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Startseite » Militärparade in Moskau: Der Kult des Sieges dient der Legitimation von Putins Herrschaft nach innen und aussen
Welt

Militärparade in Moskau: Der Kult des Sieges dient der Legitimation von Putins Herrschaft nach innen und aussen

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 9, 2025
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In Russland wird der 80. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazideutschland mit viel Pomp und internationaler Beteiligung gefeiert. Die Glorifizierung der Vergangenheit wird für heutige politische Zwecke instrumentalisiert.

Im Moskauer Kreml gehen dieser Tage ausländische Gäste ein und aus. Egal, ob es sich um tatsächlich einflussreiche Staatenlenker handelt oder nicht: Die Botschaft, dass zum 80. Jahrestag des sowjetischen Sieges über das nationalsozialistische Deutschland aus der ganzen Welt Präsidenten und Regierungschefs Wladimir Putin die Aufwartung machen, ist Geschenk genug.

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Die Feierlichkeiten zum Tag des Sieges am 9. Mai haben zwar die gloriose Vergangenheit zum Thema. Aber wenn an diesem Freitag zusammen mit den russischen Soldaten unter anderem auch Chinesen und Nordkoreaner über den Roten Platz marschieren, geht es um die Gegenwart. Putins Russland inszeniert den Sieg von damals als Ausdruck der Überlegenheit von heute. Putin, das russische Volk und die Gäste auf der Tribüne vergessen für einen Moment, dass der Krieg gegen die Ukraine schon mehr als drei Jahre tobt.

Es sind auch Soldaten dabei, die direkt von der Front der «Spezialoperation» an der Parade teilnehmen. Der Kreml und seine Propagandisten hämmern der Gesellschaft ein, diese setzten das heldenhafte Werk ihrer Vorväter fort und kämpften erneut gegen die Geissel des Nazismus, diesmal denjenigen des «Nazi-Regimes» in Kiew und seiner Unterstützer, der «Eurofaschisten» in London, Brüssel, Paris, Warschau und Berlin.

Zelebrierung der Stärke

Der Siegeskult, der in den Wochen davor und am 9. Mai den jährlichen Höhepunkt erlebt, hat in der Ära Putin quasireligiöse Züge angenommen. Das Glänzende, Heroische, Martialische steht im Vordergrund. Es geht um die Zelebrierung des Sieges und des Heldentums, um militärische Stärke und absolute Wahrheit in der historischen Deutung der Ereignisse. Zwischentöne, die Raum liessen für das Leid der Millionen von Opfern, die Entbehrungen und Schrecken des Sterbens und des Krieges überhaupt, werden vom Pathos des Sieges überdeckt.

Manche Russen können weder mit den pompösen Feiern noch erst recht mit deren Missbrauch für die Propagierung des Ukraine-Krieges etwas anfangen. Das hat sie von den einst alle Russen verbindenden Feierlichkeiten entfremdet. Sie erinnern daran, dass das früher sehr persönliche, vom Leid, vom Schrecken und vom individuellen Heldentum der unmittelbaren Kriegsgeneration geprägte Gedenken gerade nicht die Verherrlichung des Kriegs, sondern die Dankbarkeit für den Frieden zum Inhalt hatte. Nicht die Glorifizierung des Heldentods stand im Mittelpunkt, die jetzt auch im Ukraine-Krieg hochgehalten wird, sondern das Glück des Überlebens. Von den Veteranen des Weltkriegs lebt heute kaum noch einer.

Gerade weil die Erinnerung so leidvoll war und der Sieg auch eine sehr bittere Note hatte, forcierte Josef Stalin das Gedenken nicht. Der 9. Mai war jahrelang kein Feiertag. Erst als die sowjetische Führung Kitt für den ideologischen Zusammenhalt suchte, nach der Entstalinisierung und dem bereits wieder zu Ende gegangenen Tauwetter der Ära Chruschtschow, wurde 1965 erstmals der Sieg zwanzig Jahre davor mit einer Parade gefeiert. Die 50-Jahre-Feier 1995 machte die Militärparaden zu einem ständig wiederkehrenden Element des 9. Mai, Militärtechnik wurde ab 2008 gezeigt.

Staatlich vorgegebene «historische Wahrheit»

Mittlerweile ist rund um den Sieg und überhaupt den Grossen Vaterländischen Krieg, wie der die Sowjetunion betreffende Teil des Zweiten Weltkriegs in Russland genannt wird, eine politisch stark aufgeladene Erinnerungskultur entstanden. Von klein auf sollen Kinder mit dem Heldenepos vertraut werden. Sie werden mitunter schon im Kindergarten in Uniformen gesteckt, lernen das Marschieren und üben patriotische Lieder ein.

Der Krieg wird idealisiert, die Aufopferungsbereitschaft für das Vaterland gerade für Knaben und junge Männer zum Imperativ erhoben. «Veteranen der SWO» – so wird die «militärische Spezialoperation» in der Ukraine abgekürzt – treten vor Schülern auf und erteilen Unterricht in Patriotismus und Kriegsvorbereitung. Dadurch wird der Krieg gegen das Nachbarland zu legitimieren versucht und das Gedenken an die Leistungen der Vorväter instrumentalisiert. Diese Indoktrinierung, die von einer Mehrheit der Eltern und Kinder kaum hinterfragt wird, hat auch für die Zukunft politische und gesellschaftliche Auswirkungen.

Putin hebt die grosse Bedeutung des Erinnerns immer wieder hervor. Als er sich Ende April im Rahmen einer propagandistischen Jugendkonferenz im Moskauer Siegespark mit Jugendlichen traf, betonte er, wie wichtig es sei, dass in den Familien die Geschichten aus dem Weltkrieg weitergegeben würden. Das Heldentum liege in den Genen: Das Heldentum der Vorfahren sei ein Auftrag an jeden heute.

Was dieses Heldentum ausmacht und was die «Wahrheit» der grossen Erzählung über den Krieg und den sowjetischen Sieg ist, wurde in den vergangenen zwanzig Jahren immer enger gefasst. Putin sprach an der Veranstaltung im Siegespark davon, dass dies die Identität des russischen Volkes bilde und dass Heldentum im Krieg die Grundlage für dieses sei. Er impliziert damit, was auch die Geschichtsbücher mittlerweile alle abbilden: Es gibt nur eine richtige, patriotische Erzählung, und das ist die, in der der Sieg glorifiziert wird.

Not und Leid, eigene Verbrechen an der eigenen Bevölkerung und an der eroberten werden als Verleumdung abgetan. Nicht ohne Grund hat der russische Staat die Organisation Memorial zerschlagen, die in fast allen Regionen des Landes auch diese Schattenseiten thematisierte und dem Heldenepos ihre eigene historische Aufarbeitung gegenüberstellte. In der revidierten Verfassung von 2020 wird «Geschichtsfälschung» und damit ein zum staatlichen Diskurs alternatives Narrativ zum Delikt. Die beständige Unterstellung, der Westen wolle Russland den Sieg im Zweiten Weltkrieg streitig machen, das sowjetische Leid und Heldentum kleinreden, trägt paranoide Züge. Sie lässt sich aber gut zur Glorifizierung, Mythologisierung und Politisierung des eigenen Gedenkens nutzen.

Nachkriegsordnung und Grossmachtanspruch

Die politische Ebene ist nur schon deshalb gegeben, als sich Putin selbst als Historiker versucht. Vor fünf Jahren, zum 75. Jahrestag des europäischen Kriegsendes, schrieb er einen vor allem an ein ausländisches Publikum gerichteten Aufsatz über die Ursprünge des Zweiten Weltkriegs. Mit dem Wissen von heute wird die politische Botschaft noch offensichtlicher. Putin ging es damals einerseits darum, die Sowjetunion von jeglicher Mitschuld am Ausbruch des Krieges weisszuwaschen und den Molotow-Ribbentrop-Pakt als klugen, notwendigen Schachzug zur Gefahrenabwehr darzustellen.

Anderseits hob er Deutschlands Demütigung nach dem Ersten Weltkrieg hervor und folgerte daraus, zur militärischen Eskalation und zur Kriegsentscheidung seien die Deutschen praktisch getrieben worden. Schon damals sah der regimekritische Soziologe Grigori Judin darin eine Warnung Putins an den Westen: Auch in Russland, das Putin als vom Westen nach 1989 ständig aufs Neue erniedrigt darstellt, könnte sich eine Stimmung durchsetzen, die in der militärischen Antwort den einzigen Ausweg sieht. Der Wille des Präsidenten war es dann 2022, Russlands Vorstellungen gegenüber der Ukraine und dem Westen mit Gewalt durchzusetzen.

Der heutige Kult um den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg ist so sehr politisiert, dass er es nüchternen Beobachtern schwermacht, den unbestreitbaren gewaltigen Einsatz aller sowjetischen Völker zur Zerschlagung von Nationalsozialismus und Faschismus darin gebührend zu würdigen. Wenn Putin sagt, die Vergangenheit definiere auch die Zukunft, geht es ihm in erster Linie um den inneren Zusammenhalt des Landes.

Den sowjetischen Sieg feiert Putin aber nicht nur deshalb als «russischen Triumph», weil er den Völkern der Russischen Föderation eine solche Kraftanstrengung abverlangte. Er ist auch die Basis für die Nachkriegsweltordnung mit den Vereinten Nationen im Mittelpunkt und den aus den Siegermächten hervorgegangenen Vetomächten. Russland leitet seinen Grossmachtstatus auch davon ab, und es beschwört die Ordnung von Jalta und Potsdam. Auch die vielgepriesene multipolare Weltordnung mit aufstrebenden Regionalmächten als neuen Machtzentren ändert in Putins Sicht daran nichts.

Der Kult des Sieges soll also auch Russlands herausgehobene Position in der Weltpolitik und besonders gegenüber Europa legitimieren. Deshalb haben die Feierlichkeiten nicht nur mit Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch viel mit der Zukunft zu tun.

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