkeren Volumenverlust von 14,2 % auf 7.956 Einheiten hinnehmen musste.
Der Hersteller sah jedoch einen Lichtblick. Sein XC60 belegte nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 den zweiten Platz in der PHEV-Liste. Der Crossover verzeichnete in diesem Zeitraum 9.949 Verkäufe und lag damit nur 1.899 Einheiten hinter dem VW Tiguan. Der XC60 war für 37,9 % des Elektrofahrzeugvolumens von Volvo verantwortlich.
Solides EV-Wachstum für Hyundai
Hyundai verzeichnete zwischen Januar und September 24.193 Elektroauto-Verkäufe und belegte damit den achten Platz in der Elektroauto-Wertung. Das Wachstum führte dazu, dass sein Anteil um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 % stieg. Das Auslieferungstempo verlangsamte sich im dritten Quartal geringfügig und verbesserte sich um 45,4 % auf 8.745 Einheiten.
Die Marke führte nach drei Quartalen des Jahres kein Modell mehr in der BEV- oder PHEV-Summentabelle auf. Stattdessen verteilten sich die Volumina relativ gleichmäßig über die gesamte Elektrofahrzeugpalette. Der Inster BEV lag mit 8.052 Verkäufen an der Spitze.
Dahinter gelang Ford in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 eine Steigerung des Elektrofahrzeugvolumens um 104,6 %. Dies entsprach 23.638 verkauften neuen Modellen und einem Anstieg des Anteils um 1,2 Prozentpunkte auf 4 %. Neben VW war sie allein im dritten Quartal die am schnellsten wachsende Elektroauto-Marke in Deutschland, mit einem Umsatzanstieg von 114,8 %.
Der Ford Kuga belegte nach neun Monaten den neunten Platz in der PHEV-Wertung. Seine Gesamtzahl von 6.817 Einheiten machte 28,8 % der Gesamtzahl der Elektrofahrzeuge des Automobilherstellers aus.
Dennoch war es nicht das meistverkaufte Plug-in von Ford. Den Titel holte sich der Explorer BEV, der von Januar bis September 7.608 Verkäufe verzeichnete. Damit hatte es einen Anteil von 32,2 % am Plug-in-Markt von Ford.
Tesla war 10Th in der EV-Wertung zwischen Januar und September mit 14.843 Einheiten. Die Marke hatte im Jahr 2025 in Deutschland bisher Probleme, mit einem Rückgang der Elektrofahrzeugvolumina um 50,3 %. Dadurch sank der Anteil von 7,3 % auf 2,5 %. Betrachtet man jedoch die Zahlen von Juli bis September, war der Umsatzrückgang mit 30,7 % weniger stark.
Das Model Y war nach drei Quartalen des Jahres 2025 führend auf dem europäischen und globalen Markt für Elektrofahrzeuge und konnte sich auch in China stark platzieren. Allerdings hatte es in Deutschland nicht den gleichen Erfolg. Selbst mit einem vierten Platz in der monatlichen BEV-Tabelle im September belegte der Crossover den achten Platz in der Gesamttabelle.







