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Startseite » Schweizer Soldaten trainieren mit FPV-Drohnen
Schweiz

Schweizer Soldaten trainieren mit FPV-Drohnen

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 13, 2025
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Drohnen haben den Krieg verändert. Seit drei Jahren beherrschen sie den Himmel über den Schlachtfeldern, und sie entwickeln sich rasend schnell weiter. Kann die Schweiz mithalten?

Der kleine Bildschirm flimmert. Hie und da verdecken dicke Regentropfen die Sicht, das Bild verschwimmt kurzzeitig. Zu sehen sind grüne Wiesen und Bäume entlang einer Kiesstrasse, daneben vereinzelte Ruinen, im Hintergrund eine Häusergruppe. Die Bilder stammen von einer Drohne. Sie kreist gerade um die Mauern der Ruine. Dann erscheint ein Radschützenpanzer im Bild. Er fährt die Strasse entlang auf die Häuser zu. Die Drohne nimmt die Verfolgung auf. Sie schwirrt dem Panzer hinterher, holt bedrohlich auf, gleich wird sie ihn treffen.

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An diesem Punkt enden solche Aufnahmen normalerweise. Sie sind zu Hunderten im Internet zu sehen, seit sogenannte FPV-Drohnen die Schlachtfelder in der Ukraine beherrschen. FPV steht für «First Person View». Die Piloten sehen in Echtzeit auf Videobrillen das, was kleine Kameras auf ihren Drohnen filmen. Diese sind mit Sprengladungen ausgestattet. Entdeckt der Pilot einen Gegner, lässt er die Drohne auf ihn stürzen. Drohne und Sprengsatz explodieren, die Verbindung und das Bild brechen ab. Statt von FPV- spricht man auch von Kamikaze-Drohnen.

Doch das Bild auf diesem Bildschirm ist weiterhin zu sehen. Die Drohne macht in letzter Sekunde einen Schlenker und löst sich vom Radschützenpanzer. Sie kann ihm nichts anhaben, sie schwirrt ohne Sprengsatz durch die Luft.

Setzt der Soldat die Videobrille auf, verschwindet die Welt rundum aus seinem Blickfeld. Er sieht nur noch, was seine Drohne übermittelt.

Das hier ist nicht die Ostukraine, nicht der Donbass, sondern die Ostschweiz. Auf dem Waffenplatz Walenstadt (SG) probt die Schweizer Armee erste Schritte in Richtung moderner Kriegsführung.

Drohnen haben die Kriegsführung grundlegend verändert

Vor dem Bergpanorama der Churfirsten trainieren Soldaten der Infanterie-Rekrutenschule. Es ist ihre zweitletzte RS-Woche, sie sind auf der Schlussübung. An diesem Tag greift eine Kompanie das Äuli an, die andere verteidigt. Das Äuli ist eine von zwei modernen Ortskampfanlagen der Schweizer Armee, ausgerüstet mit einem Simulationssystem. Die Soldaten bekämpfen sich mit Platzpatronen und Lasern.

Die Verteidiger sind im Vorteil: Vier ihrer Soldaten haben Videobrillen über ihre Helme gespannt. Sie lotsen je eine FPV-Drohne über das Übungsgelände. Der Drohneneinsatz ist Teil der Übung. Sehen sie einen Panzer der Angreifer, fliegen sie ihn mit ihrer Drohne an. Können sie das Nummernschild laut vorlesen, gilt der Panzer als zerstört. Inzwischen wurde diese Regel aber aufgehoben.

«Das ist nur fair», sagt einer der Piloten, «so kann die Übung weiterlaufen. Ohne Drohnenabwehr haben die Angreifer keine Chance gegen uns.» Langsam, aber sicher sickert bei den Milizsoldaten durch, wie Drohnen und Drohnenabwehr den Krieg gerade verändern und was ihnen mit der jetzigen Ausrüstung im Ernstfall drohen würde.

Die Verantwortlichen im Verteidigungsdepartement (VBS) und in der Armee haben dies ebenfalls erkannt. Und sie haben erste Massnahmen getroffen.

Innovation für die Truppe und die Verteidigungsfähigkeit

Im März 2023 gründete die Armeeführung unter Armeechef Thomas Süssli mit dem Einverständnis der damaligen VBS-Vorsteherin Viola Amherd die Swiss Innovation Forces, kurz Inno Forces genannt. Juristisch sind die Inno Forces eine Tochtergesellschaft der Ruag und sind vollständig in Bundesbesitz, agieren jedoch unabhängig von der Ruag.

«Unser Ziel ist es, der Truppe Technologien und Material zugänglich zu machen, die auf dem privaten Markt bereits verfügbar sind», sagt Mathias Maurer. Maurer ist Oberstleutnant im Generalstab, ehemaliger Kommandant eines Infanteriebataillons und führt die Inno Forces als CEO. Zuvor war er Berufsoffizier, wechselte für ein paar Jahre in die Telekom-Branche. 2023 kehrte er zurück in die Dienste der Armee, nun in Zivil statt in Uniform.

Links: Auf den Transportboxen landen die Drohnen. Dort kontrollieren die Piloten deren Zustand und laden, wenn nötig, die Akkus. Rechts: Mathias Maurer führt die Swiss Innovation Forces als CEO. Er ist Oberstleutnant im Generalstab und war früher Bataillonskommandant. Heute arbeitet er in Zivil für die Armee.

Gemeinsam mit der Armee versucht Maurer, die Strukturen und Prozesse des VBS zu verändern. Diese sind oft noch träge. Der Beschaffungsprozess von neuem Kriegsgerät dauert zurzeit mehrere Jahre. Die Drohnen-Kriegsführung revolutioniert sich jedoch monatlich, wenn nicht wöchentlich. Damit die Armee mit den rasanten Entwicklungen mithalten könne, sagt Maurer, müssten gewisse Denkweisen und Abläufe umgekrempelt werden.

Würde der bisherige Beschaffungsprozess eins zu eins auf moderne Drohnen angewandt, würden Jahre vergehen, bis die Soldaten eine inzwischen nicht mehr moderne Drohne in der Hand hielten, sagt Maurer. Dann sei es zu spät. Sie müssten zu dem Zeitpunkt bereits wissen, wie eine Drohne zu bedienen sei.

Es sei zweitrangig, auf welchen Drohnen genau die Soldaten ausgebildet würden, sagt Maurer, Hauptsache, sie lernten zu fliegen. Sei das Know-how vorhanden, könne die Armee kurzfristig modernste Drohnen beschaffen. Diese müsse sie dann nur noch der bereits ausgebildeten Truppe abgeben.

Das FPV-Pilotprojekt ist ein Beispiel, wie die Armee und die Inno Forces die bisherigen Prozesse umkehren. Ihr Ziel: Von einer Idee wie beispielsweise den Umgang mit FPV-Drohnen zu schulen bis zum fertig ausgebildeten Soldaten sollen höchstens hundert Tage verstreichen. Angeregt hat das FPV-Projekt ein Berufsoffizier. Maurer und sein Team nahmen die Idee mit ihm auf, kauften ein paar Dutzend handelsübliche FPV-Drohnen und organisierten externe Ausbildner. Innert zehn Tagen waren sechs Infanterie-Rekruten an den Drohnen ausgebildet.

Das Pilotprojekt soll nun schrittweise weiterentwickelt werden. In Walenstadt trainiert bereits die zweite Generation Drohnenpiloten. Insgesamt sind es dort zehn Drohnenpiloten, weitere zehn wurden parallel bei den Panzertruppen geschult. Auch sie schlossen die Ausbildung in zehn Tagen ab. Die Erkenntnisse daraus werden anschliessend der Armeeführung präsentiert. Diese entscheidet letztlich, ob und wie FPV-Drohnen in der Armee eingeführt werden.

Mit scharfen Sprengsätzen wird vorerst nicht trainiert

Mittlerweile beteiligt sich auch die Task-Force Drohnen der Armasuisse am Projekt FPV-Drohnen. Die Task-Force wurde im Juni 2024 gegründet und ist eine weitere Antwort der Armeeführung und hoher VBS-Kader auf die schnellen Entwicklungen in der heutigen Kriegsführung.

Die Task-Force soll dafür sorgen, dass in der Schweizer Armee bis 2027 Drohnen-Fähigkeiten erworben werden kann und ein sogenanntes Drohnen-Ökosystem in der hiesigen Privatwirtschaft entsteht. Zu diesem Zweck baut sie gute Kontakte zu Schweizer KMU und Start-ups auf, die Drohnen für die Armee herstellen könnten. Ihr Budget bis 2027 beträgt 47 Millionen Franken. Einer der Schwerpunkte der Task-Force sind Angriffsdrohnen, mit denen die Armee Ziele in bis zu 15 Kilometer Distanz bekämpfen kann.

Davon sind die vier Soldaten in Walenstadt noch meilenweit entfernt. Weil die Verbindung vom Controller zur Drohne in den Gebäuden zu schlecht ist, hocken sie draussen an eine Mauer gelehnt, drinnen tobt mittlerweile der simulierte Häuserkampf. Die Drohnen haben bei gutem Wetter 600 Meter Reichweite, und die Piloten dürfen sie gemäss Vorschriften nur etwas über 100 Meter hoch fliegen lassen. An scharfe Übungen mit echten Sprengsätzen ist noch nicht zu denken.

Darum gehe es auch noch nicht, sagt Regula Gönner. Sie betreut das Thema improvisierte Angriffsdrohnen in der Task-Force Drohnen und begleitet die Drohnenpiloten auf der Übung. Erst müssten die Soldaten fliegen lernen. In einem nächsten Schritt würden «inerte Wirkmittel», also Sprengsatz-Imitate, an die FPV-Drohnen improvisiert montiert. Die Piloten würden so lernen, mit Drohnen zu fliegen, die auf einmal ein paar Kilo schwerer sind. Für scharfe Übungen brauche es letztlich Sprengsätze mit einer sicheren Zündkette, sagt Gönner: «Bei der Sicherheit improvisieren wir nicht.»

Links: Regula Gönner leitet das Projekt improvisierte Angriffsdrohnen bei der Armasuisse. Sie begleitet die Soldaten auf der Übung und zieht Lehren für zukünftige Ausbildungen. Rechts: Mit einer Minidrohne, kleiner als eine Handfläche, lernten die Soldaten, erste Manöver zu fliegen. Die Minidrohne kann nur in Gebäuden fliegen, im Freien würde ein leichter Windstoss sie davonwehen.

Drohnen zu fliegen, sieht leicht aus, braucht aber Training

Die vier Drohnenpiloten in Walenstadt geben zu, dass das Fliegen deutlich schwieriger ist, als die Aufnahmen im Internet vermuten lassen: «Sieht man die Videos, dann denkt man sich: ‹Ah, das ist doch einfach, man muss nur den Joystick in die Hand nehmen, und dann geht das.› In Wirklichkeit braucht es viel Training. Wir mussten ein Gefühl für die Drohne bekommen, um sie durch enge Gebäude oder Gräben zu steuern.»

Die Soldaten meldeten sich aus unterschiedlichen Gründen für das Pilotprojekt. Manche, weil sie sich als Jugendliche für Modellflugzeuge begeisterten. Andere, weil ihnen die Berichte aus der Ukraine gezeigt hätten, dass Drohnen eine der wichtigsten Waffen seien. Ein Soldat sagt: «Wenn wir als Armee schon so fortschrittlich sind und mit Drohnen trainieren, dann will ich gerne dabei sein.» Moderne Ausrüstung nützt nicht nur auf einem eventuellen Gefechtsfeld, sie erhöht auch die Motivation der Truppe.

Deshalb hoffen die vier Soldaten, dass sie auch in Zukunft mit Drohnen üben können. Diese hätten ihnen auf den Übungen enorme Vorteile verschafft, sei es, um Gegner aufzuklären, oder um Panzer zu bekämpfen. Sie fänden es schade, die Drohnen nie mehr zu brauchen, jetzt, wo sie fertig ausgebildet seien.

Bisher hatte die Schweizer Armee in Bezug auf Drohnen vor allem Schwierigkeiten. Ein Projekt zur Beschaffung israelischer Aufklärungsdrohnen kommt seit zehn Jahren nicht voran. Mit dem FPV-Pilotprojekt bewegt sie sich zumindest in eine positive Richtung. Ob es ihr jedoch gelingt, in kurzer Frist, bis 2027, ihren Rückstand in dieser entscheidenden Technologie aufzuholen, bleibt offen.

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