Der Afrika-Korrespondent Samuel Misteli erzählt, wie kenyanische Priester zu Sprachrohren Putins werden.
Afrika: Priester als Sprachrohre Putins
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In dieser Podcast-Episode:
Vater Romanos musste nur die Namen austauschen und nun den Bischof Konstantin und den Patriarchen Kirill in seiner Liturgie nennen. Letztgenannter ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Vater Romanos’ Übertritt von der griechisch-orthodoxen zur russisch-orthodoxen Kirche hat ihn aber auch etwas gekostet: Er und seine Gemeinde wurden aus ihrem Gotteshaus in Migori, im ländlichen Kenya, ausgeschlossen. Jetzt feiern sie in einer rissigen Lehmhütte mit dem Namen Sankt Philotheus.
Der Afrika-Korrespondent Samuel Misteli wurde von Vater Romanos dorthin eingeladen. Der etwa 50-jährige Kenyaner gehört zur ersten Generation orthodoxer Priester, die von russischen Missionaren überzeugt wurden. Sie versprachen ihm einen fünfmal so hohen Lohn und Hilfe beim Bau von Gebäuden. «Dabei geht es Russland nicht primär darum, diesen Kirchgemeinden unter die Arme zu greifen, sondern das Land will seinen Einfluss in Afrika vergrössern», so Misteli. Gerade seit Russlands Angriff auf die Ukraine seien diese Bemühungen stärker geworden.
Für Vater Romanos und seine Gemeinde ist dieser Krieg weit entfernt, sie haben konkrete Wünsche für ihren Alltag. Anders sieht es aber bei jungen Priestern aus, die für ihre Ausbildung bis nach Sibirien reisen. Sie argumentieren schon ganz auf der Linie Russlands, wie Samuel Misteli im Podcast erzählt.
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