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Startseite » Westliche Waffen gegen Russland: «Tut das für euch selber! Putin wird nicht in der Ukraine stoppen»
Welt

Westliche Waffen gegen Russland: «Tut das für euch selber! Putin wird nicht in der Ukraine stoppen»

MitarbeiterVon MitarbeiterMärz 22, 2024
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Der frühere ukrainische Präsident Juschtschenko sass einst dem Kremlchef gegenüber. Er hat Grund zur Annahme, dass Putin ihn umbringen wollte.

Dass Wiktor Juschtschenko am Leben ist, gleicht einem Wunder. Bis heute ist das Gesicht des früheren ukrainischen Präsidenten entstellt vom Mordanschlag, den er vor zwei Jahrzehnten nur mit Glück überlebte. Nach einem Abendessen auf der Datscha des stellvertretenden Geheimdienstchefs ausserhalb von Kiew im September 2004 litt Juschtschenko plötzlich unter einer mysteriösen Krankheit. Erst Monate später kam die Ursache dank der Hilfe von Genfer Ärzten ans Licht: Der Politiker hatte eine Dosis des Schadstoffs Dioxin im Blut, die den Grenzwert um das 10 000-Fache überstieg.

Der Fall wurde nie aufgeklärt, aber Juschtschenko hat recht mit der Aussage, dass die Spur nach Moskau führt. Mehrere Verdächtige flüchteten nach dem Vorfall nach Russland, und der Gastgeber jenes verhängnisvollen Abendessens stieg später im russischen Geheimdienst FSB bis zum General auf. Der Schlüssel zur Aufklärung liege in Moskau, sagt Juschtschenko bei einem Gespräch in Zürich. «Aber eine Aufklärung wird es zu Lebzeiten Putins nicht geben.» Auf diese Weise macht er klar, dass er die Verantwortung beim Kremlchef persönlich sieht.

Beweisen lässt sich das nicht, aber angesichts der vielen Fälle, in denen die russische Führung Gift zur Beseitigung politischer Gegner eingesetzt hat, ist Juschtschenkos Vermutung plausibel. Der Kreml fürchtete im Vorfeld der ukrainischen Präsidentschaftswahl 2004 einen Sieg des prowestlichen, reformorientierten Ökonomen Juschtschenko und setzte auf die Wahl des Moskau-freundlichen Gegenkandidaten Wiktor Janukowitsch.

Anführer einer proeuropäischen Revolution

Weder die Vergiftung noch massive Wahlfälschungen zugunsten Janukowitschs konnten Juschtschenko stoppen. Im November jenes Jahres brach die Orange Revolution aus. «Damals wehten in Kiew mehr europäische Flaggen als in der ganzen EU», sagt Juschtschenko. Die Proteste erreichten, dass die Wahl annulliert wurde; bei der Wiederholung siegte Juschtschenko klar.

Jene dramatischen Ereignisse sind im westeuropäischen Bewusstsein verblasst, aber sie sind zentral für das Verständnis des russisch-ukrainischen Konfliktes. 2004 zeigte sich so deutlich wie noch nie seit dem Zerfall der Sowjetunion, dass die Ukraine dem russischen Orbit zu entkommen suchte. Moskau rächte sich, indem es nach der Orangen Revolution den Preis für russisches Gas drastisch anhob und die Lieferungen in die Ukraine zeitweise ganz einstellte.

Juschtschenko sagt, dass er bei Treffen mit Putin dessen «Banditen-Charakter» und imperiale Ambitionen früh erkannt habe. Aber im Gespräch und auch in einem Vortrag, den er vergangene Woche am Europa-Institut der Universität Zürich hielt, äussert der 70-Jährige sein Bedauern über die damalige Haltung des Westens: Die Europäer hätten einen fatalen Fehler begangen, als sie aus Rücksicht auf Russland die Aufnahme der Ukraine und Georgiens in die Nato ablehnten. Das sei das falsche Signal gegenüber Putin gewesen – in beide Länder marschierten später russische Truppen ein.

Seit der Invasion von 2022 sieht der ukrainische Staatsmann jedoch einen deutlichen Wandel im Westen. Juschtschenko gehört nicht zu jenen, die ihrer Frustration über stockende Waffenlieferungen freien Lauf lassen. Auch er erhofft sich zwar mehr Hilfe, insbesondere aus Frankreich. Aber die breite Koalition von Unterstützerländern sieht er als grossen Erfolg. Die Militärhilfe sei im Eigeninteresse des Westens, lautet seine Kernbotschaft. «Tut das für euch selber! Putin wird nicht in der Ukraine stoppen.» Die russischen Drohungen mit Angriffen auf Berlin, Warschau oder das Baltikum seien ernst zu nehmen. «Man muss diese Gefahr als Gefahr für alle betrachten.»

Nationale Konsolidierung gelungen

Trotz allem verströmt Juschtschenko Optimismus. Fragen zur besorgniserregenden Lage an der Front weist er zurück. Der ukrainischen Armee – «eine der professionellsten der Welt» – traut er zu, die Okkupanten vollständig zu vertreiben. «Erst wenn der letzte dreckige russische Soldatenstiefel unser Land verlassen hat», wie er es ausdrückt, sei der Moment für Verhandlungen gekommen.

Mit der Gelassenheit eines Elder Statesman denkt Juschtschenko vor allem in den grossen Linien. Entscheidend ist aus seiner Sicht, dass in der Ukraine eine nationale Konsolidierung gelungen ist. Während seiner Präsidentschaft war dies noch nicht der Fall. Damals suchte das Land noch nach seiner Identität und litt an der Zerreissprobe zwischen prorussischen und prowestlichen Kräften. «Heute sprechen wir mit einer Stimme.» Das ist zugespitzt, aber stimmt insofern, als sich schon vor dem Krieg ein breiter Konsens für eine Ausrichtung nach Westen herausbildete.

Juschtschenko spricht von einer «Rückkehr nach Hause» und meint damit, dass die Ukraine ihren Platz in Europa wiedergefunden habe – einen Platz, den sie mit ihrem frühneuzeitlichen Kosakenstaat und als Teil des polnisch-litauischen Grossreiches einst besessen hatte, aber dann für drei Jahrhunderte unter Moskauer Herrschaft verlor. «Man trichterte uns ein: Die Russen sind euer grosser Bruder, vergesst eure Sprache, seid stolz darauf, zu Russland zu gehören!» Trotz der Unterdrückung – Juschtschenko spricht sogar von der «Versklavung» durch Moskau – überlebte die ukrainische Identität.

Fragwürdige Verehrung des Nationalisten Bandera

Vor diesem Hintergrund versucht der frühere Präsident auch eine seiner umstrittensten Entscheidungen zu rechtfertigen. 2010 verlieh er dem ukrainischen Faschisten Stepan Bandera postum den Ehrentitel «Held der Ukraine». Bandera hatte im Zweiten Weltkrieg zeitweise mit den Nationalsozialisten kollaboriert und einen kurzlebigen ukrainischen Nationalstaat ausgerufen. Mitglieder seiner bewaffneten Organisation unterstützten die deutschen Besatzungstruppen bei der Ermordung von Juden. Dies blenden nationalistisch gesinnte Ukrainer heute aus und würdigen ihn als Rebellen gegen die polnische und später die sowjetische Herrschaft. Auch Juschtschenko will die terroristischen Methoden der «Banderowzy» nicht wahrhaben; für ihn zählt einzig, dass dieser Nationalist ein kompromissloser Kämpfer für die Unabhängigkeit war.

Juschtschenko bleibt nicht nur deswegen bis heute eine zwiespältige Figur. Während der Orangen Revolution spielte er eine historische Rolle, doch seine Präsidentschaft war in mehrerer Hinsicht eine Zeit des Scheiterns. Für seine Reformpolitik besass er nie den nötigen Rückhalt. Im Parlament fehlte ihm eine Mehrheit, mit anderen Exponenten des prowestlichen Lagers zerstritt er sich. Bei den Wahlen von 2010 kam er nur noch auf fünf Prozent der Stimmen und schied schon im ersten Durchgang aus. Neuer Präsident wurde sein ewiger Rivale Janukowitsch. Dessen Moskau-hörige, von kriminellen Geschäftsinteressen geleitete Politik löste 2014 die nächste ukrainische Revolution aus. Erst damit setzte sich das prowestliche Lager endgültig durch.

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