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Startseite » Im Februar 1936 vollzog Thomas Mann einen Schritt, den er lange vermieden hatte: Er offenbarte sich in der NZZ als Nazigegner
Feuilleton

Im Februar 1936 vollzog Thomas Mann einen Schritt, den er lange vermieden hatte: Er offenbarte sich in der NZZ als Nazigegner

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 1, 2025
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Nach Hitlers Machtergreifung hatte der Schriftsteller Deutschland verlassen. Aber er mied es, sich öffentlich zur Emigration zu bekennen. Zu Jahresbeginn 1936 änderte sich die Lage schlagartig.

Der 31. Januar 1936 ist ein einschneidender Tag im Leben von Thomas Mann. Er teilt die Biografie des Sechzigjährigen noch einmal in ein Vorher und Nachher. Das Tagebuch protokolliert die Ereignisse ganz lakonisch. «Vormittags und nachmittags der Brief an die Zeitung. In Bewegung abgeschlossen. Starke und entscheidende Worte.» So beginnen die Notizen des Tages, ehe sie ins Kulinarische münden: «Wir assen um ½ 8 eine Hühnersuppe.»

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Mit dem kleinen Abendessen könnte der Tag schon fast vorbei sein. Das entscheidende Ereignis folgt indes erst noch, es erhält auch gleich eine dramatische Nebenhandlung. Nach der Hühnersuppe fahren die Manns von Küsnacht nach Zürich hinein. Bevor sie im Kino Nord-Süd einen Film anschauen, machen sie halt an der Falkenstrasse. Thomas Mann bringt seinen «Brief an die Zeitung» in die Redaktion der NZZ. Dort sagt man ihm, der Feuilletonredaktor Eduard Korrodi, an den der offene Brief adressiert ist und dem Thomas Mann das Schreiben übergeben möchte, sei erkrankt. Er sei vom Tram gefallen.

Der Tagebucheintrag endet feierlich: «Ich bin mir der Tragweite des heute getanen Schrittes bewusst. Ich habe nach 3 Jahren des Zögerns mein Gewissen und meine feste Überzeugung sprechen lassen.» Doch schon tags darauf befallen ihn Zweifel: «Heftige Nervenreaktion auf den gestrigen Schritt.» Er telefoniert mit Korrodi, der nach seinem Sturz nicht ernstlich verletzt zu sein scheint, und bittet um zwei Tage Bedenkzeit.

Doch die Bedenken legen sich bereits im Verlauf des Tages. Und trotz Kopfschmerzen und Schüttelfrost am Abend heisst es im Tagebuch: «Der Brief wird in der Dienstag-Morgen-Ausgabe erscheinen. Bin zufrieden und heiter.»

Unten auf den beiden Seiten: Der offene Brief von Thomas Mann in der Ausgabe aus dem Jahr 1936.

Die Familie Mann wird ausgebürgert

Von Thomas Mann fehlt bis zu diesem Tag eine öffentliche Erklärung, wie er sich zum nationalsozialistischen Deutschland verhält. Das holt er nun nach. Doch sein Brief liest sich zunächst wie ein unendlich langes Präludium, ehe er mit einem fulminanten Schluss alle Zweifel an seiner politischen Gesinnung ausräumt: «Die tiefe (. . .) Überzeugung, dass aus der gegenwärtigen deutschen Herrschaft nichts Gutes kommen kann, für Deutschland nicht und für die Welt nicht, – diese Überzeugung hat mich das Land meiden lassen, in dessen geistiger Überlieferung ich tiefer wurzele als diejenigen, die seit drei Jahren schwanken, ob sie es wagen sollen, mir vor aller Welt mein Deutschtum abzusprechen.»

Er sei, so fährt er fort, bis zum Grunde seines Gewissens sicher, dass er recht getan habe, sich zu denen zu stellen, die sich August von Platens Bekenntnis zu eigen gemacht hätten: «Weit klüger ist’s, dem Vaterland entsagen, / Als unter einem kindischen Geschlechte / Das Joch des blinden Pöbelhasses tragen.»

Das war noch immer um viele Ecken herum gesprochen, aber deutlicher hat sich Thomas Mann bis zu diesem Tag nicht von Deutschland und seinen Machthabern losgesagt. Diese werden nun ihrerseits nicht mehr lange zögern, dem Nobelpreisträger das Deutschtum abzusprechen. Ende 1936 wird ihm und seiner Familie die Staatsbürgerschaft entzogen.

Im Unterschied zu 1914, als der Schriftsteller nicht nur zögerlich, sondern auch unentschlossen war in seiner inneren Haltung zu Krieg und Demokratie, lässt Thomas Mann nach 1933 keinen Zweifel an seiner Position. Er zaudert bloss mit einem klaren Bekenntnis zur Emigration. Dass er die Nationalsozialisten ohne jeden Vorbehalt ablehnt, hat er schon Tage nach der Machtergreifung deutlich gemacht.

Am 6. Juni sind es 150 Jahre seit Thomas Manns Geburt. Der Jahrestag ist eine gute Gelegenheit, an jene Jahre und Monate der Entscheidung zu erinnern, als er Deutschland verlassen und nach langem Zögern Stellung bezogen hat.

Die Welt wachrütteln

Am 10. Februar 1933 hält Thomas Mann in München den Festvortrag zum 50. Todestag von Richard Wagner. Tags darauf bricht er mit seiner Frau zu einer Vortragsreise ins Ausland auf, unmittelbar anschliessend reisen sie weiter nach Arosa, wo sie ihre Winterferien verbringen. In Deutschland braut sich derweil etwas zusammen. Die Wagnerianer schäumen, die Nationalsozialisten wittern Verrat. Erika und Klaus Mann warnen telefonisch vor «schlechtem Wetter» in Deutschland und raten dringend von einer Rückkehr ab.

In München durchsucht die Polizei das Wohnhaus der Familie, und im April wird gegen Thomas Mann Schutzhaft erlassen. Faktisch ist damit eine Rückreise ausgeschlossen, das Ehepaar bleibt fürs Erste in der Schweiz. Thomas Mann will es nicht Emigration nennen, aber er und noch viel deutlicher Katia wissen, dass die Situation brandgefährlich und von Hitler das Schlimmste zu fürchten ist. Trotzdem reift in Thomas Mann nur allmählich die Einsicht, er müsse seine Stimme endlich erheben.

Am 31. Juli 1934 schreibt er ins Tagebuch: «Der Gedanke, über Deutschland zu schreiben, meine Seele zu retten in einem gründlichen offenen Brief an die ‹Times›, worin ich die Welt (. . .) beschwören will, ein Ende zu machen mit dem Schand-Regime in Berlin.» In den folgenden Wochen und Monaten beschäftigt ihn das Thema. Doch er kommt nicht vom Fleck, zweifelt und hadert mit sich selbst.

Katia bestärkt ihn, wie er im Tagebuch festhält. Sie bestreitet ganz entschieden, dass eine publizistische Intervention gegen die Nationalsozialisten nutzlos sei, und gibt zu bedenken, er könnte einmal seine «äussere Passivität bereuen». Es hilft nichts, Thomas Mann kann sich nicht dazu aufraffen, auch wenn er sich dafür schämt, wie er notiert, dass er der Pflicht ausweicht, das Notwendige «der Welt zu sagen».

Eklatante Fehleinschätzung

Zu Beginn des Jahres 1936 ändert sich die Situation schlagartig. Unversehens gerät Thomas Mann mitten in einen heftigen Streit. Daran beteiligt sind eine Exilzeitschrift in Paris, ausserdem der NZZ-Redaktor Eduard Korrodi sowie Erika Mann, die Tochter des Schriftstellers.

Am 11. Januar 1936 veröffentlicht der Publizist Leopold Schwarzschild in der in Paris erscheinenden Zeitschrift «Das Neue Tage-Buch» einen Frontalangriff auf Thomas Manns Verleger Gottfried Bermann Fischer. Er verdächtigt den Verleger, von Wien aus und mit Duldung der Nationalsozialisten den S.-Fischer-Verlag fortführen zu wollen. Er nennt ihn Goebbels’ «Schutzjuden» und bezichtigt ihn der Komplizenschaft mit Hitlers Propagandaminister.

Bermann Fischer ruft aus London Thomas Mann an und bittet um Beistand. Sie vereinbaren, dass Mann sowie die beiden Fischer-Autoren Hermann Hesse und Annette Kolb eine Erklärung in der NZZ veröffentlichen. Sie erscheint am 18. Januar. Darin bekräftigen sie ihr Vertrauen in Bermann Fischers Bemühungen, dem Verlag im Ausland ein Überleben zu sichern. Schwarzschilds Angriff auf die moralische Integrität des Verlegers bezeichnen sie als schweres Unrecht.

Wenn Thomas Mann geglaubt hat, mit einer gerade einmal 25 Druckzeilen umfassenden Solidaritätsadresse für Bermann Fischer die Lage beruhigen zu können, so erliegt er einer eklatanten Fehleinschätzung. Die kleine Notiz bewirkt das genaue Gegenteil. Schon am Tag darauf schickt ihm die Tochter Erika einen wütenden Brief.

Sie wirft ihrem Vater Feigheit vor, weil er allein mit seinem Fernbleiben von Deutschland gegen die Nazis demonstriert, ohne sich auch öffentlich zu äussern. Er schwäche ausserdem die gesamte Emigration, wenn er sich für jemanden wie Bermann Fischer einsetze, diesen «gesichtslosen Geschäftsjuden, der gerade schlau genug ist, sich Deine Anhänglichkeit (. . .) zunutze zu machen».

Sie unterzeichnet den Brief mit «Dein Kind E.» Im Tagebuch heisst es unter dem 21. Januar: «Leidenschaftlicher und unbesonnener Brief von Erika (. . .), der mich sehr schmerzte.» Doch das ist erst der Anfang. Denn nun geht es Schlag auf Schlag.

Erika Mann bedrängt ihren Vater

Am 25. Januar erscheint in der Pariser Exilzeitschrift bereits die nächste Attacke von Schwarzschild. Sie zielt nun umstandslos auf Thomas Mann. Mit Blick auf Bermann Fischers angebliche Nazi-Komplizenschaft schreibt Schwarzschild: «Sie können nicht fortfahren, Thomas Mann, sich an solchen Entwicklungen mitschuldig zu machen (. . .). Das Werk, das Ihren Namen trägt, steht gegen Sie auf und fragt Sie, wohin das führen soll.»

Tags darauf schreibt Erika Mann abermals an ihren Vater, diesmal aus St. Gallen. Sie macht ihm noch heftigere Vorwürfe. Sie glaube nicht, dass er sich «über die grosse Hässlichkeit, die grosse Gefährlichkeit und die grosse Tragweite seines Entschlusses ganz im Klaren» sei. Sie beendet den vierseitigen Brief mit einem Appell: «Denk an die Verantwortung, die Dich trifft, wenn Du, nach dreijähriger Zurückhaltung, als erstes Aktivum die Zertrümmerung der Emigration und ihrer bescheidenen Einheit auf Dein Conto buchst.»

Und nun betritt mit Eduard Korrodi ein Dritter den Schauplatz. Am 26. Januar repliziert er in der Sonntagsausgabe der NZZ auf Schwarzschilds neuste Polemik. Er widerspricht darin dessen Behauptung, es sei das literarische «Vermögen nahezu komplett ins Ausland transferiert» worden. Nicht ohne antisemitische Beleidigungen hält Korrodi fest, vor allem seien doch die «Romanindustrie und ein paar wirkliche Könner» ausgewandert. Er beschliesst seinen kurzen Beitrag mit einer Provokation: «Wir begreifen vor allem, dass es angesehene Schriftsteller in der Emigration gibt, die lieber nicht zu dieser deutschen Literatur gehören möchten, der der Hass lieber ist als das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit.»

Mit den angesehenen Schriftstellern konnte kein anderer als Thomas Mann gemeint sein. Vielleicht hat Korrodi tatsächlich geglaubt, er müsse den angegriffenen Dichter in Schutz nehmen, vielleicht hat er gehofft, einen Keil in die Emigration treiben zu können. Doch was immer er sich bei seiner Intervention gedacht und von ihr versprochen hat, sie bewirkt auch hier das genaue Gegenteil.

Er kann nicht ahnen, wie sehr Erika Mann gleichzeitig ihrem Vater zusetzt und ihn zu einem klaren Bekenntnis zur Emigration zu bewegen hofft. Am 27. Januar hält Thomas Manns Tagebuch fest: «Geplant ein Offener Brief an Korrodi; K(atia) verfasste vormittags Entwurf dazu.» Nun wird die Sache also zu einer Angelegenheit der ganzen Familie. Zwei Tage später dann: «Erika zu Tische. Liebevoll. Gespräch mit ihr über die Dinge.»

Am 6. Februar, zwei Tage nach Erscheinen von Thomas Manns Brief an Eduard Korrodi und seiner darin öffentlich bekundeten Ablehnung von Hitlers Regime, schickt Erika ein Telegramm aus Prag: «dank – glückwunsch – segenswunsch – kind – e».

Im Kampf gegen Hitler

Die Manns werden noch zwei Jahre in Europa bleiben; im Februar 1938 gehen sie ins amerikanische Exil. Als am 1. September 1939 die Wehrmacht in Polen einmarschiert, befindet sich Thomas Mann gerade auf einer ausgedehnten Vortragsreise in Europa. Die Nachricht erreicht ihn in Schweden. Ein Jahr später beginnt er mit seinen monatlichen Ansprachen «Deutsche Hörer!», die von der BBC in das Gebiet des «Dritten Reichs» ausgestrahlt werden.

Zwei Weltkriege haben das Leben des Schriftstellers geprägt. Den Ersten Weltkrieg vermag Thomas Mann erst von seinem Ende her zu deuten. Sein Opus magnum «Der Zauberberg» mündet in die Schlachtfelder an der Westfront als ein doppeltes Fanal: Zeichen einer Urkatastrophe und damit verbunden die Hoffnung auf eine zivilisatorische Läuterung.

Nach Hitlers Machtergreifung ahnt Thomas Mann, was kommen würde. Er warnt früh, bleibt in seinen Handlungen aber ambivalent. Der energische Widerspruch seiner Tochter ist mit ein Grund, dass er im Januar 1936 nicht mehr länger zaudert und den Zweideutigkeiten ein Ende setzt. Fortan wird er beherzt und unerschrocken mit seinen Mitteln gegen Hitler kämpfen. Und nach Kräften jene unterstützen, die vor der Barbarei zu fliehen versuchen.

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