Zum Abschluss der WM tritt Meillard in die Fussstapfen von Georges Schneider, der 1950 in Aspen für die Schweiz WM-Gold im Slalom errang. Swiss-Ski verlässt Saalbach mit 13 Medaillen.
(sda) Der Slalom-Weltmeister ist erstmals seit 75 Jahren wieder ein Schweizer. Loïc Meillard sichert sich in Saalbach mit dem Gold seinen zweiten Titel.
Meillard hatte sich im ersten Durchgang in eine vielversprechende Ausgangslage gebracht. Mit lediglich 19 Hundertsteln Rückstand auf Clément Noël nahm er Rang 2 ein. Und Meillard packte die Chance. Er hielt dem Druck stand, zeigte auch am Nachmittag eine starke Fahrt, sicherte sich seine zweite Goldmedaille an diesen Weltmeisterschaften und machte sich zum Mann dieser Titelkämpfe.
Mit seinem neuerlich starken Auftritt forderte Meillard auch Noël heraus – und der Olympiasieger hielt der Belastung nicht stand. Er schied im letzten Streckenteil aus. Silber ging an den Norweger Atle Lie McGrath. Linus Strasser sorgte mit Rang 3 und seinem ersten Edelmetall an WM dafür, dass Deutschland im letzten Moment doch noch eine Medaille gewann.
Meillards Vorgänger als Weltmeister war vor einem Dreivierteljahrhundert Georges Schneider. Schneider, wie Meillard ein Neuenburger, triumphierte in Aspen, Colorado. Gut 13 Jahre nach seinem Erfolg schied er auf tragische Weise bei einem Jagdunfall aus dem Leben. Der letzte Schweizer Medaillengewinner in einem WM-Slalom war vor 22 Jahren Silvan Zurbriggen. Der Walliser eroberte in St. Moritz völlig überraschend Silber.
Meillards Erfolgsgeschichte in Saalbach ist damit um ein Kapitel reicher. Die ersten Spuren hatte der Romand mit Wohnsitz im Wallis in Saalbach vor etwas mehr als sechs Jahren hinterlassen. In Riesenslalom und Slalom belegte er Platz 2 und sicherte sich innert 24 Stunden seine ersten zwei Podestränge im Weltcup. Im vergangenen März gewann er beim Saisonfinale, sozusagen bei der WM-Hauptprobe den Riesenslalom und belegte er im Super-G Platz 2.
Nun benötigte er ganze fünf Tage, um gleich dreimal zuzuschlagen. Am Mittwoch siegte er an der Seite von Franjo von Allmen in der Team-Kombination, am Freitag liess er sich nach dem Riesenslalom Bronze umhängen.
Zweitbester Schweizer im Slalom war Tanguy Nef. Der Genfer durfte nach seiner ersten Fahrt, die zu Rang 7 reichte, noch leise Hoffnungen auf einen Medaillengewinn hegen, rutschte im Schlussklassement aber auf Platz 9 ab. Der dritte Fahrer von Swiss-Ski im Klassement ist Marc Rochat. Der Waadtländer verbesserte sich im zweiten Durchgang um fünf Positionen auf Platz 16. Daniel Yule, der nach halbem Pensum Rang 12 einnahm, schied nach einem Einfädler aus.