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Startseite » Dan, der Grosse – wie Ndoye in Bologna den Killerinstinkt lernte
Sport

Dan, der Grosse – wie Ndoye in Bologna den Killerinstinkt lernte

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 14, 2025
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Der Schweizer kann am Mittwoch im Cup-Final mit Bologna den ersten Pokal seit 51 Jahren gewinnen. Mittlerweile hofft die ganze Stadt auf Ndoyes Geniestreiche – und er wird umworben wie nie zuvor.

Der Hüter des Trainingsgeländes von Bologna etwas ausserhalb der Stadt hat Lachfalten und eine kleine grüne Espressomaschine, die auf einem Kühlschrank neben seiner Portiersloge steht – für alle Fälle. Vor der Schranke hat sich wie jeden Tag ein kleiner Auflauf gebildet. Kinder versuchen, unter den Büschen neben der Einfahrt Schatten zu finden. Auf dem Rücken ihrer Leibchen steht auffallend häufig ein Name: Ndoye. Der Portier ist ganz bei ihnen. «Dan è un grande», sagt er. Darauf gibt’s einen Kaffee.

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Dan ist noch nicht lange ein Grosser in Bologna. «In aller Stille» sei der Schweizer im Sommer vor zwei Jahren in die Emilia-Romagna gekommen, schreibt die «Gazzetta dello Sport» in einem langen Text über den Nationalspieler, in dem sie ihn vor einem Monat geadelt hat. Ndoye hatte gegen Napoli soeben ein Tor erzielt, wie man es selten sieht: Wie er den Ball im Strafraum mit dem Absatz ins Tor hebelte, glich einem Zirkustrick. Acht Tore hat Ndoye für Bologna in dieser Saison geschossen, so viele sind ihm vorher in keiner Spielzeit gelungen.

Ein Verein wie eine Familie

Im Klubhaus riecht es, als seien Duftmüsterchen verteilt worden, nach herben Duschgels und sommerlichen Noten. Sie kommen aus dem Garderobentrakt, von dem die Spieler in ihren Adiletten in den Esssaal schlurfen, cool, aber auch freundlich. Ndoye kann in den Wochen vor dem Cup-Final nicht mit der Mannschaft trainieren, er leidet an einer Muskelverletzung im Oberschenkel. Ein Schock in der entscheidenden Phase der Meisterschaft. Cecilia, im Klub verantwortlich für die Medien, hofft auf Heilung vor der Reise nach Rom. «Wir brauchen Dan», sagt sie beschwörend.

Ndoye, 24, war vor zwei Jahren als Versprechen aus Basel nach Bologna gekommen. Sein Talent war offensichtlich. Nicht umsonst hatte ihn 2020 Nizza von seinem Jugendklub Lausanne geholt; durchsetzen konnte er sich in Frankreich aber nicht. Dem Waadtländer – Sohn eines Senegalesen und einer Schweizerin – fehlte in der Vergangenheit die Konstanz, er spielte oft fahrig, als wüsste er nicht, wie seine Schnelligkeit wirksam einsetzen, was anfangen mit seiner stupenden Technik. Das war in seiner Anfangszeit in Bologna nicht anders. Und jetzt brauchen sie ihn dringend, um gegen Milan im Stadio Olimpico den Pokal zu holen? Den ersten wohlgemerkt seit 51 Jahren.

Was ist in den letzten Monaten passiert? Ndoye, rosa Sneaker, sitzt draussen im Schatten auf der Bank, entspannt trotz der Verletzung. Es gehe ihm gut in Bologna, sagt er; er hat sich eingerichtet im Haus in den Hügeln etwas ausserhalb der Stadt, Gesellschaft leistet ihm seit kurzem Alpha, ein Husky. Meist lebt jemand von seiner Familie bei ihm, oft die Mutter.

Nestwärme ist ihm wichtig, er findet sie im Klub, in dem mit Remo Freuler und Michel Aebischer zwei weitere Schweizer Nationalspieler beschäftigt sind. Nichts sei extravagant, sagt Ndoye; die Organisation gibt klare Strukturen vor, ein bisschen wie im Klassenlager, nur ohne Mithelfen. Frühstück und Mittagessen werden gemeinsam eingenommen, dazwischen ist Training, am Nachmittag sind die Spieler frei. «Wenn man hierherkommt, hat man das Gefühl, dass man zu seiner Familie zurückkehrt. Und das macht den Unterschied», sagt er.

Der Klub ähnelt der Stadt, er hat etwas Bodenständiges, das sich im Essen abbildet, den Tortellini, der Mortadella, der Lasagne. Weder pflegt sie einen Mailänder Dünkel, noch wütet neapolitanischer Irrsinn. Der Kanadier Joey Saputo, der milliardenschwere Präsident, ist kein Phantast mit Profilneurose. Er pumpt nicht einfach Geld in den Klub, sondern setzt auf Experten mit einem Plan. Zum Beispiel auf Giovanni Sartori, den Architekten des Erfolgs von Atalanta, den er aus Bergamo holte. Der Technische Direktor hat ein scharfes Auge für Talente, er wollte Ndoye unbedingt. «Mago», Zauberer, nennt ihn Blerim Dzemaili, Italienkenner und ehemaliger Spieler von Bologna.

Ndoye sagt, Bologna sei ein Verein, der den Fans nahestehe. Wie verwoben die Stadt mit ihrer Squadra ist, hört man nach jedem Heimspiel im Stadio Renato Dall’Ara. Ob Sieg oder Niederlage, die Zuschauer werden mit dem hoffnungsfrohen Klassiker «L’anno che verrà» von Lucio Dalla nach Hause geschickt. Für Dalla, Sohn der Stadt, 2012 gestorben, ist auf der Tribüne noch immer ein Platz reserviert. Und man sieht die Verbundenheit an jeder Ecke im Centro: Jeder Coiffeur, jede chemische Reinigung und jede Pasticceria hat sich in Rot-Blau gehüllt.

Das ist mehr als Folklore, es ist auch Erlösung. Die dunklen Zeiten Bolognas sind nicht lange her. 2019 erkrankte der Trainer Sinisa Mihajlovic an Leukämie. Der Verein hielt an ihm fest, auch als er sich verschiedenen Therapien unterziehen musste. Es waren emotionale Jahre, die die Fans hernahmen. Im September 2022, als es sportlich schlecht lief, entliess der Klub Mihajlovic; im Dezember des gleichen Jahres starb er.

Knapp drei Jahre später stürmen die Fans die Hotelzimmer in Rom, sie haben schon nach dem Hinspiel im Cup-Halbfinal mit Buchen begonnen. Auch Wally, von der «Bottega di Wally», einem Trödelladen unter den Arkaden. Wally, ein freundlicher älterer Herr, stellt auch Devotionalien des Klubs aus: alte Tickets, die Single «Marcia del Bologna» aus den 1970er Jahren. Ndoye, sagt Wally, sei ein grosser Spieler, einer der besten, die man je im Klub gehabt habe. Und er wünsche dem Schweizer, dass dieser zu einem richtig grossen Verein wechseln könne.

Die Stadt kennt ihren Platz, und sie überfordert ihre Squadra nicht. Die Tifosi können sich nach der Qualifikation für die Champions League ins Delirium feiern wie vor einem Jahr, als die Piazza Maggiore im roten Pyro-Nebel verschwand. Aber sie würden die Ragazzi nie auspfeifen, wenn sie es in diesem Jahr nicht schaffen. Das Geerdete macht den Klub ideal für Ndoye: Der Druck ist beschränkt. Hier kann er in Ruhe wachsen.

Die neue Freiheit – wie im Nationalteam

Einen Schub bei diesem Wachstum hat dem Schweizer der neue Trainer Vincenzo Italiano verliehen. Unter dessen Vorgänger Thiago Motta sei Ndoye nur ein «kleiner Soldat» gewesen, schreibt die «Gazzetta»: «Motta sagte ihm eine Sache, Ndoye nahm den Kopf runter und führte sie aus. Das war alles.» Der neue Mister hat Ndoye aus dem Korsett befreit und gibt ihm, was dieser mag: Freiheit. «Ein bisschen wie an der EM mit der Schweizer Nationalmannschaft», sagt Ndoye, «ich fühle mich viel besser, wenn ich mehr Freiheit habe. Ich kann mich bewegen. Und das gefällt mir.»

Freiheit gibt Raum für Ideen. Als Bologna im ersten Spiel nach Ndoyes Verletzung in Udine 0:0 spielte, sagte der Trainer, das gewisse Etwas von Ndoye habe gefehlt. Und als Bologna zu Hause gegen die Juve nicht gewann, schrieb die Lokalzeitung «Il Resto del Carlino», keiner werde in der Torflaute schmerzlicher vermisst als der Schweizer: «Er hat überall in der Offensive gespielt, auf der linken Seite, auf der rechten Seite, sogar als zweiter Stürmer. Im System von Italiano ist er ein entscheidender Mann.»

Italiano wurde in der Heimat auch schon «kleiner Pep» genannt, der 47-Jährige gilt als aufstrebender Coach. Blerim Dzemaili hat noch gegen Italiano gespielt. Er hält ihn für einen ausgezeichneten Trainer, der die Qualitäten des Teams perfekt entfalte. Manche fragten sich allerdings auch, ob der Mini-Guardiola wirklich ein Genie sei oder nicht vielleicht doch ein Wahnsinniger. Bologna hat zwar in dieser Saison 54 Tore erzielt, nur 3 weniger als der Leader Napoli. Aber die Mannschaft hat auch 41 Tore erhalten.

Der dynamische Fussball von Italiano ist attraktiv anzusehen, ein Lieblingssujet der Taktik-Freaks, die in Videoclips Figürchen hin- und herschieben, um die Strategie zu erklären. Sie ist aber auch anspruchsvoll für die Spieler. Das hohe Pressing ist kräfteraubend, wie auch die Vorgabe, überall auf dem Feld den Zweikampf zu suchen. Als «unberechenbarsten Fussball der Serie A» hat ihn kürzlich ein Branchenmagazin bezeichnet. In diesen unberechenbaren Fussball passt Dan Ndoye perfekt, weil er das Element in sich trägt wie kein Zweiter im Team. Mit seiner Schnelligkeit ist er dafür gemacht, die gegnerischen Linien zu durchdringen, Angriffe auszulösen und Unordnung zu stiften.

Ndoye brauchte etwas Zeit, um sich an den neuen Trainer und seine Rolle zu gewöhnen. Er ist jetzt kein kleiner Soldat mehr, er trägt Verantwortung. Die offene Art von Italiano hilft. «Er redet viel, sehr viel, sagt uns auch, was ihm nicht passt. Wir sind alle ehrlich miteinander», sagt Ndoye. Dzemaili sagt, Italiano sei eine Vaterfigur, immer zugänglich. Gerade jungen Spielern geben solche Trainer Sicherheit.

Auch wenn sich vieles gerade wie ein Märchen anhört: Zugeflogen ist dem Schweizer nichts. Seine Schwäche, das Toreschiessen, ist mit dem neuen Coach nicht einfach verschwunden. Ndoye hat gearbeitet, um das zu fördern, was man Killerinstinkt nennt. An vielen Tagen ist er später zum Mittagessen gegangen, weil er allein mit dem Staff an seinen Abschlussfähigkeiten gefeilt hat. Wenn man ihn heute fragt, ob man Toreschiessen lernen könne, sagt er: «Natürlich, ja, das kann man sich erarbeiten.»

Aufstiege wie jener von Ndoye werden heute europaweit registriert, und sie produzieren wahnsinnige Zahlen. Für 25 Millionen könnte der Romand im Sommer den Klub verlassen, heisst es, sogar für 30. Juventus interessiere sich für ihn, Manchester United, Napoli, Inter, die AC Milan. Der bisher teuerste Schweizer war Granit Xhaka. Er wechselte 2016 für 45 Millionen von Mönchengladbach zu Arsenal. Wo auch immer es Ndoye hinzieht: Auch der FC Basel würde von einem Wechsel profitieren. Er hat sich eine Beteiligung am Weiterverkauf gesichert.

Eine Frage also noch, bevor sich Ndoye aufmacht, endlich die Trikots der Kinder an der Schranke zu signieren. Wie geht man mit so viel Aufmerksamkeit um, mit Millionenbeträgen, die einem angeheftet werden? «Ehrlich gesagt, bin ich ziemlich unkompliziert», sagt Ndoye. «Meine Familie hilft mir, einfach zu bleiben. Sie haben mich so erzogen. Einfach bleiben, egal ob du viel oder wenig hast.»

Am Mittwochabend könnte er etwas mehr haben: einen Pokal.

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