In Grindelwald kommt man auf seine Kosten – sei es beim Schoggi-Kauf auf dem Jungfraujoch oder in einem der vielen Restaurants.
Süsse Versuchung im kühlen Schnee: Der Amerikaner strahlt mit seinen Taschen voller Schokolade, gerne gibt er im Lindt-Shop auf dem Jungfraujoch 1756 Franken aus. Atemlos berichtet er vom Ausblick auf den 20 Kilometer langen Aletschgletscher sowie Eiger, Mönch und Jungfrau, die selbst auf 3450 Metern noch in die Höhe schiessen. Er liebe es, sei beeindruckt, «and I made a good deal», japst er, die Sprüngli-Schoggi sei hier günstiger als am Flughafen. Was dem Klischeebild, das man von hier oben hat, gleichkommt, ist also wirklich wahr.
Das war’s dann aber mit fancy Shopping, denn Grindelwald hat keine teuren Designer-Läden, braucht es aber auch nicht. Mit kreativen Restaurants, darunter fünf von Gault-Millau ausgezeichnete, fordert es mondäne Skiorte wie Zermatt und St. Moritz heraus. Am besten schmeckte es uns beim französischen Koch Paul Cabayé im Boutique-Hotel Glacier, weil er unbelasteten Schweizer Zuchtlachs oder zarten Hirsch aus der Region serviert.
Im «Fiescherblick» kocht der erst 28-jährige Aurélien Mettler ebenfalls raffiniert: Kalbsmilken oder mit Hase gefüllte Bottoni-Pasta. «Kenne deine Gäste», lautet das Rezept des Hotelchefs Lars Michel, der hier in fünfter Generation fast immer volles Haus hat. Grindelwald feiert mit 72 Prozent die höchste Hotellerieauslastung aller Tourismusorte der Schweiz.
Die beste Pizza und pulvriger Schnee
Wer hier oder in den anderen prämierten Küchen («Bergwelt», «Belvedere», «Schweizerhof») geschlemmt hat und dann einmal Lust auf Deftiges hat: Die beste Pizza und günstig kalkulierten Wein (auch in Magnumflaschen) gibt’s in «Onkel Tom’s Hütte», einem alten Chalet mit Bullerofen. Das passt gut zur archaischen Welt, die der Autor J. R. R. Tolkien entdeckte, als er sich in Grindelwald für seine «Herr der Ringe»-Werke inspirieren liess.
Skifahren ist in der Jungfrau-Skiregion seit drei Jahren wieder top: In nur 15 Minuten führt uns die Grosskabinenseilbahn Eiger-Express von Grindelwald Terminal zur Station Eigergletscher, mitten ins grosszügige Skigebiet zwischen Wengen, Mürren und Grindelwald. Uns Freerider lockt hier vor allem das Kanada-Feeling, durch Arvenhaine zu schwingen und nachmittags noch frische Spuren in den Pulverschnee ziehen zu können. Zur Krönung des Tages geniessen wir auf der Wengernalp Kuchen mit Weisswein und staunen im warmen Schaffell: Eiger, Mönch und Jungfrau lösen magische Stimmung in uns aus. Ein «good deal» für die Seele!
Ein Wochenende in Grindelwald
Freitag: 10.00 | Check-in
Im Hotel Glacier gibt’s nicht nur das beste Restaurant, sondern auch Zimmer mit Outdoor-Sprudelbad.
12.00 | Ski fahren
Immer mit Blick auf Eiger, Mönch oder Jungfrau die weitläufigen 211 Kilometer Pisten geniessen.
Samstag: 9.00 | Ausblick
Vor den Touristenmassen frühmorgens den atemberaubenden Blick vom Jungfraujoch geniessen.
18.00 | Einkehren
Die «Startbar» am Lauberhorn ist für Rockfans. Trendsetter pilgern zur neuen «The Wall Bar» mit Blick auf die Jungfrau.