St. Gallen missglückt die Rückkehr ins europäische Fussball-Geschäft nach elf Jahren komplett.
(sda) St. Gallen missglückt die Rückkehr ins europäische Fussball-Geschäft nach elf Jahren komplett. Die Ostschweizer kassieren zum Auftakt der Conference League bei Cercle Brügge ein 2:6.
War es Lehrgeld? Oder ein Gegner, der überraschend mit dem am Vortag als verletzt gemeldeten Captain Thibo Somers auflief und besser als erwartet war? Fakt ist: Dreimal musste Lawrence Ati Zigi in den ersten 43 Minuten hinter sich greifen, drei weitere Male in der zweiten Halbzeit. 0:5 Schüsse aufs Tor lautete die Bilanz zur Halbzeit aus Sicht der Gäste, 2:6 das Schlussresultat nach 90 Minuten.
Drei der sechs Tore erzielte Brügges Stürmer Kévin Denkey. Der 23-jährige Togolose, der in seinem 140. Spiel für den Klub seine Treffer 74 bis 76 erzielte und zudem zwei auflegte, benötigte für das 2:0 in der 25. Minute zwei Ballkontakte und für das 3:0 in der 43. Minute einen. Das 4:0 nach dem Seitenwechsel erzielte er vom Penaltypunkt nach einem Foul von Abdoulaye Diaby.
Das 1:0 hatte Denkeys Sturmpartner bereits in der 3. Minute mit einem Schuss via Lattenunterkante erzielt – nach schönem Kombinationsspiel mit Denkey und mustergültiger Ballverarbeitung vor dem Abschluss. Die Treffer 5 und 6 des Heimteams erzielte Gary Magnée. Sein 5:1 war ein Traumtor vom Strafraum-Eck, das 6:1 eines mit dem Absatz nach einem indirekten Freistoss.
Während die Gastgeber die ersten vier guten Chancen in drei Tore verwandelte, liess bei den St. Gallern Willem Geubbels einen vielversprechenden Konter ungenutzt (9. Minute) und verfehlten Lukas Görtler und Chadrac Akolo in kurzer Abfolge dreimal Tor (14./15./17.), als die Partie noch in andere Bahnen hätte gelenkt werden können. Dabei war das mit 17 Gegentoren und 8 Punkten aus 9 Spielen schlecht in die Saison gestartete Heimteam defensiv durchaus verwundbar. Unter den Augen von rund 1500 mitgereisten St. Galler Fans sorgten Kevin Csoboth (zum 1:4 in der 58.) und Felix Mambimbi (zum 2:6 in der 81.) letztlich zumindest noch für Resultatkosmetik.
Will sich St. Gallen in der 36 Teams umfassenden Ligaphase der Conference League behaupten, muss die Mannschaft von Trainer Enrico Maassen dazulernen. Nächster Gegner ist am 24. Oktober die AC Fiorentina im Kybunpark.