Yoon Suk Yeol wurde erst vor zwei Jahren zum Politiker. Als Südkoreas Präsident steckte er in einer politischen Sackgasse, also rief er das Kriegsrecht aus.
Südkorea: Wie der Putsch gescheitert ist
Hören und abonnieren Sie den Podcast «NZZ Akzent» auch auf Spotify, Apple Podcasts oder Castbox.
Haben Sie ein Feedback zum Podcast? Sagen Sie uns Ihre Meinung.
In dieser Podcast-Episode:
Kleinlaut steht Yoon Suk Yeol am selben Rednerpult, an dem er nur Stunden zuvor das «Martial Law», die Ausrufung des Kriegsrechtes, angekündet hatte, und wendet sich in einer Fernsehansprache an die südkoreanische Bevölkerung. In gerade einmal 90 Sekunden entschuldigt er sich dafür, bei den Menschen «Bedenken und Unannehmlichkeiten» verursacht zu haben.
Der südkoreanische Präsident rief Tage zuvor das Kriegsrecht in Südkorea aus, nachdem er politisch in eine Sackgasse geraten war. Seine Umfragewerte waren in den Keller gesackt, ihm und seiner Frau drohten Untersuchungen wegen diverser angeblicher Vergehen. Also tat er, was Präsidenten in Südkorea immer wieder getan haben, und setzte sogar das Militär gegen «innere Feinde» ein. «Das zeigt, dass Yoon Suk Yeol zu allem bereit ist, um an der Macht zu bleiben», sagt die Auslandredaktorin Katrin Büchenbacher.
Doch bekanntlich scheiterten seine Pläne. Innert weniger Stunden kam es zu riesigen Protesten. Parlamentarier schlichen sich an Soldaten vorbei ins Parlament, und der Präsident musste das Kriegsrecht wieder aufheben.
«Der ehemalige Staatsanwalt, der gegen die Korruption vorgehen wollte, der konservative ‹Trump Südkoreas›, hat als Präsident ausgedient», sagt Katrin Büchenbacher. Auch wenn er ein Verfahren zur Amtsenthebung überlebt hat.
Wie es zu alldem kam und wie es im Land weitergehen könnte, erzählt Katrin Büchenbacher in der neusten Folge von «NZZ Akzent».
Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.







