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Startseite » Von Haien hatte Steven Spielberg keine Ahnung, er ängstigte sich vor dem Wasser, die Schauspieler standen kurz vor der Meuterei . . . und doch schrieb «Jaws» Filmgeschichte
Feuilleton

Von Haien hatte Steven Spielberg keine Ahnung, er ängstigte sich vor dem Wasser, die Schauspieler standen kurz vor der Meuterei . . . und doch schrieb «Jaws» Filmgeschichte

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 21, 2025
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Vor 50 Jahren kam die Verfilmung von Peter Benchleys Bestseller in die Kinos.

«Der Weisse Rettich» – unverkennbar ragt er aus der Tiefe bis knapp unter die Wasseroberfläche empor, die spitz zulaufende konische Schnauze gekrönt mit etwas gestutztem Grünzeug: Die Restaurantkette Hiltl wirbt für sich am Zurich Film Festival 2017 mit einer hübschen kinematografischen Anspielung, die den karnivoren Schrecken gleichsam vegetarisch lächeln lässt.

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Steven Spielbergs «Jaws» hat nicht nur unverzüglich eine ganze Reihe mehr oder weniger ungeschlachter Nachkommen produziert, sondern ist längst zum Klassiker geworden, der sich zahllose Verfremdungen und Verulkungen gefallen lassen muss. Obwohl die damaligen Rekorde an den Kinokassen bald schon übertroffen wurden, bleibt der 20. Juni 1975 der Tag, der Hollywoods Blockbuster-Ära und die Bonanza des «teenage summer movie» einläutete.

Die Dreharbeiten allerdings waren hart für den 27-jährigen Spielberg, der auf Martha’s Vineyard, wo auch die Bevölkerung ob all der Umtriebe zusehends unwillig wird, seinen zweiten Kinofilm realisierte. Die Schauspieler scheinen kurz vor der Meuterei gestanden zu haben – vor der Kamera des Lokalfernsehens verdreht Roy Scheider die Augen, und Richard Dreyfuss bereut «den Fehler».

Was 65 bis 70 Drehtage hätte in Anspruch nehmen sollen, belief sich schliesslich auf deren 159. Die Produzenten drohten mit dem Ausstieg, ehe Sidney Sheinberg, der Präsident von Universal Pictures (und Ehemann von Lorraine Gary, die die Frau des Polizeichefs spielte), eingriff und das Budget verdoppelte.

Der Fisch und das Girl

Am Anfang stand das Buch, das, obwohl ein Bestseller, bald einmal vom Erfolg des Kinomonsters verschluckt werden sollte. Überraschenderweise finden sich auf dem Cover der 1974 erschienenen allerersten amerikanischen Ausgabe von Peter Benchleys «Jaws» weder Fisch noch Girl. Als die beiden dann später im Jahr auftauchen, hält der Hai das Maul bemerkenswerterweise geschlossen.

Erst mit dem Filmplakat im Jahr darauf werden aufgerissenes Maul und wildes Zahngestrüpp ikonisch. Das Buch teilt mit dem Film die Grundzüge, hat aber einen viel weiteren Fokus. Benchley war als Autor nur an der ersten der zahlreichen Drehbuchfassungen beteiligt; im Film hat er einen kurzen Auftritt als Fernsehreporter.

Wenn der nach wie vor packende Film Geschichte geschrieben hat, dann auch deshalb, weil er Horror nicht bloss als Massenunterhaltung implementierte, sondern – ein Grundzug bei Spielberg – explizit als Familienfilm. Bei Benchley hingegen gibt es Protagonisten, die auch ein Sexleben besitzen, wovon der Film nichts weiss. Interessant ist ausserdem die ökonomische Dimension der Verheerungen für das fiktive Amity Island, die das Auftauchen des Hais nach sich zieht. Sie ist, vor dem Hintergrund der Rezession von 1970, deutlich ernster als das Gebaren «gieriger Geschäftemacher», das der Film denunziert.

Sichtlich weniger als von den Lebensumständen seiner Protagonisten weiss Benchley von denjenigen des Hauptdarstellers, ein männliches Tier im Unterschied zum Film. Wobei auch die Wissenschaft bei weitem noch nicht dort war, wo sie nur schon ein Vierteljahrhundert später sein sollte – angestossen nicht zuletzt durch das enorme Interesse an Haien, das dann der Film in seinem Kielwasser nach sich zog.

Zu Recht hat man das dramaturgische Ingenium gerühmt, mit dem Spielberg die technischen Pannen, die seine drei lausigen Hai-Attrappen ständig ausfallen liessen, in einen Vorteil wendete: indem er den Hai als unsichtbar unter der Wasseroberfläche drohendes Unheil inszenierte – Suspense à la Hitchcock.

Wenn Spielberg seine Hai-Attrappen «Bruce» nannte, nach seinem Anwalt, so hat das nicht nur dem Hai in «Finding Nemo» den Namen gegeben: Er erinnert damit an ein Aperçu aus dem 19. Jahrhundert, das Advokaten als «land-sharks» bezeichnete. Von Haien hatte Spielberg keine Ahnung, und er bekundete zwei Jahre später «gemischte Gefühle» gegenüber «Jaws»: der «simpelste Film, den ich in meinem Leben gesehen habe». Seine oft geäusserte Angst vor dem Wasser hat er damit jedenfalls nicht überwunden.

Der smarte und der freakige Meeresbiologe

Wie kam Benchley zum Stoff? Gemäss Frank Mundus, einem Fischer auf Long Island, der die Figur des Haijägers Quint im Roman inspirierte, brachte «Big Daddy» den Autor auf die Idee: der über zwei Tonnen schwere Weisshai (wie die zoologisch korrekte deutsche Bezeichnung lautet), den er 1964 gefangen hatte. Den Anstoss aber hat wohl noch etwas anderes gegeben.

Der dritte im Bund der Haijäger, neben Quint und dem Polizeichef Brody, ist der Meeresbiologe Hooper, der im Roman von einem Unternehmen erzählt – was hätte er nicht darum gegeben, hätte er dabei sein können: Peter Gimbel, ein New Yorker Abenteurer und früherer Investmentbanker, hatte seine Suche nach dem Phantom Weisshai dokumentiert, woraus 1971 der Film «Blue Water, White Death» wurde.

Was Hooper nicht sagt: dass es auch ein Buch darüber gibt – Peter Matthiessens superben Bericht «Blue Meridian. The Search for the Great White Shark» über das von endlosen Fehlschlägen und Frustrationen geprägte Projekt. Unter dem Titel «Blaues Wasser, weisser Tod» war der gut anderthalbstündige Film ein Jahr später dann auch in Zürich zu sehen. Im Kino Rex an der Bahnhofstrasse lief die «Jagd nach dem grossen Weissen Hai» unter dem Patronat des WWF im März/April während voller vier Wochen bei täglich drei Vorstellungen, nachmittags ab 12 Jahren. Man war also gewappnet, als knapp vier Jahre später, Ende Januar 1976, «Jaws» Zürichs Kinosäle heimsuchte (das Apollo Cinerama und das Luxor) und gut zwei Monate blieb.

«The quintessential shark», der Inbegriff eines Hais, ist der Weisshai schon genannt worden. Benchley lässt den Riesenfisch zu Beginn müssig durchs nächtliche Meer schwimmen, ohne dass sein «kleines, primitives Gehirn» irgendetwas Besonderes registriert hätte. Explizit «brainless» sollte gemäss John Williams, dem Komponisten, der die Musik zu fast allen Filmen Spielbergs geschrieben hat, das suggestive Zwei-Ton-Ostinato sein, das zum Auftakt den Hai vorantreibt und gekonnt mit dem Gegensatz von Klang und Stille arbeitet.

Inzwischen weiss man es besser. Haie besitzen ein sehr grosses, gut entwickeltes Gehirn. Experimente mit Zitronenhaien etwa haben ergeben, dass sie Aufgaben achtzigmal schneller lösen als Kaninchen oder Katzen. Entsprechend verfügen sie über ein gutes Gedächtnis. Und man hat Haie auch schon beim Spielen beobachtet.

Haie hätten alles, «wovon ein Wissenschafter träumt», sagt Hooper im Roman, sie seien schön «wie ein unbegreiflich perfekter Mechanismus» und «geheimnisvoll wie nur irgendein Tier auf Erden». Zuletzt wird ihn der Hai allerdings aus dem Unterwasserkäfig herausgeholt haben, leblos wird er zu beiden Seiten des Riesenmauls heraushängen (während der Film ihn am Leben lässt).

Die substanziellste Erweiterung des Films gegenüber dem Buch ist die Kajütenszene, in der, beim nächtlichen Warten auf den Fisch, Quint und Hooper sich mit ihren Verletzungen zu übertrumpfen suchen. Dann fragt Brody Quint nach einer Narbe an seinem Arm, worauf Robert Shaw zu seinem fabelhaften langen, gemurmelten Monolog ansetzt. Es ist der Überrest einer Tätowierung, die an Quints Dienst auf der USS «Indianapolis» erinnerte – und damit an den Untergang des von einem japanischen U-Boot versenkten Kreuzers, der kurz zuvor Komponenten für die Hiroshima-Atombombe transportiert hatte. Quint war einer der 317 Überlebenden der ursprünglich 1196 Mann zählenden Besatzung, von denen Dutzende Weissspitzen-Hochseehaien zum Opfer gefallen sein dürften, als sie während vier Tagen im offenen Meer trieben. Seither hasst Quint Haie. Und hat nie mehr eine Rettungsweste getragen.

Reverenz an «Moby Dick»

In einer etwas gequält um Originalität bemühten Satire hat Peter Benchley 1990 für die «New York Times» auf seine Erfahrungen mit dem Filmbusiness zurückgeblickt. Unter dem Titel «Loved Ahab. Hated the Whale» imaginiert er sich als Herman Melville im heutigen Hollywood. Am schmerzlichsten dabei empfindet dieser, dass «Moby Dick, mein Leviathan, meine Evokation der Geissel Gottes, zum Fisch gemacht wurde».

Seine Reverenz gegenüber Melvilles Roman erweist Benchley mit der Jagd als finalem Showdown. Wie bei Melville dauert sie drei Tage. Wo Moby Dick den Walfänger leckschlägt, versenkt der namenlos bleibende Hai das Boot, die «Orca», und zieht, wie weiland der Wal Ahab, nun Quint in die Tiefe. Hat der Hai im Buch Brody verschont, so wird ihn dieser im Film zur erlösenden Explosion bringen.

Peter Benchley ist 2006 verstorben. 2015 wurde Etmopterus benchleyi, eine kleine Haiart aus der Familie der Laternenhaie, erstmals beschrieben und zu seinen Ehren benannt.

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