Unter Helmut Thomas Ägide wuchs der Privatsender RTL zum erfolgreichsten und profitabelsten Fernsehsender Europas heran. Er wurde 86 Jahre alt.
lbs./(dpa) Er war der Mann, der RTL gross machte: Für den Österreicher Helmut Thoma war der deutsche Privatsender sein «Baby». Nun teilte seine Familie der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit, dass der Medienmanager bereits am 3. Mai – seinem 86. Geburtstag – in Wien an Herzversagen gestorben sei. Thoma hatte RTL in den achtziger und neunziger Jahren zum erfolgreichsten kommerziellen Fernsehsender Deutschlands gemacht.
Als langjähriger Geschäftsführer formte er RTL ab den 1980er Jahren in Köln zu einem der erfolgreichsten Privatsender Europas. In der Branche war er als «Mister Privatfernsehen» bekannt.
Er war über Umwege in die Medienbranche gekommen. Der gebürtige Wiener absolvierte in Österreich zunächst eine Molkereilehre, studierte dann Jura und stieg als Justiziar beim Österreichischen Rundfunk (ORF) ein.
Unter Thoma wuchs RTL zum Fernsehgiganten heran
Nach einer Tätigkeit bei einer RTL-Werbetochter und beim Hörfunk wurde Thoma 1984 Direktor der deutschen Programme von RTL und RTL plus. Mit dem RTL-Umzug von Luxemburg nach Köln und dem Einstieg von Bertelsmann begann der Aufstieg des Senders, den Thoma ab 1991 als alleiniger Geschäftsführer leitete. Am Anfang sei RTL ein 25-Mann-Betrieb gewesen, erinnerte sich Thoma zu seinem 80. Geburtstag.
In rasantem Tempo baute er eine TV-Macht auf und nahm dabei Zuschauer-Magneten wie Thomas Gottschalk, Hans-Joachim Kulenkampff und Karl Dall unter Vertrag. Auch einige Moderatoren – etwa Ulla Kock am Brink und Hans Meiser – verdankten ihre Popularität dem langjährigen RTL-Chef, ebenso wie die Schauspielerinnen Hella von Sinnen und Esther Schweins.
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