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Startseite » Der Sänger Bob Geldof: «In Amerika halten die Künstler den Mund. Und das ist ehrlich gesagt peinlich, aber es ist sicherer»
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Der Sänger Bob Geldof: «In Amerika halten die Künstler den Mund. Und das ist ehrlich gesagt peinlich, aber es ist sicherer»

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 11, 2025
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Einst brachte der irische Musiker und Organisator von Live Aid die Weltpolitik auf die Konzertbühne. Heute besteht er darauf, dass Kunst keine Meinung brauche.

Bob Geldof kommt aus einer vergangenen Zeit. Aus einer, in der eine andere Vorstellung davon vorherrschte, was Musik vermag. Der irische Sänger tourt wieder mit seiner Band Boomtown Rats durch Europa und feiert ihr 50-Jahre-Jubiläum. Aber er tritt dabei nicht als Missionar auf, er kommt ohne sein moralisches Megafon. «Die einzige Aufgabe eines Künstlers auf der Bühne ist es, gute Kunst zu machen», sagt er während eines Telefonats. Meinung, Aktivismus? Klar getrennt davon.

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Eine erstaunliche Aussage von einem, der wie kaum ein anderer Musiker das Politische in die Pop-Kultur gehoben hat und auf dessen Initiative hin das gigantische Live-Aid-Konzert entstand.

Etwas Ursprüngliches treibt ihn an

Bob Geldof wuchs am Stadtrand von Dublin auf. Seine Einsamkeit und sein Unmut über die vorgeschriebene Schinderei manifestierten sich in einem alles verzehrenden Wunsch nach Ausbruch. Nicht die Nostalgie, keine politische Mission, nicht der Wunsch, sich mitzuteilen, sondern etwas Ursprünglicheres, Tieferes treibe Geldof heute zurück auf die Bühne. «Es ist eine unausgereifte Wut. Wenn man Ire ist, ist man quasi damit geboren, wissen Sie?», sagt er.

Die Bedingungen, unter denen er aufgewachsen sei, hätten keine Zukunft für Kinder geboten: miese Wirtschaft, Krieg, politische und religiöse Korruption, «natürlich waren wir wütend!».

Er wurde Teil einer neuen Bewegung. «Rock war nicht mehr das, was er einmal war. Es war langweilig geworden.» Ihn und seine Bandmitglieder verband die Einstellung, dass sich etwas ändern musste, dass sich die Musik ändern musste. Dass ihr Leben nichts mit «‹fucking› Disco, Heavy Metal – ‹fuck off› – oder Prog Rock zu tun hatte». Sie brauchten eine neue Ausdrucksform. Also: Punk!

Der Song «Rat Trap» (1978), den Bob Geldof während der Arbeit in einem Schlachthaus schrieb, war ein Überraschungserfolg und «I Don’t Like Mondays» (1979), über einen Amoklauf an einer Schule, ein kalkulierter Tabubruch. Die Rats machten Lieder über Resignation, Frustration, über das Gefühl festzustecken – in Irland, in trostlosen Vorstädten, im Alltag. Musikalisch bewegten sie sich zwischen Pub-rockigen Riffs und artifiziellem Synth-Accessoire. Nicht elegant, aber präzise genug, um sich von Stadion-Pathos und Pogo-Stereotypen gleichermassen fernzuhalten.

Geldofs Karriere war bis anhin typisch für einen Rockstar: Rebellion, Übertretung, Aufstieg, Drogen, Eskapaden, verblassender Ruhm. Eines späten Oktoberabends im Jahr 1984 aber schaltete er die Nachrichten ein und sah einen kurzen Bericht über eine Hungersnot in Afrika. Das veränderte sein Leben. 1985 organisierte er das Konzert Live Aid. «Es war das erste globale Fernsehereignis, das über Satelliten die Welt verband», sagt Geldof. Er trat dabei nicht als Musiker auf – sondern als Ankläger. Für damalige Verhältnisse wurde viel Geld für einen wohltätigen Zweck eingespielt: rund 250 000 Dollar aus dem Ticketverkauf und schliesslich etwa 12 Millionen Dollar aus dem Verkauf der Platte und des Films.

Auf Live Aid folgte 2005 Live 8 – die noch grösser gedachte Wiederholung mit gleichzeitigen Open-Air-Konzerten in London und Philadelphia. Auf beiden Seiten des Atlantiks standen Stars auf der Bühne, unter ihnen U2, The Who, Paul McCartney, Elton John und Madonna.

Beide Veranstaltungen waren ein moralischer Kraftakt. Und auf sie folgte eine Ernüchterung. Immer lauter wurden Fragen nach der Verwendung des eingespielten Geldes und zu den Aktivitäten des millionenschweren Hilfsfonds. Band Aid hat seinen Musikern Ruhm und Anerkennung eingebracht und Millionen von Fans feuchte Augen. Den Afrikanern dagegen, so der Vorwurf von Hilfsexperten, habe das Projekt sogar mehr geschadet als genutzt. Solche Hyper-Events würden von den langfristigen Problemen ablenken, die gelöst werden müssten, um Armut, Hunger und Krankheit zu bekämpfen. Die Kritiken mehrten sich von Event zu Event. Eine Wiederholung der Veranstaltungen hält Geldof heute für unrealistisch. Dabei macht ihn die Welt, wie sie ist, nach wie vor wütend.

«Es interessiert mich nicht, was Leonardo DiCaprio sagt»

«Wir brennen. Buchstäblich. In Frankreich sind es 40 Grad. Ein Erzieher hat ein Ei auf dem Schulhof gebraten, weil der Platz so heiss wurde wie eine Herdplatte», sagt Geldof. Die Klimaerwärmung. Und dann: Putin. Er müsse gestoppt werden, die Uno müsse handeln. Trump. Er sei ein Schurke. Weiter zur Demokratie: «Es ist die radikalste, revolutionärste aller Ideen. Aber sie stolpert. Sie muss jeden Tag neu verteidigt werden. Gerade jetzt.» Geldof springt von einem Thema zum nächsten. Und dennoch ergibt sich ein Bild. Eine Welt in Schieflage, «eine zerrissene Welt – fiebrig».

Hat die grosse Idee, die Geldof 1985 hatte, alles andere verschlungen, auch seine musikalische Karriere? Klar sorge er sich, dass seine Musik im Schatten seines Engagements verschwinden könnte. Bob Geldof ist schliesslich ein Künstler, der nie aufgehört hat, sich zu Sorgen zu machen.

Es dauert im Gespräch mit dem 73-Jährigen keine fünf Minuten bis zum ersten «fuck». Je weiter es fortschreitet, desto häufiger verwendet er das Wort – manchmal auch mehrmals in einem Satz («fucking» und «fuck them»). Der Zorn ist geblieben, aber der Glaube an die Wirksamkeit von öffentlichen Auftritten scheint brüchig geworden.

Die Bühne sei für Kunst da, nicht für Parolen. Bei den Academy Awards beispielsweise verachte er politische Statements: «Ich hasse die Oscars, wenn sie alle ihre verdammten Reden über dies und das halten. Ich glaube nicht, dass das die richtige Plattform dafür ist.» Das einzig Interessante an der diesjährigen Verleihung sei gewesen, dass alle still gewesen seien. «Sie halten den Mund. Und das ist ehrlich gesagt peinlich, aber es ist sicherer für sie.» Die Künstler hätten Angst vor Trump, vor der Maga-Bewegung. Aber es interessiere ihn sowieso nicht, was Sean Penn oder Leonardo DiCaprio zu sagen hätten. Ihn interessiere, was sie machten.

Kanal für den Zorn

Über soziale Netzwerke redet Geldof wie über ein feindliches System: «Das sind keine einenden Plattformen. Dass sie das sind, ist eine Illusion. Sie sind Echokammern eigener Vorurteile, und sie bilden unser Selbst in den extremsten und schlimmsten Versionen ab.» Er nutze sie nicht, er vertraue auf echte Begegnungen.

Zum Nahostkonflikt und darüber, wie sich Kollegen auf der Bühne dazu äussern, indem sie «Free Palestine» propagieren, möchte er nichts sagen, ausser: «Ich rede auf der Bühne über meine Boomtown, keine anderen Themen. Da habe ich einen anderen Charakter.»

Er sei selbst erstaunt, dass er 50 Jahre später diesen Job immer noch mache. «Plötzlich spiele ich wieder Songs zusammen mit meinen Schulfreunden.» Vielleicht braucht es ein halbes Jahrhundert Zorn, um zu wissen, wann man ihn sprechen lässt – und wann nicht. Geldofs Konzertbühne gehört nun wieder dem Song.

Das am 11. Juli geplante Konzert von Bob Geldof und den Boomtown Rats im Zürcher Kongresshaus musste wegen eines Krankheitsfalls abgesagt werden.

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