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Startseite » Donald Trump und die Künstler: In der amerikanischen Kulturszene herrscht ein Code des Schweigens
Feuilleton

Donald Trump und die Künstler: In der amerikanischen Kulturszene herrscht ein Code des Schweigens

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 29, 2025
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Im Wahlkampf hatten zahlreiche Literaten, Künstler und Musiker Kamala Harris unterstützt. Der Triumph Donald Trumps hat ihnen ihre politische Machtlosigkeit vor Augen geführt.

Europa ist ein Hospiz samt Couch und Beichtstuhl. Wenn amerikanische Künstler und Intellektuelle derzeit den alten Kontinent besuchen, sprechen sie in der Öffentlichkeit oft über ihr trauriges Befinden oder ihre eigenen Versäumnisse. Sie leiden unter dem neuen Präsidenten, der sich zwar immer wieder in clowneske Posen wirft. Allein, seine Feinde haben nichts zu lachen. In den USA verdrängen sie ihre politischen Bedenken deshalb eher, als dass sie diese offen artikulieren.

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Der Schriftsteller Jonathan Franzen meinte jüngst in der Sendung «Kulturmontag» des ORF, in Kalifornien gebe es einen «Code des Schweigens». Man spreche unter seinesgleichen nicht über das neue Regime, jeder gehe nach Hause und leide für sich: «You just go home and suffer by yourself about what’s happening.» Die Schriftsteller und Künstler glaubten nicht mehr daran, auf die Politik Einfluss nehmen zu können – jedenfalls nicht auf Donald Trumps Anhänger: «Wir hassen den Präsidenten, und seine Leute hassen uns.»

Hass und Rachelust

Den Hass Trumps hat jüngst Bruce Springsteen zu spüren bekommen. Bei einem Konzert in Manchester hat der Rock-Star den Präsidenten heftig kritisiert. Das Land, einst Leuchtturm der Demokratie, liege heute in den Händen einer korrupten, inkompetenten und verräterischen Staatsgewalt. Jetzt müsse das Volk sich wehren gegen die Autokratie, erklärte der «Boss» seinen britischen Fans.

Sein Aufruf aber kam auch Donald Trump zu Gehör. Auf dem Rückflug von seinem Besuch in Katar fand er Zeit, seinerseits auszuteilen gegen den prominenten Rocker. Bruce Springsteen sei «dumm wie ein Stein»; eine «ausgetrocknete Rocker-Pflaume (seine Haut ist verschrumpelt!)». Schliesslich eine Drohung: Springsteen solle den Mund halten. Und wenn er zurück in den USA sei, «dann werden wir sehen, wie es mit ihm weitergeht». Unterdessen hat er auf Truth Social Stars wie Springsteen, Beyoncé oder Oprah Winfrey, die Kamala Harrisons Wahlkampf unterstützten, ein Verfahren wegen Korruption angedroht.

So genau weiss man bei Donald Trump nicht, wie weit er gehen könnte in seiner Rachelust. Dass er sehr nachtragend sein kann, ist hingegen allgemein bekannt. Das mag ein Grund dafür sein, dass sich unter den erstaunlich wenigen Kritikern viele alte Männer finden – die meisten weiss –, die sich ihren Status bereits gesichert haben. Das gilt etwa für den Schauspieler Robert De Niro. Das Filmfestival von Cannes nahm er zum Anlass, um Trumps Kultur- und Zollpolitik zu geisseln.

Ob er sich nicht fürchte vor Trumps Rache, wurde er darauf in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» gefragt. «Ich bin viel zu alt, um mich noch von einem Tyrannen herumschubsen zu lassen», gab er zur Antwort. Viele Amerikaner hätten noch Angst, sich zu äussern, obwohl sie nicht unter einer totalitären Regierung leben wollten.

Der 81-jährige Schauspieler rief nun selbst zum Widerstand auf. Aber unter Schriftstellern, Musikern, Filmemachern erweisen sich die Lust und die Bereitschaft zu protestieren derzeit als gering. Vor den Wahlen haben viele noch Stellung bezogen – die grosse Mehrheit für Kamala Harris. Die Niederlage der demokratischen Kandidatin aber hat sie desillusioniert.

Bedrohte Checks and Balances

Man mag sich ohnehin fragen, ob sich Künstler gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten stellen sollten. Eigentlich gilt es demokratische Entscheidungen zu akzeptieren. Allerdings werden die demokratischen Regeln momentan vor allem von Donald Trump selber strapaziert. Er setzt sich auf eine Weise über Normen, Gesetze und Gerichte hinweg, dass die sogenannten Checks and Balances auszufallen drohen.

Die Sorge um rechtsstaatliche Prinzipien ist umso grösser, als Trumps Machtentfaltung kaum mehr durch die Opposition gebremst wird. Die Krebserkrankung des letzten demokratischen Präsidenten Joe Biden scheint geradezu symbolisch zu sein für die Schwäche seiner Partei schlechthin. Das hat unter Trump-Kritikern die Hoffnung geweckt, dass nun Dissidenten aus der Kulturszene in die Lücke springen könnten.

Ganz konkret hätte man mehr Widerstand seitens der Kulturszene aber in Bezug auf Trumps kompromisslose Kulturpolitik erwartet: Schon kurz nach der Wahl hat der Präsident die Leitung des Kennedy Center in Washington abgesetzt, um selbst den Vorsitz zu übernehmen und alle Demokraten im Aufsichtsrat des Kulturzentrums zu entlassen. Im Zeichen seiner Kultur- und Machtpolitik führt der Präsident überdies diverse Fehden gegen Museen oder Ausstellungen, die ihm zu sehr auf die negativen Erfahrungen amerikanischer Minderheiten ausgerichtet zu sein scheinen.

Grenzen der Satire

Eigentlich hat sich Trump schon früh als eine Art natürlicher Feind von Kultur und Zivilisiertheit zu erkennen gegeben. Seine populistische Performance lebt seit je von notorisch ungehobeltem, unkultiviertem Verhalten, fehlender Empathie, Unkorrektheit und Zoten. Stets versucht er, Verfeinerungen der Sinne und Sitten mit regressivem Verhalten gegenzusteuern. So spielt er den einfachen Mann aus dem Volk, der sich distanziert von allen Eliten.

Umso schwerer fällt es der Kulturszene, Einfluss zu nehmen auf Trumps Anhänger. Im Anti-Elite-Reflex sieht der afroamerikanische Schriftsteller Percival Everett den Grund dafür, dass sich Literaten und Intellektuelle politisch entmachtet fühlten. Früher hätten die ärmeren Amerikaner darauf gehofft, liess er in der «Times» verlauten, dass wenigstens ihre Kinder dereinst eine Universität besuchen würden, nun seien die höheren Bildungsinstitute verhasst. «University is the enemy. It’s where the elite are and they hate them.»

Everett macht den Demokraten den Vorwurf, sich zu wenig um jene Milieus gekümmert zu haben, die sich zur MAGA-Bewegung formiert haben. Allerdings versteht er das Problem der Politiker: «How do you talk to irrational, uneducated people?» Ähnlich beklagt auch Jonathan Franzen die «tiefe Aporie» der Demokraten. Diese seien «more or less speechless», weil sie nicht ein hässliches populistisches Schauspiel aufführen wollten wie die Gegenseite.

Aber auch der Schriftsteller ist am Ende seines Lateins. Denn einerseits könnte seine Trump-Kritik höchstens jene Leute erreichen, die jetzt schon gleicher Meinung seien wie er. Andrerseits gehe es ihm mit dem neuen Präsidenten ähnlich wie Karl Kraus angesichts des «Dritten Reichs»: Er habe die Lust auf satirische Kommentare verloren.

In der ersten Amtszeit hat Donald Trump viel Stoff geboten für Komiker und Satiriker. Die Social Media lebten von Memes und Persiflagen. Gewiss schweigen die Komiker noch immer nicht. Aber der Eindruck, dass sich die Satire allmählich an Trump abgearbeitet hat, ist weit verbreitet.

So meinte der Komiker David Cross in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung», Trump und seine Leute hätten den Komikern die Möglichkeit genommen, durch absurde Übertreibungen dessen, was sie täten und sagten, Komik zu erzeugen. «Diese Übertreibungen sind jetzt Realität.» Und Percival Everett moniert, das Trump-Regime sei so absurd, dass es der dichterischen Phantasie kaum mehr Raum lasse: «How can you come up with anything crazier than this?»

Trump ist jetzt cool

Hat Donald Trump mit seinen irritierenden Aussagen und Eskapaden unterdessen auch die Pop-Sängerinnen und -Sänger zum Schweigen gebracht? Von Taylor Swift über Jennifer Lopez und Beyoncé bis zu John Legend – alle hatten sie ihre Stimme erhoben für Kamala Harris. In Trumps Triumph aber mag sich dann ihre schiere politische Bedeutungslosigkeit manifestiert haben. Die Zivilcourage wich der Konsternation.

Das gilt offenbar selbst für jene Szene, die nicht fürs Leisetreten bekannt ist, sondern für das verbale Auftrumpfen und Austeilen. Vor zehn Jahren noch waren die Stars des amerikanischen Hip-Hops oft an vorderster Front der «Black Lives Matter»-Bewegung dabei, um sich gegen Diskriminierung zur Wehr zu setzen. Die Rapper nahmen kein Blatt vor den Mund und griffen selbst Barack Obama an, weil er ihnen zu wenig zu tun schien für die Rechte von Minderheiten.

In seiner ersten Amtsperiode geriet auch Donald Trump ins Visier kritischer Rapper. Legendär ist Eminems Tirade «The Storm» (2017), in der er dem Präsidenten Rassismus und Beziehungen zum Ku-Klux-Klan vorwarf. Von solch kämpferischen Anwandlungen scheint im amerikanischen Hip-Hop wenig übrig geblieben zu sein. Aufstrebende Rapper wie Kodak Black oder Lil Pump jedenfalls haben Trump bereits während des Wahlkampfs unterstützt. Und der Altstar Snoop Dogg trat dann gar im Rahmen einer Inaugurations-Party auf.

Als Kendrick Lamar im Februar die Pausen-Show des Super Bowl 2025 bestritt, da wollten findige Fans aus Gesten und doppeldeutigen Formulierungen des Rap-Stars zwar versteckte Protestbekundungen gegen den Präsidenten, der leibhaftig auf der Tribüne sass, erkannt haben. Aber was ist der Protest wert, wenn ihn kaum jemand wahrnimmt – offenbar nicht einmal der Angesprochene selbst?

Viel offensichtlicher war jedenfalls, dass sich Kendrick Lamar am Super Bowl vor allem selber feierte. Er nahm die Gelegenheit wahr, um im Rahmen der grössten amerikanischen Live-Show seine Fehde mit dem Rap-Rivalen Drake auszutragen und seinen Hit «Not Like Us» der ganzen Nation als persönliche Siegeshymne zu präsentieren. Der Kampf Mann gegen Mann samt Verhöhnung des Feindes aber, den Lamar mit seinem Battle-Rap zelebrierte, dürfte durchaus nach Donald Trumps Geschmack gewesen sein.

Schon in der Bling-Ära des Hip-Hops wurde Trump, der Immobilien-Magnat und Tycoon, zum «role model» junger Musiker. Tatsächlich entspricht seine Lust am Dealen und Streiten dem Jobprofil eines erfolgreichen Rappers. Der afroamerikanische Pop-Theoretiker Derrick Darby hält Hip-Hop für die mächtigste Kultur in den USA – Hip-Hop aber fliesse auch durch die Adern des Präsidenten. Auf CNN fand er sogar, mit Donald Trump sei ein «Gangsta» im Weissen Haus eingezogen. Sein Fazit: «Trump is cool now.»

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