Seit einem Jahr kämpft im Sudan die Miliz RSF gegen die sudanesische Armee. Der mit äusserster Brutalität geführte Konflikt hat drastische Folgen: Etwa 8,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Das dürfte wohl bald auch in Europa zu spüren sein.
«NZZ Akzent»: Krieg im Sudan – die Welt schaut weg
Hören und abonnieren Sie den Podcast «NZZ Akzent» auch auf Spotify, Apple Podcasts oder Castbox.
Haben Sie ein Feedback zum Podcast? Sagen Sie uns Ihre Meinung.
In dieser Podcast-Episode:
Genozid, Vergewaltigung, abgebrannte Dörfer und zerstörte Städte. Der Krieg im Sudan ist momentan die grösste humanitäre Krise weltweit. 8,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht, zwei Millionen sind bereits ins Ausland geflüchtet. Und der Konflikt drohe noch stärker zu eskalieren, sagt Afrika-Korrespondent Samuel Misteli im Podcast.
Denn längst mischen auch andere Staaten mit. Russland und die Emirate liefern der Miliz RSF Waffen und haben Interesse an den Rohstoffen in Sudan. Ägypten und Iran hingegen setzen auf die sudanesische Armee und liefern Waffen. «Es droht Anarchie und Chaos», sagt Samuel Misteli und das werde wahrscheinlich noch mehr Menschen zur Flucht bewegen.
In den Flüchtlingslagern der Nachbarländer ist die Lage katastrophal: In Südsudan etwa wurden die improvisierten Lager überschwemmt, Flüchtlinge leben in einfachsten Zelten im Schlamm, es fehlt an Nahrung. «Es ist eine Frage der Zeit, bis diese Flüchtlinge versuchen werden, nach Europa zu gelangen. Obwohl viele lieber bleiben möchten, ist ihre Lage zu hoffnungslos.» Europa hat zwar nun Geld gesprochen, um die humanitäre Krise zu lindern. Doch politisch bewegt sich wenig.
Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.