Der Taifun «Yagi» richtet grosse Verwüstung in Vietnam und China an. Im Norden Vietnams stürzt eine Brücke ein. Rettungskräfte suchen nach Vermissten.
(dpa/Reuters) Der Taifun «Yagi» ist laut Experten sowohl in China als auch in Vietnam der heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten. Während rund 15 Stunden wütete am Wochenende der Taifun besonders im Norden von Vietnam. «Yagi» und die von ihm ausgelösten Erdrutsche wie auch Überschwemmungen haben im Norden Vietnams mindestens 35 Personen getötet. Laut der Katastrophenschutzbehörde werden 24 weitere vermisst.
Die meisten Opfer gab es in der Bergprovinz Lao Cai, wo 13 Personen durch Erdrutsche und eine weitere durch eine Sturzflut ums Leben kam. Weitere sechs Todesopfer meldet die Provinz Quang Ninh.
Starke Strömung führt zu Brückeneinsturz
Beim Einsturz einer Brücke im Norden Vietnams sind mehrere Autos und Motorräder in die Tiefe gerissen worden. Die Brücke liegt in der Provinz Phu Tho, etwa 75 Kilometer von der Hauptstadt Hanoi entfernt. Laut Behörden konnten nach dem Unglück an der Phong-Chau-Brücke vier Personen lebend geborgen werden, 13 weitere würden in den Fluten vermisst. Rettungskräfte seien im Einsatz, um im Roten Fluss, über den die Brücke führte, nach den Vermissten zu suchen.
Mögliche Ursache für den Einsturz der Brücke sind laut lokalen Behörden Hochwasser und die extrem schnelle Strömung gewesen. Behörden prüfen Kameraaufnahmen, um abzuklären, was für Fahrzeuge sich zum Zeitpunkt des Einsturzes auf der Brücke befanden.
Rund 250 Verletzte in Vietnam
Laut vietnamesischen Behörden sowie dem Katastrophenschutz wurden während des Unwetters fast 250 Personen verletzt und Tausende Häuser beschädigt. Rund 120 000 Hektaren Reisfelder seien überschwemmt worden. Mehr als 100 000 Bäume, darunter allein 25 000 in der Hauptstadt Hanoi, seien entwurzelt worden. Viele Bürgerinnen und Bürger waren laut Behörden auch am Montag noch ohne Strom.
Der Taifun war zuvor über die Philippinen und Südchina gezogen. In China sind laut Behörden vier Personen ums Leben gekommen.