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Startseite » Von starken Körpern, wachsendem Selbstbewusstsein und einem Team, das eben gerade keine Mannschaft ist – Vorfreude auf die Fussball-Europameisterschaft
Feuilleton

Von starken Körpern, wachsendem Selbstbewusstsein und einem Team, das eben gerade keine Mannschaft ist – Vorfreude auf die Fussball-Europameisterschaft

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 30, 2025
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In ihrem Essay schreibt die Autorin Julia Weber, Mutter einer Fussball spielenden Tochter, warum sie sich ganz besonders auf die Frauen-EM freut.

Ich stehe am Spielfeldrand und sehe meine Tochter in einem Kreis von Spielerinnen stehen. Ich sehe die Mädchen, wie sie sich die Arme über die Schulter legen und etwas rufen, um sich gegenseitig Kraft zu geben. Und ich denke, es ist wichtig, dem Team «Team» zu sagen, nicht nur, wenn es Frauen oder Mädchen sind. Eigentlich ist es immer das bessere Wort.

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Wenn ich die Augen schliesse und mir eine Mannschaft vorstelle, sehe ich ein Bild, das mit Kraft zu tun hat, laut ist es auch, polternd, und riecht nach Schweiss und Bedingungslosigkeit. Beim Wort Team hingegen sehe ich etwas Sanfteres, etwas Gemeinsames, bei dem das Geschlecht keine Rolle spielt. Ich sehe ein Gefüge aus Menschen, die ein Ziel haben.

Beim Anpfiff öffne ich die Augen. Die Mädchen bewegen sich auf dem Spielfeld wie ein Schwarm Vögel, einzeln, aber doch zusammengehörend. Sie wollen gewinnen, sie kämpfen, rennen, pusten, rufen, fluchen, und nur selten wird gepfiffen, weil ein Mensch einen anderen zu Boden wirft.

«Du kannst das!»

Und ich erinnere mich an ein Hallenturnier im Winter irgendwo am Zürichsee, an das ich meine Tochter begleitet hatte. Vier Stunden Pommes und Punschgeruch, viel Eistee und Filterkaffee. Es wurde gerufen, gerannt, gewartet und gejubelt. In den Pausen haben sich die Mädchen gegenseitig Zöpfe geflochten, eine hat fünfzig Mal ein Rad geschlagen. Und ich erinnere mich, wie sich nach dem Turnier die Stimmung schlagartig veränderte, als sich zu den Mädchen die Jungen gesellten, weil direkt nach dem Turnier der Mädchen ein Hallenfussballturnier der Jungen stattfand.

Lauter wurde es und aggressiver und rivalisierender, unruhiger auch. Es waren vor allem Väter, die die Jungen begleiteten, es waren auch vor allem Väter, die ihren Jungen auf die Schulter klopften, es waren Väter, die die Stimmung veränderten, und die Jungen glichen sich ihnen an. Bei den Mädchen hingegen waren die Mütter und Väter gleichermassen vertreten, und ich habe keinen Vater gesehen, der seiner Tochter etwas zu kräftig auf die Schultern geklopft und gelacht hat, wenn seine Tochter ein anderes Mädchen zu Boden warf.

Meine Tochter hatte an diesem Turnier versucht, ein Tor zu schiessen, aber irgendwie kam sie nie ganz nach vorne. Doch eine Mitspielerin rief ihr vom Spielfeldrand zu, sie könne das, sie könne das ganz sicher, sie solle es versuchen. «Du kannst das», rief die Mitspielerin – und dann rannte meine Tochter nach vorne und schoss ein Tor. Und ich denke daran, wie wichtig es ist, dass jemand einem ab und an zuruft, dass man das kann, das alles, was getan werden muss, in einer Welt, die eher dazu neigt, zu rufen: «Ach, das kannst du nicht, du hast doch Angst vor dem Ball.»

«Nein, habe ich nicht.» Rufen wir zurück.

Gefrorene Pommes

Wir sassen im Stadion, schauten ein Freundschaftsspiel des Nationalteams gegen Deutschland, wir sassen direkt hinter dem Tor, in der einen Hälfte hinter dem deutschen und in der anderen hinter dem Schweizer. Wir applaudierten und riefen, die Pommes gefroren, weil es tiefer Winter war, und die Zehen spürten wir schon lange nicht mehr.

Das deutsche Team war viel, viel besser, und es schoss genau dort, wo wir sassen, ein Tor nach dem anderen, und wir assen die Pommes mit steifen Fingern und waren glücklich, weil das Stadion voll war und auch viele Männer und Buben in den Reihen sassen, die den Frauen zujubelten.

Kraft und Selbstbewusstsein

Meine Tochter ist 12 Jahre alt. Sie rennt vor mir über das Feld und winkt. Ihr Körper und auch die Körper der anderen Mädchen werden sich verändern. Weiblicher werden sie und bekommen Körper, die in unserer Gesellschaft stark bewertet werden; ob sie schön sind oder nicht schön, zu auffällig oder zu schlicht, zu sexy oder zu prüde, zu rausgeputzt oder zu vernachlässigt, schlampig oder tussig oder zickig oder hässlich oder dünn oder dick.

Ich sehe diese Körper auf dem Feld stehen, selbstsicher, in Bewegung, stark, selbstbewusst. Sie bewegen sich auf dem Feld, um den Ball zu erreichen, um einen Pass zu geben, um ihn anzunehmen, um ein Tor zu schiessen, um jemanden zu decken, sie springen in die Ecke des Tores, um den Ball zu halten, und es geht nicht darum, wie ihr Körper dabei aussieht, es geht darum, den Ball zu halten, ein Tor zu schiessen, für das Team.

Es gibt Menschen, die gar nicht so viel Geld zählen können, wie sie in ihrer Fussballlaufbahn verdienen werden, und es gibt andere, die genauso ehrgeizig sind und bereit, viel zu investieren, aber nie davon werden leben können, einfach nur, weil sie Frauen sind.

Ein Mädchen schiesst ein Tor, und ich juble, neben mir jubelt ihr Vater. Und ich freue mich auf die nächsten Wochen, freue mich darauf, laut zu sein oder leise und fein zu sein und solidarisch und kämpferisch und bewegt, emotional. Und die Vorfreude hat auch damit zu tun, dass es viel weniger Schlägereien geben wird nach den Spielen, viel weniger rassistische und sexistische Übergriffe, viel weniger Gewalt als bei der Europameisterschaft der Männer. Es ist die Vorfreude darauf, etwas Raum zu geben, was keinen Raum bekam, stattdessen zurückgedrängt wurde in der Geschichte des Sports, der von Männern dominiert wurde und wird.

«Ich freue mich»

Vielleicht essen wir Pommes auf der Josefwiese, eine Leinwand wird es geben, und vielleicht ein Fanta, ein Bier. Wahrscheinlich wird es warm sein. Ich freue mich auf diese Bewegung der Körper auf dem Feld. Auf das Selbstbewusstsein. Auf das Jubeln der Männer für Frauen auf dem Spielfeld.

Es ist Halbzeit, und mein Bein ist eingeschlafen, es steht 1:1. Zweiundzwanzig junge Menschen setzen sich mit ihren Wasserflaschen in den Schatten und besprechen, was in der zweiten Hälfte zu tun ist. Ich freue mich, dass meine Tochter Fussball spielt. Weil sie es in einem Team tut und ein Team keine Mannschaft ist, sondern ein Gefüge aus Menschen, die sich gegenseitig unterstützen und stärken und einander ein Selbstbewusstsein geben, das die Gesellschaft ihnen leider noch immer nicht in dem Masse gibt, wie sie es verdienen, weil sie Mädchen sind.

Julia Weber ist eine Schweizer Schriftstellerin. 2022 ist im Limmat-Verlag ihr Buch «Die Vermengung» erschienen.

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