03. Dezember 2025
Spaniens Neuwagenmarkt florierte im Jahr 2025, unterstützt durch die starke Verbreitung von Elektrofahrzeugen (EV). Aber könnten mutige neue Anreize dieses Wachstum unterstützen oder behindern? Autovista24-Webredakteur James Roberts untersucht die Zahlen und skizziert, was vom neuen Auto 2030-Plan zu erwarten ist.
November markierte den 15Th Wachstumsmonat in Folge für Spaniens Neuwagenmarkt. Laut Autovista24-Berechnungen von ANFAC-Daten wurden im Land 94.124 neue Fahrzeuge zugelassen. Dies entsprach einer Steigerung von 12,9 % im Vergleich zu 12 Monaten zuvor und belief sich auf 10.785 zusätzliche Einheiten.
Nach Berechnungen von Autovista24 kamen zwischen Januar und November 1.045.640 neue Fahrzeuge auf Spaniens Straßen. Das waren 14,7 % mehr als im Vorjahr, mit 134.064 Auslieferungen mehr. Dieser ungebrochen positive Trend unterscheidet sich weiterhin von anderen großen europäischen Märkten, die im Jahr 2025 ein gemischtes Schicksal erlebt haben.
Starker Schwung
„Der spanische Automobilmarkt beendet das Jahr 2025 mit starker Dynamik“, erklärte Ana Azofra, regionale Leiterin für Bewertung und Erkenntnisse bei der Autovista Group. „Die Verkäufe nähern sich dem Niveau vor der Pandemie und haben eine Million Einheiten überschritten, wobei alle Segmente wachsen, insbesondere der Privatsender.“ Mittlerweile machen Elektrofahrzeuge einen von vier Verkäufen im November aus, was zeigt, dass Spanien die Einführung dieser Technologie endlich beschleunigt hat.“
Die Einführung von Elektrofahrzeugen, die batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) und Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs) umfasst, hat Spaniens Neuwagenmarkt in diesem Jahr beflügelt. Der November war keine Ausnahme. Ein wichtiger Treiber hierfür war das Anreizsystem MOVES.
Der MOVES-Plan wurde 2019 eingeführt, aus dem NextGenerationEU-Konjunkturfonds der EU finanziert und in Zusammenarbeit mit den spanischen Regionalregierungen verwaltet. Bisher wurden 1,7 Milliarden Euro bereitgestellt. Sein Hauptzweck besteht darin, finanzielle Anreize sowohl für den Kauf von Elektrofahrzeugen als auch für die Installation von Ladeinfrastruktur zu schaffen. Diese läuft am 31. Dezember 2025 aus.
Mit der bevorstehenden Einstellung von MOVES III hat die spanische Regierung eine radikale Umgestaltung der Anreize für Elektrofahrzeuge angekündigt. Dies geschieht in Form des Auto-2030-Plans, der am 3. Dezember offiziell bekannt gegeben wurde, wie Expansión berichtet. Coches.net bestätigte, dass die Einführung Anfang 2026 erfolgen wird.
Was ist der Auto-2030-Plan?
Industriestaatssekretär Jordi Brustenga beschrieb es als „Schockplan für die Branche“ und wird MOVES ersetzen. Es wird ab Anfang 2026 verfügbar sein und 400 Millionen Euro zur Unterstützung des Direktkaufs von Elektroautos bereitstellen.
Eine der wichtigsten Änderungen besteht darin, dass die regionalen Verwaltungen die Mittel nicht mehr kontrollieren und zuweisen. Stattdessen wird der Prozess zentralisiert. Es wird durch einen langfristigen Mehrpunktplan untermauert, der darauf abzielt, die Elektrifizierung in Spanien zu steigern.
Ein oft genannter Nachteil des MOVES-Systems betrifft Zahlungsverzögerungen, Bürokratie und regionale Ungleichheiten. Laut Carwow bleiben 40.000 Kunden auf der Warteliste für die MOVES III-Förderung, obwohl sie bereits ein berechtigtes Fahrzeug gekauft haben. Dies gibt Anlass zur Sorge, wie sich die Umstellung von MOVES auf den Auto-2030-Plan auf diese Käufe auswirken könnte.
Längerfristig soll der Auto-2030-Plan einen agileren und einheitlicheren Prozess ermöglichen. Darauf abgestimmt wird ein einheitlicher Staatsfonds geschaffen, der landesweit überall zugänglich ist. Es besteht die Hoffnung, dass dadurch das Problem der vorzeitigen Erschöpfung der Mittel im bisherigen regionalen Rahmen gelöst wird. Laut Coches.net hat die Nachfrage im Rahmen des MOVES III-Plans in mehreren Regionen zu einer Erschöpfung der Mittel geführt.
„Mit 1,28 Milliarden Euro im Jahr 2026 und 25 Strukturmaßnahmen zielt der Plan darauf ab, die Industriekapazität Spaniens in der Elektrofahrzeug- und Batterieproduktion zu steigern“, sagte Azofra. „Außerdem werden die Anreize gestrafft, indem die Bürokratie abgebaut, die Hilfe zentralisiert und regionale Unterschiede angegangen werden.“
Anreize am Point of Sale
Laut El Independiente soll das neue System die Beantragung von Subventionen am Point-of-Sale ermöglichen. Darauf haben viele Hersteller, Händler und Verbraucher gedrängt. Dadurch können Subventionsrabatte beim Händler gewährt werden, wodurch den Verbrauchern Vorabgebühren erspart bleiben. Im Rahmen des MOVES-Anreizsystems waren Kunden verpflichtet, für ein Fahrzeug zu zahlen und im Nachhinein etwaige geschuldete Beträge zurückzufordern.
Im Gegensatz zum regelmäßig erneuerten MOVES-Programm zielt der Auto 2030-Plan offenbar darauf ab, eine solide und konsistente Anreizbasis zu bieten. Im Mittelpunkt steht dabei das Ziel Spaniens, den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (ICE) bis 2035 einzustellen.
Darüber hinaus zielt der Auto-2030-Plan darauf ab, die heimische Automobilindustrie und damit verbundene Innovationen anzukurbeln. Der Plan sieht insbesondere den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im Land vor und sieht hierfür 300 Millionen Euro vor.
Trotz des relativ starken Neuwagenmarktes in Spanien gab es immer wieder Forderungen von Branchenverbänden, die Anreizsicherheit für Elektrofahrzeuge zu stärken. Es scheint, dass der Auto-2030-Plan dazu beigetragen hat, diese Bedenken auszuräumen.
„Neben dem Abbau bürokratischer Hürden zielt der neue Plan auch darauf ab, Hürden im Zusammenhang mit der Ladeinfrastruktur zu beseitigen, eine dringende Notwendigkeit, wenn die Nachfrage nachhaltig wachsen soll“, bekräftigte Azofra.
Der neue Plan schließt jedoch Leasingunternehmen aus, die maßgeblich zur Elektrifizierung des Marktes beigetragen haben. Dieser Sektor sucht nach Alternativen, um seine Flotten auf nachhaltige und wettbewerbsfähige Weise weiter auszubauen, möglicherweise durch Steuervorteile oder direkte Rabatte.
„Insgesamt zeigt der Markt Vitalität, unterstützt und unterstützt durch staatliche Initiativen, die nun darauf abzielen, diesen positiven Trend zu festigen, sowohl auf der Nachfrageseite als auch innerhalb der Branche, damit Spanien keine Chancen in diesem Bereich verpasst“, so Azofra abschließend.
Elektrofahrzeuge erobern im November den spanischen Neuwagenmarkt
Im November erreichten 9.318 BEVs Kunden in Spanien, ein Anstieg der Zulassungen um 60,9 % im Vergleich zum gleichen Monat im Jahr 2024, berechnet Autovista24. Dies sicherte einen Marktanteil von 9,9 %, was einer Steigerung um 3 Prozentpunkte (PP) gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Auch PHEVs erlebten einen starken vorletzten Monat des Jahres. Laut Autovista24-Analyse verzeichnete der Antriebsstrang 12.001 Verkäufe, die dritthöchste Monatssumme im Jahr 2025. Dies sorgte für eine Steigerung von 146,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit machten PHEVs 12,8 % des gesamten monatlichen Neuwagenmarktes aus.
Die kombinierten BEV- und PHEV-Zahlen beliefen sich im November auf insgesamt 21.319 Zulassungen. Nach den Berechnungen von Autovista24 bedeutete dies eine Mengensteigerung von 99,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Es sicherte außerdem einen Marktanteil von Plug-in-Antrieben von 22,7 %, was einem beachtlichen Sprung von 9,9 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Betrachtet man dieses Jahr, so ist dies zwar ein vergleichsweiser Anstieg von 0,3 Prozentpunkten im Vergleich zum Oktober-Anteil, liegt aber 1,7 Prozentpunkte unter dem Höchstwert von 24,4 % im August.
Nach Berechnungen von Autovista24 machten Elektrofahrzeuge in den ersten elf Monaten des Jahres 2025 19,3 % des spanischen Neuwagenmarktes aus. Auch dies bedeutete mit 201.747 ausgelieferten Einheiten eine Steigerung von 100,1 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die große Frage ist: Kann diese Dynamik angesichts der frisch eingeführten neuen Anreize für Elektrofahrzeuge im Jahr 2026 anhalten und sich sogar verstärken?
Hybrid-Marktanteil hoch
Im zweiten Monat in Folge stiegen die Hybridzulassungen, darunter sowohl Voll- als auch Mild-Hybrid-Technologien, in Spanien wieder an und überstiegen die Marke von 40.000 Einheiten. Dieser Antriebsstrang steht im Einklang mit einem breiteren europäischen Trend und hat in diesem Jahr einen dominanten Marktanteil im Land erobert.
Nachdem im Juni ein Jahrestief von 39,1 % Marktanteil verzeichnet wurde, erreichten die Hybridzulassungen im November 43,6 %, was einem Anstieg von 1,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies wurde mit 41.038 verkauften Einheiten im Monat erreicht.
Von Januar bis November machten Hybridfahrzeuge 41,8 % des gesamten spanischen Neuwagenmarktes aus, was einem kräftigen Anstieg von 3,7 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insgesamt wurden nach Berechnungen von Autovista24 nach 11 Monaten des Jahres 437.547 Hybriden registriert. Dies war das höchste Volumen aller Antriebsstränge.
Daher leisten Hybridfahrzeuge einen Großteil der Hauptlast, wenn es um die Gesamtzahl der elektrifizierten Fahrzeuge in Spanien geht. Rechnet man Hybride zur Gesamtzahl der Elektrofahrzeuge hinzu, ergibt sich in den ersten 11 Monaten des Jahres 2025 ein Anteil von elektrifizierten Fahrzeugen von 61,1 %. Dies ist ein neuer Höchstwert für 2025 und eine bemerkenswerte Steigerung von 12 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr für die Antriebsstrangkombination.
Hält ICE den Winter über?
Gegen Ende des Jahres setzt sich der Rückgang der ICE-Zulassungen fort. Im November kam es in Spanien zu weiteren Rückgängen bei neuen Benzin- und Dieselfahrzeugen. Bei Benzin markierte ein Mengenrückgang von 23,9 % gegenüber dem Vorjahr den größten monatlichen Rückgang im Jahr 2025.
Laut Autovista24 waren die 21.150 zugelassenen Einheiten die drittniedrigste Gesamtzahl für Benziner in diesem Jahr. Trotzdem hatte der Benzinmotor immer noch einen Marktanteil von 22,5 %, den zweithöchsten nach Hybridfahrzeugen. Dies wurde jedoch durch einen Rückgang um 10,8 Prozentpunkte in den letzten 12 Monaten untermauert.
Der Rückgang bei Benzin war das ganze Jahr über offensichtlich. Nach 11 Monaten ging das Volumen mit 294.417 Registrierungen um 14,6 % zurück. Der kumulierte Marktanteil von 28,2 % ging um 9,6 Prozentpunkte zurück. Auch Diesel verzeichnete im November einen zweistelligen Rückgang. Autovista24 errechnete, dass nur 4.979 Einheiten auf spanischen Straßen unterwegs waren, da der Kraftstofftyp weiterhin bei einem Gesamtmarktanteil von etwa 5 % liegt.
Addiert man die Gesamtzahl der Benziner und Diesel, so machten die ICE-Zulassungen im November insgesamt 27,8 % des monatlichen Marktes aus. Dies entsprach einem Rückgang um 13,2 Prozentpunkte. Dieser Anteilsrückgang war in den ersten 11 Monaten des Jahres 2025 erheblich, wobei die einheitlichen ICE-Zulassungen immer noch vor den Elektrofahrzeugen liegen.
Die Gesamtzahl der Benziner und Diesel belief sich in diesem Zeitraum auf 352.199. Trotz eines Einheitenrückgangs von 18,8 % im Jahresvergleich hielt die Gruppierung einen Marktanteil von 33,7 %. Der Gesamt-Plug-in-Anteil lag laut Autovista24-Analyse um 14,4 Prozentpunkte zurück.
Die jüngste Überarbeitung der Anreize für Elektrofahrzeuge in Spanien wird der Schlüssel dazu sein, die robuste und bedeutende Präsenz von Verbrennungsmotoren auf dem Neuwagenmarkt des Landes zu schwächen. Können die Maßnahmen von Auto 2030 im Jahr 2026 einen entscheidenden Schlag versetzen oder zumindest den Benzinabsatz bremsen?








