Die Präsidentschaftskandidatin hat in mehr als einem Dutzend Gliedstaaten gegen Donald Trump verloren. Nun zieht sie sich aus den parteiinternen Vorwahlen zurück.
(dpa) Die Republikanerin Nikki Haley zieht sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Das teilte sie an einer Pressekonferenz am Mittwoch Vormittag (Ortszeit) mit. «Die Zeit ist gekommen, meine Kampagne zu beenden», sagte Haley, «ich bedaure nichts.» Zuvor hatte Haley bei den parteiinternen Vorwahlen am «Super Tuesday» in mehr als einem Dutzend Gliedstaaten bis auf eine Ausnahme gegen Donald Trump verloren.
Mit einem Rückzug macht die 52-jährige Haley den Weg frei für eine erneute Kandidatur des früheren Amtsinhabers Trump. Damit deutet derzeit alles auf eine Neuauflage des Duells zwischen Trump und dem aktuellen demokratischen Präsidenten Joe Biden hin, der für eine zweite Amtszeit antreten will und in seiner Partei keine ernstzunehmende interne Konkurrenz hat. Umfragen sagen voraus, dass dies durchaus knapp werden dürfte.
Keine Unterstützung für Trump
Wie erwartet, rief Haley die Bevölkerung nicht dazu auf, Trump zu wählen. «Ich habe unseren republikanischen Kandidaten immer unterstützt», sagte sie während der Pressekonferenz. Es sei nun aber an Trump selbst, sich die Stimmen der Partei zu verdienen. Einen Ratschlag gab Haley den Wählenden trotzdem und zitierte dabei die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher: «Folgt nicht nur der Masse.» Damit geht Haley einen anderen Weg als die übrigen Kandidaten, die sich aus dem parteiinternen Rennen zurückzogen. Ron DeSantis beispielsweise, rief seine Unterstützer explizit auf, nach seinem Rückzug Trump zu wählen.
Sollte Trump die Wahl gewinnen, dürfte seine Politik noch einmal deutlich extremer werden. Die weitere US-Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine steht dann aussenpolitisch ebenso auf dem Spiel wie die Mitgliedschaft der USA in wichtigen internationalen Bündnissen wie beispielsweise der Nato.
Wer in den USA Präsidentschaftskandidat der Republikaner oder der Demokraten werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Offiziell gekürt werden die Präsidentschaftskandidaten erst bei Parteitagen im Sommer. Die eigentliche Präsidentenwahl steht am 5. November an.