Michael S. aus A. schreibt, dass das Schweizer Weinland lediglich 1 bis 2 Prozent seiner Produktion exportiere. Welches sind die Gründe für diesen bescheidenen Anteil?
Das ist leider tatsächlich so. Ein Hauptgrund für die geringe Menge ist die kleine Produktionsfläche von rund 15 000 Hektaren. Dies führt dazu, dass die Schweizer und Schweizerinnen ihre edlen Tropfen zum grössten Teil selbst geniessen. Das ist an sich erfreulich, führt aber dazu, dass die Weine im Ausland entweder gar nicht bekannt sind oder ein geringes Image besitzen.
Das hohe Preisniveau hierzulande ist ebenfalls nicht gerade förderlich für Ausfuhren. In vielen Märkten spielt ja der Preis eine entscheidende Rolle im Hinblick auf Kauf oder Nichtkauf. Im günstigen Bereich sind die Schweizer Weine nicht wirklich konkurrenzfähig. An der Spitze dagegen sieht es anders aus. Da vermögen die einheimischen Tropfen problemlos mit dem Ausland mitzuhalten – preislich und qualitativ.
Ein weiterer Grund für den schwachen Exportanteil: Viele Weingüter entwickeln keine oder wenige Ambitionen, neue Märkte zu erschliessen. Allerdings verstärkt die Marketingorganisation Swiss Wine Promotion seit einiger Zeit die Exportbemühungen. Gewisse einheimische Tropfen sind inzwischen im Ausland zu eigentlichen Geheimtipps avanciert, zumal auch Fachmedien vermehrt darüber berichten und Schweizer Weine bewerten. Am besten im Ausland vertreten sind die Crus von Daniel und Martha Gantenbein aus der Bündner Herrschaft. Sie führen rund 40 Prozent ihrer Produktion aus und suchen bewusst einen Platz in der Spitzengastronomie.
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