Hat das Stil?
Wenn ich früher zum Essen eingeladen war, habe ich oft Wein mitgebracht. Doch dann fingen die Menschen an, weniger Alkohol zu trinken, und ich stieg auf Schokolade um. Doch auch dies wird schwieriger, vor allem bei Menschen in meinem Alter, die Zucker vermeiden möchten. Aber was schenkt man dann? – Peter G., per E-Mail
Lieber Peter, ich fühle so mit Ihnen. Wein ist aber kein Selbstgänger mehr, Schokolade ist in der Zeit der kandierten Gesellschaft nur eine begrenzt gute Idee. Normalerweise greife ich dann auf klassische Blumen zurück, doch nun erheben sich erste Stimmen, die rufen, Schnittblumen seien Mord. Seufz.
Hat denn alles, was schön ist, immer Nebenkosten? Ich weiche also auf Olivenöl aus, meine Nachbarn produzieren glücklicherweise sehr gutes (in Griechenland). Was auch immer gut ankommt: Nüsse. Pistazien und Pinienkerne sind heute so teuer wie Plutonium, das ist gesund und wertig zugleich.
Oder man macht es wie meine ukrainische Freundin Katya, die zur Einladung zum Abendessen einfach ein Abendessen (Kohl, Rouladen und mit Kirschen gefüllte Teigtaschen) mitbringt – und somit ein Perpetuum mobile der Abendessensdankbarkeitsgeschenke herstellt.
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