Die Vorwürfe sind heftig: Israel soll unter der Führung von Benjamin Netanyahu absichtlich in Gaza Zivilisten angreifen und ihnen überlebenswichtige Güter vorenthalten lassen. Doch nicht nur diese Anschuldigungen stossen in Israel auf Unverständnis.
«NZZ Akzent»: ICC: Warum Israel so empört ist
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In dieser Podcast-Episode:
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu soll unter anderem dafür verantwortlich sein, dass die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ausgehungert werde und absichtlich Angriffe auf Zivilisten ausgeführt würden. Deshalb hat der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC), Karim Khan, einen Haftbefehl gegen Netanyahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant beantragt. Gleichzeitig gab Khan bekannt, dass er auch drei Hamas-Anführer verhaften lassen will. Unter anderem wegen Geiselnahme, Ausrottung und sexueller Gewalt.
In Israel sei die Empörung nach dieser Ankündigung gross, sagt unser Korrespondent Rewert Hoffer in der neuen Folge von «NZZ Akzent». Netanyahu hielt eine scharfe Ansprache, in der er die Gleichsetzung von Israel mit der Hamas anprangerte. Damit entstehe der Eindruck, dass Israel auf der gleichen Stufe stehe wie Terroristen, so die Kritik Netanyahus.
Mit dem ICC-Antrag werde Netanyahu innenpolitisch gestärkt, sagt Hoffer. «Sogar die Opposition steht auf seiner Seite und spricht von einem fatalen politischen Fehler.»
Trotzdem werden die Haftbefehle wohl von den ICC-Richtern bestätigt werden. Das dürfte für Netanyahu gravierende Folgen haben. Denn alle Mitgliedstaaten des ICC müssten den israelischen Ministerpräsidenten verhaften, sobald er ihr Staatsgebiet betritt.
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