Die Schweizerinnen gehören auch im zweiten Speedrennen an der Ski-WM in Saalbach zu den Geschlagenen. Eine Amerikanerin überrascht und fährt mit der Startnummer 1 zum Titel.
(sda) Die Amerikanerin Breezy Johnson krönt sich überraschend zur Abfahrts-Weltmeisterin. Johnson stand im Weltcup bisher siebenmal auf dem Podest, jedoch noch nie zuoberst. Sie kehrte erst im Dezember nach einer 14-monatigen Zwangspause in den Weltcup zurück. Johnson hatte sich die Strafe eingehandelt, weil sie gegenüber der amerikanischen Anti-Doping-Agentur dreimal gegen das Meldepflicht-Reglement verstossen hatte.
Hinter Johnson stiegen mit Mirjam Puchner und Ester Ledecka zwei Fahrerinnen auf das Podest, die zum erweiterten Favoritenkreis zählten. Die Österreicherin war die Schnellste im zweiten Training, die Tschechin stellte im Abschlusstraining die Bestzeit auf. Sie verloren 15 und 21 Hundertstel auf Johnson, die oben Zeit verlor, ab der zweiten Zwischenzeit aber klar die Schnellste war. Für alle war es die erste Medaille an Weltmeisterschaften.
Nochmals zittern mussten sie bei der Fahrt von Emma Aicher. Die 21-jährige Deutsche, die bereits im Training auf sich aufmerksam gemacht hatte, blieb mit Startnummer 30 lediglich 27 Hundertstel hinter dem Podest.
Suter für einmal ohne Medaille
Die einzige Schweizerin, die bis zum Schluss um die Medaillen mitfuhr, war Corinne Suter. Der Schwyzerin fehlten 41 Hundertstel zu Bronze. Somit blieb sie erst zum zweiten Mal in einer WM-Abfahrt ohne Medaille. An den letzten drei Weltmeisterschaften gewann Suter einen kompletten Medaillensatz, mit dem Höhepunkt 2021, als sie in Cortina d’Ampezzo den Titel holte.
Die anderen Schweizerinnen hatten nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Lara Gut-Behrami schied nach einer kleinen Welle im unteren Teil aus, konnte einen Sturz jedoch verhindern. Malorie Blanc konnte bei ihrer ersten WM-Abfahrt nicht überraschen und klassierte sich mit 2,20 Sekunden Rückstand im 19. Rang. Priska Ming-Nufer fuhr auf Platz 21.
Somit stellt die Schweiz nach vier Jahren und den Titeln von Suter und Jasmine Flury nicht mehr die Weltmeisterin in der Königsdisziplin. Die Titelverteidigerin aus dem Bündnerland fehlte verletzt.