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Startseite » Lotte Bjerre Knudsen ist die «Mutter» der Abnehm-Spritze Wegovy
Wissenschaft

Lotte Bjerre Knudsen ist die «Mutter» der Abnehm-Spritze Wegovy

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 30, 2024
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Das neue Medikament gegen Fettleibigkeit wird als Wunderdroge bezeichnet. Dahinter stecken dreissig Jahre Entwicklungsarbeit – vorangetrieben von einer Frau mit Weitsicht und Beharrlichkeit.

Als Lotte Bjerre Knudsen 1994 aus dem Mutterschaftsurlaub zu ihrer Stelle beim dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk zurückkommt, ist von ihren Teamkollegen niemand mehr da. Ihnen war der Frust offenbar zu gross geworden. Drei Jahre lang hatte das Team versucht, auf Basis eines Darm-Hormons namens GLP-1 ein wirksames Medikament gegen Diabetes zu entwickeln. Ohne Erfolg.

Die Kollegen kündigten oder wechselten zurück zum vorherigen Forschungsprojekt des Teams: Eiweisse für Waschmittel entwickeln, die Farben besonders zum Leuchten bringen sollen.

Knudsen ist damals 30 Jahre alt, hat nicht Medizin, sondern Biotechnologie studiert, hat keinen Doktortitel und war vor ihrem Mutterschaftsurlaub vor allem für das Erledigen der Laborarbeiten zuständig. Doch sie hat eine Eigenschaft, die sie als Forscherin extrem erfolgreich machen wird: Durchhaltevermögen.

Knudsen glaubt an das Potenzial von GLP-1. Und ihr Vorgesetzter trifft die ungewöhnliche Entscheidung, sie das Forschungsprojekt zu GLP-1 leiten zu lassen. «Ich war die Einzige, die noch da war», erzählt Knudsen in einer Video-Reportage von Novo Nordisk. «Also hat er zu mir gesagt: Überleg dir was.»

Dreissig Jahre später hat sich diese Entscheidung mehr als ausgezahlt. Knudsen und ihr Team haben auf Basis von GLP-1 ein Medikament gegen Diabetes entwickelt, das heute als Ozempic vertrieben wird. Doch nicht nur das. Das gleiche Medikament wirkt ebenso gegen eines der verbreitetsten Gesundheitsprobleme unserer Zeit: Übergewicht.

Die Abnehmspritze wird unter dem Namen Wegovy verkauft und ist ein riesiger Erfolg. Allein in den USA wurde Wegovy schon einer Million Menschen verschrieben, Promis wie Elon Musk schwärmen davon, und Novo Nordisks Marktwert ist so hoch geklettert, dass er das Bruttoinlandprodukt Dänemarks übertrifft.

Knudsen stösst auf Widerstände

Häufig klingen Geschichten über die Forschung an GLP-1 so, als habe man es zunächst nur als Diabetes-Medikament entwickelt und seine Wirkung auf das Gewicht erst später und eher zufällig entdeckt. Doch das sei ein Missverständnis, sagt Knudsen in einer Medienkonferenz anlässlich einer Auszeichnung ihrer Arbeit. Bereits in den frühen neunziger Jahren haben Studien die gewichtsreduzierende Wirkung von GLP-1 nachgewiesen. Knudsen hat deshalb mit ihrer Forschung von Anfang an auch die Bekämpfung von Übergewicht als Ziel gehabt.

Doch sie ist damals eine von ganz wenigen Forscherinnen, die sich für das Gebiet interessieren. Übergewicht wird in grossen Teilen der Gesellschaft und der Wissenschaft nicht als Krankheit, sondern als Folge eines ungesunden Lebensstils gesehen. Schon der Gedanke, ein Medikament dagegen zu entwickeln, liegt daher fern.

So ist es eine kleine Gruppe von Wissenschaftern, die sich der Weiterentwicklung von GLP-1 widmen. «Bei Konferenzen hatten wir immer den kleinsten Seminarraum in der hintersten Ecke», sagt Knudsen gegenüber dem Podcast «Acquired» und muss selbst lachen. Aus heutiger Perspektive ist es kaum vorstellbar, dass sich niemand für das Abnehm-Medikament interessierte.

Selbst innerhalb von Novo Nordisk gab es Zweifel. Kollegen seien skeptisch gewesen, dass ausgerechnet Knudsen eine Lösung finden könne. «Wenn sie mich ansahen, sahen sie eine sehr junge Frau, und ich hatte keinen Doktortitel. Ich bin mir sicher, manche haben deshalb auf mich herabgeschaut», sagt Knudsen in einem Video von Novo Nordisk.

Ihr Sonderstatus als Frau sei nicht immer einfach gewesen. «Als Projektleiterin in den neunziger und nuller Jahren hätte ich es als Mann sicherlich einfacher gehabt», sagt Knudsen gegenüber dem «Spiegel». Mit ihrem firmeninternen Spitznamen «die Mutti von GLP-1» habe sie sich lange schwergetan. Und auch heute noch werde man als schrullig-nerdige Wissenschafterin häufig anders behandelt als männliche Kollegen.

Doch ans Aufgeben habe sie nie gedacht. «Die Probleme haben mich motiviert», sagt Knudsen. «Je mehr Menschen mir gesagt haben: ‹Das ist eine schlechte Idee›, desto mehr dachte ich: Denen werd ich’s zeigen.»

GLP-1 wirkt zunächst nur zwei Minuten lang

Knudsens Zuversicht ist in Daten begründet. Denn die zeigen schon in den Neunzigern deutlich: GLP-1 verringert den Appetit und hilft beim Abnehmen. Das Problem ist nicht die Wirksamkeit, sondern die Anwendbarkeit.

Das natürliche GLP-1, wie es im Darm produziert wird, wirkt nämlich nur für kurze Zeit. Eine Injektion verflüchtigt sich bereits nach zwei Minuten. Einen dauerhaften Effekt erreicht man so nicht.

Damit GLP-1 als Medikament praktikabel ist, muss Knudsen die Wirkdauer auf mindestens einen Tag verlängern. Eine tägliche Injektion mit dem Wirkstoff wäre zwar mühsam, aber denkbar.

Am Anfang arbeitet das Team an einem Mechanismus, um den Wirkstoff nur langsam in den Körper abzugeben. Das Prinzip gibt es häufig bei Pillen, die sich im Magen-Darm-Trakt besonders langsam auflösen. Doch GLP-1 muss injiziert werden – und die langsamere Abgabe des Wirkstoffs löst bei den Patienten Hautausschläge an der Einstichstelle aus.

Die zweite Idee des Teams: das Problem an der Wurzel packen und GLP-1 davor schützen, von körpereigenen Eiweissen abgebaut zu werden. Der Ansatz funktioniert weitestgehend. Doch es stellt sich heraus, dass GLP-1 im Körper nicht nur abgebaut, sondern auch schnell von der Niere ausgeschieden wird. Das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit: Statt zwei Minuten lang ist GLP-1 jetzt für fünf Minuten wirksam.

Diese Rückschläge kommen beim Management von Novo Nordisk nicht gut an. Sie geben Knudsen ein Ultimatum. Sie hat noch ein Jahr Zeit, um einen vielversprechenden Lösungsansatz hervorzubringen, sonst wird das Unternehmen die Forschung an GLP-1 einstellen.

Zu ihrem Glück bringt der dritte Lösungsansatz den Durchbruch. Die Forscher um Knudsen schaffen es, ein körpereigenes Transportsystem auszunutzen, um GLP-1 zu stabilisieren. Das Eiweiss Albumin ist im Blut dafür zuständig, schlecht wasserlösliche Stoffe wie Fette zu transportieren. Indem sie GLP-1 an eine Fettsäure koppeln, erreichen die Forscher, dass es an Albumin bindet und im Körper verteilt statt ausgeschieden wird. Diese mit einer Fettsäure gekoppelte Variante des GLP-1-Hormons ist das sogenannte Semaglutid, der Wirkstoff in Wegovy und Ozempic.

Der Trick funktioniert sogar noch besser, als die Forscher ursprünglich gehofft hatten. Er stabilisiert das GLP-1 so sehr, dass es nicht nur für einen Tag, sondern für eine ganze Woche wirksam bleibt.

Für das Unternehmen Novo Nordisk hat dieser Erfolg sogar über die Milliardengewinne durch Wegovy und Ozempic hinaus grosse Bedeutung. Denn der Trick mit der Fettsäure könnte auch für andere, ähnliche Medikamente funktionieren. Man spricht von einer «Plattform-Technologie». Und die Patente für diese Technologie besitzt Novo Nordisk.

Mit rosa Kostüm nimmt Knudsen Auszeichnungen entgegen

Lotte Bjerre Knudsen räumt derweil einen Preis nach dem anderen ab. Ende April hat sie den mit einer Viertelmillion Dollar dotierten «Breakthrough of the Year»-Preis der American Association for the Advancement of Science erhalten. Im letzten Jahr ging der Preis an die Entwickler des James-Webb-Teleskops.

Die Entscheidung begründet die Gesellschaft damit, dass GLP-1-Medikamente nicht nur zu einem grossen Gewichtsverlust führen, sondern auch das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Die Medikamente hätten einen tiefgreifenden Einfluss auf Medizin, Pop-Kultur – und den globalen Aktienmarkt.

Knudsen bleibt bescheiden. Sie sei die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen, sagt sie. Und betont, dass Wissenschaft immer ein Gemeinschaftsprojekt sei, an dem viele Akteure mitwirken.

Zur Preisverleihung trägt Knudsen ein Outfit ganz in Rosa. Kein Zufall, wie sie auf Linkedin schreibt, sondern eine Botschaft an alle Frauen und Mädchen, die über eine Karriere in der Wissenschaft nachdenken.

Vielleicht ist es auch eine Botschaft an alle Vorgesetzten, die über die Karrieremöglichkeiten junger Mütter in ihren Unternehmen entscheiden.

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