SNB berichtet über kontrollierte Inflation und lobt disziplinierte Lohn- und Preismanagement, was zu einem reduzierten Schlüsselzins führt.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Inflation in der Schweiz bereits wieder gezähmt. Die Währungswächter sehen keine Anzeichen einer Inflation, die wieder aufflammen. Und dies ist nicht zuletzt auf die Disziplin von Unternehmen und Mitarbeitern zurückzuführen.
«Die Effekte der zweiten Runde sind etwas weniger ausgeprägt als wir kürzlich angenommen haben», sagte Thomas Jordan am Donnerstag auf seiner zweiten letzten Pressekonferenz als Vorsitzender des SNB-Verwaltungsrates. Er sieht nur wenige Anzeichen einer sogenannten Lohnpreisspirale.
Zum Beispiel ist die Lohnentwicklung in der Schweiz „vernünftig“ geblieben, sagte Jordanien. Aber es gab auch Lob für die Unternehmen: Laut dem SNB -Chef gab es „weniger Übertragung höherer Kosten für die Verkaufspreise.
Die SNB ist nicht besorgt darüber, dass die Inflation in diesem Land kürzlich im Mai wieder auf 1,4 Prozent gestiegen ist. Dies liegt daran, dass steigende Wohnmieten etwa die Hälfte dieser Erhöhung beigetragen haben.
«Dieser Beitrag dürfte im Laufe der Zeit wieder sinken», sagte Jordanien und bezog sich auf den Referenzzins für Wohnmieten, der seit sechs Monaten stagniert und an denen die Vermieter sich ausrichten müssen.
Der fallende Inflationsdruck ermöglichte es dem SNB, seinen Schlüsselzins erneut zu senken. Es liegt jetzt bei 1,25 Prozent, gegenüber 1,50 Prozent zuvor. Wie üblich bleiben die Zentralbanker jedoch über zukünftige Entwicklungen eng.
Jordans einzige Aussage dazu: „Auch mit dem niedrigeren wichtigen Zinssatz arbeiten wir nicht in einer expansionsfähigen Umgebung.“ Dies liegt daran, dass die Inflation niedrig ist und nach unten zeigt. Die Inflationsprognose ist der wichtigste Indikator des SNB für die zukünftige Richtung der Zinssätze.
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