Ein Kanal, der zwei Kohlekraftwerke versorgt, ist beschädigt worden. Der serbische Aussenminister bezeichnet die Anschuldigungen Kurtis als «haltlos».
Am frühen Freitagabend ist bei einer Explosion im Norden Kosovos ein Kanal beschädigt worden, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Laut dem Leiter der Betreibergesellschaft handelt es sich um die zentrale Zuleitung für zwei Kohlekraftwerke der Kosovo Energy Corporation, die fast den gesamten Strom des Landes erzeugen.
Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti hat die Explosion im Fernsehen als das Ergebnis eines terroristischen Angriffs durch serbische Verbrecherbanden bezeichnet, die damit kritische Infrastruktur zerstören wollten.
Auch der Leiter der Betreibergesellschaft des Kanals stützt diesen Vorwurf. Er sagte gegenüber lokalen Medien, dass deine Wand des Kanals durch einen Sprengsatz beschädigt worden sei. Beweise liegen bis jetzt nicht vor.
Der serbische Aussenminister Marko Djuric reagierte am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst X auf die Anschuldigungen, die er als «haltlos» bezeichnete. Die kosovarische Regierung versuche so davon abzulenken, dass sie selbst in den Vorfall involviert sein könnte. Serbien sei bereit, bei der Reparatur der Schäden am Kanal zu helfen, und fordere eine internationale Untersuchung des Vorfalls.
Aufgrund der Explosion wurden Teile Kosovos von der Wasserversorgung abgeschnitten. Um die Schäden zu reparieren, musste der Kanal vorübergehend ganz geschlossen werden. Dies wiederum war laut den Behörden notwendig, um einen Ausfall der Stromversorgung zu verhindern.
Laut Reuters haben Bauarbeiter in der Nacht mehrere grosse Rohre installiert, durch die das Wasser an der beschädigten Stelle vorbeigeleitet werden kann. Der Vorsitzende der Betreibergesellschaft des Kanals kündigte an, dass man bald eine Lösung für die Trinkwasserversorgung haben werde.
Im serbisch besiedelten Norden Kosovos haben die ethnischen Spannungen jüngst zugenommen. Vor kurzem ist es dort zu zwei Anschlägen mit Handgranaten auf ein Polizei- und ein anderes Amtsgebäude gekommen.
Die serbische Minderheit hat die staatliche Unabhängigkeit Kosovos nie akzeptiert und wird dabei von Belgrad unterstützt. Kurti seinerseits ging dieses Jahr auf Konfrontationskurs, indem er die Teilautonomie der Serben einschränken liess und die kosovarische Souveränität auch mit polizeilichen Mitteln durchsetzt.







