Der Höhepunkt des Sechseläutens findet im Gastkanton Appenzell Ausserrhoden statt – mit einer Besonderheit.
Am 22. Juni wird in Heiden im Kanton Appenzell Ausserrhoden der Höhepunkt des Sechseläutens nachgeholt: das Abbrennen des Scheiterhaufens mit dem Böögg an der Spitze. In Zürich durfte er am 15. April nicht brennen, weil der Wind zu stark war. Deshalb geht der Böögg zum Gastkanton ins Exil.
Am «Böög-Aazönde» werden 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 1500 Mitglieder der Zürcher Zünfte erwartet. In der Zeremonie übernehmen die Organisatoren die zentralen Elemente des Sechseläutens, wie sie am Mittwoch (12. 6.) mitteilten.
Das Anzünden des Bööggs erfolgt um 18 Uhr beim ersten Glockenschlag. Weil der Böögg in Zürich zur Kirche St. Peter, blickt, schaut er in Anlehnung daran und als Zeichen der Freundschaft zwischen den Kantonen Zürich und Appenzell Ausserrhoden, in Heiden ebenfalls Richtung Limmatstadt.
Die Kirche St. Peter wiederum wird zu Ehren der Böögverbrennung am Samstag von 18.01 bis 18.10 Uhr ein Sondergeläut abhalten.
In Heiden startet der Anzünden-Akt um 17.30 Uhr. Mitglieder des Behindertensportverbands Plusport tragen die Fahnen der 20 Ausserrhoder Gemeinden zum Feuer. Die historischen Landjäger der Kantonspolizei Zürich kündigen das Anzünden mit einem Salutschuss das Anzünden an.
Die Veranstalter verzichten aufgrund des Geländes auf den traditionellen Einsatz der Pferde. Einen Umritt um den Böögg gibt es dennoch: Wie beim Ausbruch der Pferdegrippe im Jahr 1965 satteln Mitglieder der Zunft zur Schneidern auf historische Steckenpferde um. Die Vereinigte Blasmusik Ausserrhoden und die Jugendmusik Rehetobel tragen das Landsgemeindelied vor und ein rund 70-köpfiges Zunftspiel bläst den Sechseläutenmarsch.
Das Feuer entfachen werden der Ausserrhoder Landammann Yves Noël Balmer , die Zürcher Regierungspräsidentin Natalie Rickli und der Präsident des Zentralkomitees der Zünfte Zürich Felix H. Boller.
Das Festareal mit Marktständen und Essstationen erstreckt sich vom Dunantplatz bis zum Kirchplatz. Ab 14 Uhr treten die ersten Bands und Gruppierungen auf.
Die Veranstalter rufen dazu auf, mit dem öffentlichen Verkehr nach Heiden anzureisen, weil das Parkplatzangebot beschränkt ist. Postauto und Appenzeller Bahnen bauen dafür das Angebot am Böögg-Tag aus. Auf den Postautolinien zwischen St. Gallen und Heiden verkehren ab Mittag Doppelstockbusse. Die Appenzeller Bahnen verdoppeln die Frequenz und erhöhen die Passagierkapazität. Von 11.30 bis 17 Uhr sowie von 19.30 bis 22.50 Uhr verkehren die Zugkompositionen zwischen Rorschach und Heiden im Halbstundentakt.