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Startseite » Antisemitische Vorfälle häufen sich: Jeder dritte Jude denkt ans Auswandern
Schweiz

Antisemitische Vorfälle häufen sich: Jeder dritte Jude denkt ans Auswandern

MitarbeiterVon MitarbeiterMärz 18, 2025
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Der Gaza-Konflikt führt zu mehr judenfeindlichen Attacken. Aber die Gefahr kommt nicht nur von Islamisten und Linksextremen.

2024 wäre beinahe als ein Jahr in die Geschichtsbücher eingegangen, in dem in der Schweiz wieder ein Jude getötet wurde, nur weil er Jude ist. Dies 23 Jahre nach der Ermordung des Rabbiners und Holocaust-Überlebenden Abraham Grünbaum in Zürich. Doch der 50-jährige orthodoxe Familienvater, der am 2. März 2024 ebenfalls in Zürich niedergestochen wurde, überlebte knapp. Der Täter war ein 15-jähriger IS-Anhänger.

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Es war die gravierendste antisemitische Gewalttat, aber bei weitem nicht die einzige. Und es war für viele Schweizer Juden ein Zeichen, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen können.

Der soeben veröffentlichte jährliche Antisemitismus-Bericht des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) und der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) listet noch weitere Übergriffe auf: Im August etwa attackierten zwei Männer in Davos einen streng religiösen jüdischen Mann. Die Angreifer schlugen ihm ins Gesicht, spuckten ihn an und riefen dabei «Free Palestine!». Im Dezember griff in Zürich ein Mann über ein Wochenende verteilt sechs jüdische Menschen an. Er schlug einige von ihnen und entriss ihnen Gegenstände.

Gaza-Konflikt als Trigger

Insgesamt wurden in der realen Welt 221 antisemitische Vorfälle gemeldet, das sind viermal so viele wie noch 2022. Der Grund für den Anstieg ist offensichtlich: Nach den Terrorangriffen vom 7. Oktober 2023 und aufgrund der darauffolgenden israelischen Militäroperationen im Gazastreifen nahmen judenfeindliche Attacken sprunghaft zu und verharren seither auf hohem Niveau. Fast die Hälfte der Fälle weist einen direkten Zusammenhang zum Nahostkonflikt auf.

Die Präsidenten von SIG und GRA, Ralph Friedländer und Zsolt Balkanyi-Guery, halten in ihrem Vorwort fest: «Die Nebenwirkungen des Krieges sind unter anderem stark ansteigende Emotionen wie Empörung, Wut und sogar Hass, aber auch Ausgrenzung, Falschinformation und verschiedene Verschwörungstheorien, gerade in den sozialen Medien.»

Ein zentrales Problem liege darin, dass Schweizer Juden vielfach als Israeli angesehen und so für militärische Aktionen und die Politik Israels verantwortlich gemacht würden. Kinder und junge Erwachsene sähen sich in Schulen und Universitäten aufgefordert, sich von der israelischen Regierung zu distanzieren, die sie nie gewählt hätten.

«Diese Haltung bedient das judenfeindliche Stereotyp der doppelten Loyalität: dass nämlich Jüdinnen und Juden nur sich selbst und Israel gegenüber loyal und keine ‹richtigen› Schweizer seien», kritisieren Friedländer und Balkanyi-Guery.

Gesunkene Hemmschwelle

Neben den tätlichen Angriffen gab es zahlreiche Sachbeschädigungen – etwa einen versuchten Brandanschlag auf eine Synagoge in Zürich – Schmierereien oder Beschimpfungen. Die Hemmschwelle, Juden zu beleidigen, ist offensichtlich gesunken. So musste sich eine Frau in Basel den Satz «Hitler hätte seinen Job beenden sollen!» anhören. Beim Fussballspiel einer jüdischen Mannschaft lief ein gegnerischer Spieler an der Spielerbank vorbei und sagte: «Man sollte euch alle verbrennen, ihr Scheissjuden!»

Für die Überwachung des Cyberspace verwendet der SIG seit Anfang 2024 eine spezielle Suchsoftware. Mitarbeiter des Gemeindebundes bewerten die so gefundenen Wortmeldungen, fast 1600 davon stuften sie letztes Jahr als antisemitisch ein. Der grösste Teil davon entfällt auf die Messenger-App Telegram, die kaum gegen Hasskommentare vorgeht.

Doch 300-mal gab es auch judenfeindliche Vorfälle in den Kommentarspalten von Schweizer Nachrichtenportalen. «Die Moderation solcher Kommentare muss dringend verbessert werden, besonders wenn man bedenkt, dass es sich bei diesen keineswegs nur um versteckten Antisemitismus handelt», schreiben die Autoren des Berichts. Auch offene Anschuldigungen, dass die Juden die Welt regierten, und Leugnungen der Shoah seien veröffentlicht worden.

Zwei beliebte Verschwörungstheorien

Zu den am weitesten verbreiteten Verschwörungstheorien gehört jene über die Chasaren. Diese besagt, dass die osteuropäischen, aschkenasischen Juden nicht von den aus dem alten Israel vertriebenen Juden abstammten, sondern vom nomadischen Turkvolk der Chasaren, die im 7. Jahrhundert zum Judentum konvertierten.

Mit dieser Theorie, die bereits durch Genanalysen widerlegt worden ist, soll laut dem SIG Israel das Existenzrecht abgesprochen werden: Wenn ein Grossteil der Juden nicht von der ursprünglichen Bevölkerung des Heiligen Landes abstamme, so hätten sie auch keinen historischen Anspruch auf das Gebiet.

Eine andere krude Theorie behauptet, Hitler sei eigentlich ein Angehöriger der Familie Rothschild gewesen. Die Zionisten hätten die Nazis finanziert und zur Shoah angestiftet, mit dem Ziel, in Europa Schuldgefühle auszulösen und somit Unterstützung für die Gründung des Staates Israel zu erhalten.

Viele der Attacken in der realen und virtuellen Welt lassen sich dem propalästinensischen Lager zuordnen, in dem sich radikale Muslime und Linksextremisten treffen. Doch wie schon in den vergangenen Jahren waren auch 2024 in zahlreichen Fällen Rechtsextremisten oder Personen aus der «Mitte der Gesellschaft» verantwortlich für die antisemitischen Angriffe.

Jeder Zweite belästigt

Zeitgleich mit dem Antisemitismus-Bericht erschien eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Haute école de travail social Fribourg (HETS-FR) zu den Antisemitismus-Erfahrungen der hiesigen Jüdinnen und Juden. Dafür befragten die Forscher 2020 und 2024 mehr als tausend Juden. Die Stichprobe ist nicht repräsentativ, bildet laut den Autoren die jüdische Gemeinschaft aber gut ab.

Dabei zeigt sich eine deutliche Verschlechterung der Lage aus subjektiver Sicht: Die Zahl jener, die in den vergangenen zwölf Monaten eine antisemitische Belästigung erlebt hatten, stieg innerhalb der Zeitspanne von vier Jahren von 31 auf 47 Prozent. Jeder vierte Befragte gab an, in einer Bildungseinrichtung diskriminiert worden zu sein, 2020 hatte dies nur jeder Siebte erlebt.

Das wirkt sich auf das Sicherheitsgefühl der Juden aus: Die Zahl jener, die angeben, eine hohe Lebenszufriedenheit zu haben, ist stark gesunken, von 56 auf 38 Prozent. Jede dritte Person vermeidet es, Dinge wie eine Kippa oder einen Davidstern zu tragen, die einen als Juden identifizierbar machen. Fast 30 Prozent haben schon einmal darüber nachgedacht, aus der Schweiz auszuwandern.

Forderungen an Behörden

Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass die Schweizer Behörden zu wenig tun gegen den Antisemitismus. Entsprechend wünschen sich auch SIG und GRA ein stärkeres Engagement. So soll der Bund Social-Media-Plattformen dazu verpflichten, eine Domiziladresse in der Schweiz zu besitzen. Dann hätten die Strafverfolgungsbehörden einen Ansprechpartner, wenn antisemitische Inhalte auftauchen.

Zudem fordern die beiden Verbände eine nationale Sensibilisierungskampagne gegen antisemitische Verschwörungsmythen, zumal diese eine Gefahr für die Demokratie seien und den Rechtsstaat untergrüben. Auch müsse der Holocaust als fester Bestandteil in den Lehrplänen aller Kantone verankert werden.

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