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Startseite » Die Toten hören, wenn man sich an sie erinnert: Oleg Jurjews Gedichte führen in Welten, die sich selbst zum Verschwinden bringen
Feuilleton

Die Toten hören, wenn man sich an sie erinnert: Oleg Jurjews Gedichte führen in Welten, die sich selbst zum Verschwinden bringen

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 16, 2025
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Seine Romane sind ausladend-verspielt und führen vom Hundertsten ins Tausendste: Jetzt kann man Oleg Jurjews Gedichte neu entdecken. Es sind Reisen in längst vergangene Landschaften.

Es gibt sie, die sehr besonderen Dichter. Jedes Wort von ihnen ist wie ein Schritt in einen neuen Raum. Man betritt Welten, die man davor nicht kannte. Landschaften, Kammern aus Geräuschen, meteorologische Zustände. Oleg Jurjew war so ein Poet. Einer, der einen Zauberschlüssel in der Hand hielt. Man folgte ihm durch eine Welt, die zugleich ein Werk war.

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1959 im sowjetischen Leningrad geboren und ab 1991 in Frankfurt lebend, hat Jurjew labyrinthisch-spielerische Romane geschaffen. War Übersetzer und mit allen Winkeln der russischen Literatur vertrauter Essayist. Sein Tod im Jahr 2018 kam viel zu früh. Dass man jetzt einen der wichtigsten Teile seiner Arbeit, die Gedichte, neu entdecken kann, ist ein mehrfacher Glücksfall. Ein seinerseits raumüberspannender Vorgang.

Vor fünf Jahren haben russische Freunde und Wegbegleiter in einem Moskauer Verlag eine Sammlung mit ihren Lieblingsgedichten herausgebracht. Jetzt gibt es diesen Band mit Oleg Jurjews Lyrik in deutscher Übersetzung. Oder soll man sagen: in freundschaftlicher Anverwandlung? Für das Buch «Verse vom himmlischen Drucksatz» haben Schriftsteller wie Elke Erb, Nora Gomringer, Ulf Stolterfoht, Uljana Wolf, Monika Rinck, Ilma Rakusa, Marion Poschmann, Richard Obermayr und Peter Waterhouse Gedichte, die seit 1980 entstanden sind, ins Deutsche gebracht.

Die Wirklichkeit der Welt

Oleg Jurjews Frau Olga Martynova und sein Sohn Daniel nennen im Vorwort zum Buch das hier Entstandene mit gutem Recht eine Polyfonie. Das lyrische Sprechen der Originale geht in unzähligen Dialogen auf, in einem berauschend schönen und poetologisch leuchtenden Zwiegespräch.

Hat da einer Ich gesagt? Das Ich kommt in Oleg Jurjews Gedichten nicht selten vor, aber auch wenn die Reise manchmal autobiografisch durch die Landschaften führt, durch das Leningrad der achtziger Jahre, durch das Frankfurt der Neunziger, so ist es eine Fiktion, die sich selbst zum Verschwinden bringt. Das Ich in Oleg Jurjews Gedichten ist eine Art Fremdenführer. Es sagt: Schau! «In die klare, fast blaue, fast schwarze Newa», den Fluss, der bei St. Petersburg in die Ostsee mündet.

«Wie kann die Newa ich lebe aussprechen, wenn ihr Steine den Atem versperren», heisst es in einem Gedicht. Literarisch zu schauen, bedeutet bei Oleg Jurjew immer auch, die Wirklichkeit der Welt zu bezweifeln, aber den Wörtern zu vertrauen. «Und die Schatten St. Petersburgs / verkehrten an den falschen Orten / zu Falltüren im Boden verwandelt / Die mal geöffnet waren mal geschlossen.»

Spiegelungen

Das könnte ein politisches Gedicht sein oder ein Bild wie vom surrealistischen Maler de Chirico. Es hat eine Präzision, die allem, was der russische Dichter schreibt, eigen ist, eine Evidenz, die unmittelbar einleuchtet. Was hat es mit dem Beginn von «DIE EDENKOBENZIKADEN» auf sich? Aus den pfälzischen Weinbergen wird gemeldet: «Damit die Stille nicht zu hören wär / zwischen halb acht auf zehn, / erfand Gott Nähmaschinchen, die Reben zu Trauben vernähen.»

Lärmt hier der Weinbauer oder Gott selbst? Oleg Jurjew ist ein Meister der Spiegelungen, und auch der Spiegel kommt in seinem Werk immer wieder vor. Virtuos spielt der Poet mit dem Material seiner Vorbilder, mit Rhythmen und Metrik. Er nimmt «Umgehungswege im Zickzack» einer zu allen Wundern bereiten Sprache. Dann sind Schmetterlinge «Windspiele an transparenter Koppelleine», und der Regen wirft sich «auf alle Knie».

In Oleg Jurjews 2018 erschienenem Poem «Von Arten und Weisen» heisst es einmal: «Die Toten, hören sie in der Tat, wenn man sich an sie erinnert?» Es ist dem Dichter zu wünschen, dass er den Chor der ihn neu übersetzenden Dichterfreunde hört. Und allen Lebenden sei die Lektüre seiner Gedichte wärmstens empfohlen.

Oleg Jurjew: Verse vom himmlischen Drucksatz. Herausgegeben von Daniel Jurjew und Olga Martynova. Elif-Verlag, Nettetal 2025. 390 S., Fr. 42.90.

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