Samstag, November 23

Feuilleton

Wie bereits zahlreiche andere Medien schreiben nun auch «Die Zeit» und «Der Spiegel» die ukrainische Hauptstadt neu Kyjiw. Sie unterstützen damit ukrainische Bemühungen, die sprachliche Eigenständigkeit gegenüber Moskau zu behaupten. Kiew ist die Mutter aller russischen Städte. So weit ist man sich in der Ukraine und in Russland einig. Über…

Er sympathisierte mit vielen ihrer Ideen, doch jetzt rechnet der Pop-Theoretiker und Buchautor Jens Balzer mit der woken Linken ab. Das Ausmass des Israel-Hasses sei verstörend, sagt er im Gespräch. Jens Balzer gehört zu denen, die aus dem, was sie bewegt, Bücher schreiben. Deshalb blickt einer der führenden deutschen Pop-Theoretiker…

Er wagte alles im Kampf für ein gerechteres Russland: In den Lebenserinnerungen zeigt sich Alexei Nawalny als Held zwischen Aufopferung und Selbstüberschätzung. Ob Alexei Nawalnys Tod eine sinnlose Selbstaufopferung oder eine notwendige Vorbedingung für eine demokratische Wiedergeburt Russlands war, wird sich erst zeigen, wenn sein Peiniger nicht mehr im Kreml…

Gleich zwei grosse Häuser warten mit neuen «Rheingold»-Inszenierungen auf: das Teatro alla Scala und die Bayerische Staatsoper. «Zurück vom Ring», ruft Hagen, das Halbblut, den Rheintöchtern zu. Es sind die letzten Worte, die in Richard Wagners Tetralogie gesungen werden, während im Hintergrund die Götterburg aufbrennt, der Fluss über die Ufer…

In der New Yorker Morgan Library wurde ein Manuskript entdeckt, das aller Wahrscheinlichkeit nach von Frédéric Chopin stammt. Es ist ein herrlich melancholisch getönter Walzer. Gerade erst hat die Musikwelt bei Mozart etwas Neues lernen müssen. Seit Mitte September gibt es nämlich neben der berühmten «Kleinen Nachtmusik» fortan auch noch…

Obwohl sie mit Isabelle Huppert oder Léa Seydoux arbeitet, wird die Regisseurin oft übersehen. Eine Werkschau in Bern ehrt sie. In jedem Film der französischen Filmemacherin Mia Hansen-Løve gibt es eine Einstellung von sich im Wind wiegenden Bäumen. Diese Bilder wehen kaum merklich an einem vorüber. Die Regisseurin platziert sie…

Dem Publikum Bücher aufdrängen, die es will, ohne von diesem Wollen bisher etwas gewusst zu haben – das macht Klett-Cotta gerade sehr gut. Der zornige mittelalte Mann des Literaturbetriebs geht die Dinge wieder gelassen an. «Unverschämtheit!», schimpfte Clemens Meyer noch vor zwei Wochen, als er den Deutschen Buchpreis nicht bekam.…