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Startseite » Michel Houellebecq sieht den Westen im unvermeidlichen Niedergang – bei Israel macht er eine Ausnahme
Feuilleton

Michel Houellebecq sieht den Westen im unvermeidlichen Niedergang – bei Israel macht er eine Ausnahme

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 24, 2025
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Der Starautor erhielt den diesjährigen Preis des Jerusalemer Literaturfestivals. An einer öffentlichen Diskussion in Israel sinniert Houellebecq darüber, ob Europa womöglich auch einen Krieg benötige.

Michel Houellebecq lacht nicht. Während der israelische Literaturkritiker Arik Glasner fast immer sofort anfängt zu gackern, sobald die langgezogenen französischen Antworten des Autors auf Hebräisch übersetzt werden. Michel Houellebecq huscht bei seinem Auftritt in Jerusalem nur manchmal ein Lächeln übers Gesicht. In Israel gibt es im Moment auch wenig zu lachen. Nicht einmal hundert Kilometer weiter südlich tobt ein Krieg, der schon Zehntausende Opfer gefordert hat. Immer noch hält die Hamas israelische Geiseln im weitgehend zerstörten Küstenstreifen gefangen.

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Umso mehr freuen sich die Veranstalter des Jerusalemer Literaturfestivals, dass Michel Houellebecq ihr Land besucht. Das zeitgleich stattfindende «Jerusalem International Book Forum» wurde abgesagt – es hatte zu viele Absagen gehagelt. In der Literaturszene will dieser Tage niemand mit Israel in Verbindung gebracht werden. Keine Berührungsängste zeigt Houellebecq, der in diesem Jahr mit dem Preis des Literaturfestivals ausgezeichnet wurde.

Der französische Starautor wird sodann auch als «wahrer Freund Israels» angekündigt, als er die Bühne am Donnerstagabend in der Nähe der Jerusalemer Altstadt betritt. Schüchtern steigt Houellebecq die Treppe hinauf. Trotz der Hitze in Jerusalem ist er in seine Uniform gehüllt – den grünen Parka. Der 69-Jährige mit dem schütteren Haar hat etwas von einer Schildkröte, als er eingesunken auf dem Sessel sitzt.

Abgesang auf den Westen

Der Moderator Arik Glasner plaudert in Turnschuhen und Polohemd mit Houellebecq zunächst eine halbe Stunde über das Schreiben, das Lesen, die Unterschiede zwischen Flaubert und Balzac sowie den Stellenwert der Poesie in seinem Werk. Erst dann kommt das zur Sprache, wofür wahrscheinlich die meisten im vollbesetzten Saal des Kulturzentrums Mishkenot Shaanim erschienen sind: die Gesellschaftsanalyse des französischen Provokateurs.

«Die westlichen Länder sind in einem weitaus schlechteren Zustand als Israel – in Bezug auf den Willen zum Leben», flüstert Houellebecq schon fast in sein Mikrofon. «Es liegt vielleicht am Krieg, dass ihr mehr Lust am Leben habt als wir», sagt er an den Saal gerichtet. «Menschliche Beziehungen verlieren in den westlichen Gesellschaften immer mehr an Bedeutung», fügt Houellebecq hinzu, in dessen Werk Einsamkeit oder die Chance auf eine sinnvolle Existenz in einem zunehmend sinnentleerten Umfeld die grossen Themen sind.

Und natürlich ist da noch der Islam. Sein 2015 erschienenes Buch «Unterwerfung» habe man in Israel besonders gut verstanden, wegen der Rückkehr der Religion in die Gesellschaft, sei es aus ideologischen oder demografischen Gründen, behauptet sein Gesprächspartner Glasner. Was Glasner nicht sagt: Viele Israeli dürften sich durch das Buch, das eine Machtübernahme von Islamisten in Frankreich imaginiert, in ihren Vorurteilen gegenüber Europa bestätigt gesehen haben. Ob die Rückkehr der Religion ins Politische auch in europäischen Gesellschaften ein signifikantes Phänomen sei, fragt Glasner den Autor. Houellebecq antwortet knapp: «Zweifellos.»

«Schade, dass Beeri nicht in der Schweiz liegt»

Nach einer knappen Stunde auf der Bühne zieht Houellebecq an seiner schmalen E-Zigarette und stösst den fruchtigen Rauch durch die Nase aus. Jetzt nimmt er sich länger Zeit zu antworten, die französischen «Eeeeh» zu Beginn seiner Sätze ziehen sich noch mehr als zuvor in die Länge. Houellebecq will sich nicht wirklich zur aktuellen Lage äussern, zum Krieg im Gazastreifen.

Bei der Preisverleihung wenige Tage zuvor hatte er den Anstieg des Antisemitismus in Europa als «monströs» bezeichnet. Kurz darauf besuchte der Autor den Kibbuz Beeri, wo Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 über 130 Menschen ermordet haben. «Es ist schade, dass Beeri nicht in der Schweiz liegt, wo jeder Bürger eine Waffe zu Hause hat», sagte Houellebecq während seines Gangs durch die ausgebrannten und zerstörten Häuser.

Auch Angehörige der getöteten Kibbuz-Bewohner konnten den französischen Besucher treffen. Roni Baruch, der Vater der Terroropfer Sahar und Idan Baruch, liess sich vom Autor ein Exemplar des Buches signieren, das sein Sohn Idan als letztes gelesen hatte: «Lebendig bleiben», von Michel Houellebecq. Ausgerechnet.

Womöglich brauche der Westen einen «guten Krieg»

Als die Israeli im Saal die Möglichkeit bekommen, Houellebecq Fragen zu stellen, wollen sie es dann doch wissen. Ob er denn die israelische Lebensbejahung angesichts des Kriegs als etwas Positives ansehe, fragt eine junge Frau mit schwarzen Haaren. Das sei positiv, antwortet Houellebecq. Im Westen habe man vor allem und jedem Angst und sei mehr damit beschäftigt, mit Apps seine Schritte zu zählen, statt zu leben.

Es sei sehr unerfreulich, das zu sagen, aber womöglich brauche es einen «guten Krieg», um die Lust am Leben wiederzufinden. «Doch an dem Punkt, an dem wir angelangt sind, weiss ich noch nicht einmal, ob das ausreicht.» Einige Zuschauer beantworten den Zynismus mit verhaltenem Gelächter.

«Die Nachkriegszeit in Europa war eine Zeit, in der enorme Lebensfreude herrschte», sagt Houellebecq ganz am Schluss. So weit ist es in Israel noch nicht. Kurz bevor der französische Autor die Bühne betritt, kündigte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu an, die israelischen Unterhändler aus Katar abzuziehen. Jetzt verhandelt niemand mehr mit der Hamas, ein Frieden in Gaza scheint weit entfernt. Und selbst, wenn: In Israel war die Zeit nach dem Krieg immer auch die Zeit vor dem nächsten Krieg.

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