Die wichtigsten Neuigkeiten zum Nahostkonflikt im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Hamas hat am Donnerstag (30. 1.) acht weitere Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Im Gegenzug sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Von den 33 Geiseln, die innerhalb von sechs Wochen freigelassen werden sollen, sind laut der Terrororganisation Hamas acht tot.
- Am Donnerstag (30. 1.) tritt das vom israelischen Parlament beschlossene UNRWA-Verbot in Kraft. Das Palästinenserhilfswerk wird seine Arbeit kaum noch so ausführen können wie in den Jahrzehnten zuvor. Die Konsequenzen für den Gazastreifen und das Westjordanland sind unabsehbar. Zum Bericht
- Nach der Einigung über die Freilassung dreier israelischer Geiseln hat Israel am Montag (27. 1.) vertriebenen Palästinensern gestattet, in den Norden des Gazastreifens zurückzukehren. Zehntausende Menschen strömten am Montag in Richtung Gaza-Stadt. Zum Bericht
- Durch die Massaker der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 wurden rund 1200 Israeli und Angehörige anderer Staaten getötet, mehr als 4600 Personen wurden verletzt. Laut der Armee befinden sich noch 98 Geiseln in der Gefangenschaft der Hamas – unter ihnen 34 Personen, die Israel bereits für tot erklärt hat.
- Im Gazastreifen sind laut Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 46 900 Palästinenser getötet und mehr als 110 000 verletzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Zudem unterscheidet die Terrororganisation bei ihren Angaben nicht zwischen getöteten Zivilisten und getöteten Hamas-Kämpfern. In Libanon sind laut libanesischen Angaben seit Kriegsausbruch über 3800 Personen getötet und über 15 800 verletzt worden.
Zu den aktuellen Berichten und Analysen über den Krieg in Nahost
Donnerstag, 30. 1.
12.31 Uhr: Hamas hat alle acht angekündigten Geiseln an das Rote Kreuz übergeben
Die Hamas hat im Gazastreifen acht Geiseln freigelassen. Es handelt sich um drei Israelis und fünf thailändische Staatsbürger, die zur Zeit des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober 2023 als Gastarbeiter in Israel arbeiteten. Die Geiseln wurden erfolgreich an das Rote Kreuz übergeben, teilte die israelische Armee mit. Die freigelassenen Geiseln seien unterwegs zur Übergabe an das Militär. Darunter die israelische Soldatin Agam Berger (20) und die deutsch-israelischen Geiseln Arbel Yehud (29) und Gadi Moses (80).
11.52 Uhr: Weitere Geisel an das Rote Kreuz übergeben
Die deutsch-israelische Geisel Arbel Yehud ist laut dem israelischen Sender Kanal 12 im Süden des Gazastreifens an das Rote Kreuz übergeben worden. Fernsehaufnahmen zeigten die 29-Jährige inmitten einer drängenden Menschenmenge, umringt von bewaffneten palästinensischen Kämpfern.
09.10 Uhr: Hamas entlässt weitere Israelis aus der Geiselhaft
Die Terrororganisation Hamas hat im Gazastreifen mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. In einer Liveübertragung war zu sehen, wie die israelische Soldatin Agam Berger (20) in Jabalia von vermummten Bewaffneten an das Rote Kreuz übergeben wurde. Zuvor musste sie auf einer Bühne der versammelten Menge zuwinken. Ihre Familie in Israel verfolgte die Bilder im Fernsehen und reagierte mit Jubel. Laut Angaben der israelischen Armee ist Berger inzwischen zurück in Israel.
Mittwoch, 29. 1.
08.03 Uhr: Erste von drei israelischen Geiseln freigelassen
Nach fast 16 Monaten in der Gewalt islamistischer Terroristen im Gazastreifen sollen im Verlaufe des Tages drei weitere Israelis freikommen. Darunter sind laut dem Forum der Geiselfamilien auch zwei Deutsch-Israelis. Im Gegenzug sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Darüber hinaus sollen die Islamisten fünf aus Israel entführte Thailänder übergeben.
Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte am Mittwoch wie vereinbart eine Liste mit den Namen der drei Geiseln übermittelt, die heute freikommen sollen. Insgesamt befinden sich noch 90 Geiseln im Gazastreifen, darunter zehn Ausländer.
08.01 Uhr: Arbeitsverbot für UNRWA soll beginnen
In Israel treten heute voraussichtlich zwei Gesetze in Kraft, die die Arbeit des palästinensischen Uno-Hilfswerks UNRWA verbieten. Untersagt wird der Organisation demnach, eine Vertretung auf israelischem Territorium zu betreiben und Dienstleistungen anzubieten. Israelische Behörden dürfen zudem keinen Kontakt mit der UNRWA oder dessen Repräsentanten mehr haben. Mitarbeiter des Hilfswerks sollen darüber hinaus Privilegien wie Immunität und Steuerbefreiungen verlieren.
Die Vereinten Nationen fürchten verheerende Folgen für Millionen palästinensischer Flüchtlinge im Gazastreifen und im Westjordanland. «UNRWA wird sein Mandat weiter erfüllen, bis es physisch dazu nicht mehr in der Lage ist», sagte Stéphane Dujarric, der Sprecher von Uno-Generalsekretär António Guterres.
21.47 Uhr: Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland
Bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Westjordanlands sind laut palästinensischen Angaben mindestens acht Personen getötet worden. Israels Armee teilt mit, mit einem Fluggerät eine Gruppe Bewaffneter in der Gegend der Stadt Tamun im Norden des Westjordanlands angegriffen zu haben. Einzelheiten dazu nannte das Militär zunächst nicht.
Laut palästinensischen Berichten hat Israel ein Haus mit Drohnen angegriffen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah meldet acht Tote. Nach Angaben des Roten Halbmonds sind zudem mehrere Personen schwer verletzt worden.
Die israelische Armee hat vor mehr als einer Woche einen neuen, grösseren Militäreinsatz in Jenin, das ebenfalls im Norden des Westjordanlands liegt, gestartet. Israels Aussenminister Israel Katz hat angekündigt an, die israelische Armee werde nach dem Militäreinsatz in dem Ort bleiben, «um sicherzustellen, dass der Terror nicht zurückkommt».
17.27 Uhr: Fünf thailändische Geiseln könnten laut Berichten freigekommen
Israelische Medien melden, zusätzlich zu den drei israelischen Geiseln könnten zudem fünf aus Israel entführte ausländische Arbeiter freikommen. Laut der «Haaretz» soll es sich dabei um Thailänder handeln. Auch das Forum der Geiselangehörigen bestätigte, dass fünf thailändische Staatsbürger freigelassen werden sollen.
Unter den 90 noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln sind zehn sind Ausländer – darunter acht Personen aus Thailand, ein Nepalese sowie ein Tansanier. Laut Israels Armee wurden beim Hamas-Massaker am 7. Oktober auch 39 thailändische Staatsbürger ermordet.
16.44 Uhr: Israel erhält Liste mit Namen der Geiseln, die freikommen
Die Hamas hat Israel eine Liste mit den Namen der drei Geiseln im Gazastreifen übermittelt, die am Donnerstag freikommen sollen. Israel habe die Liste erhalten, teilt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit. Weitere Einzelheiten sollen demnach bekanntgegeben werden, sobald die Familien der Betroffenen informiert sind.
Für die Freilassung angekündigt wurde vor einigen Tagen bereits die deutsch-israelische Geisel Arbel Yehud sowie eine weitere aus Israel entführte Soldatin. Zudem soll laut Medienberichten eine männliche Geisel freigelassen werden.
16.37 Uhr: Ägypten kritisiert Trumps Vorschlag zur Umsiedlung von Palästinenserinnen und Palästinensern
Ägyptens Präsident Abdelfatah al-Sisi hat die Idee von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der palästinensischen Bewohner des zerstörten Gazastreifens kritisiert. «Ich sage deutlich, dass die Abschiebung und Vertreibung des palästinensischen Volkes ein Unrecht ist, an dem wir uns nicht beteiligen können», erklärte al-Sisi in Kairo.
Trump hatte jüngst gesagt, Ägypten und Jordanien könnten die Palästinenserinnen und Palästinenser aufnehmen:
15.56 Uhr: Trump-Gesandter besucht den Gazastreifen
Der US-Sonderbotschafter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hat laut israelischen Medienberichten den Gazastreifen besucht. Der Nahost-Gesandte des US-Präsidenten Donald Trump habe gemeinsam mit dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, den vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridor besucht, der den Gazastreifen von West nach Ost in zwei Teile teilt, berichten israelische Medien.
Witkoff habe sich ein Bild von dem Ort gemacht, an dem auch Mitarbeiter einer US-Sicherheitsfirma Fahrzeuge kontrollieren, die vom Süden des Gazastreifens in den Norden fahren. Witkkoff ist der ranghöchste US-Beamte, der den Gazastreifen seit Jahren besucht. Laut den Berichten will sich Witkoff in Israel ebenfalls mit dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu treffen. Netanyahu will am Sonntag in die USA reisen, um im Weissen Haus mit Trump zusammenzukommen.
14.15 Uhr: Israels Militär bleibt in Jenin im Westjordanland
Die israelische Armee wird nach Worten des Verteidigungsministers auch nach Ende einer Militäroperation in der palästinensischen Stadt Jenin im Westjordanland bleiben. «Das Flüchtlingslager in Jenin wird nicht wieder so sein, wie es war», sagte Israel Katz laut seinem Büro bei einem Truppenbesuch in der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. «Nach Abschluss der Operation wird die Armee in dem Lager bleiben, um sicherzustellen, dass der Terror nicht zurückkommt.»
Dienstag, 28. 1.
21.05 Uhr: 24 Verletzte bei zwei Drohnenangriffen in Südlibanon
Bei zwei israelischen Drohnenangriffen in Südlibanon sind laut dem libanesischen Gesundheitsministerium am Abend 24 Personen verletzt worden. Ministerpräsident Najib Mikati verurteilte den Vorfall als Verletzung der Souveränität des Landes und der vereinbarten Waffenruhe.
Ein israelischer Militärsprecher teilte kurz darauf mit, die Angriffe hätten einem Lastwagen und einem weiteren Fahrzeug der Hizbullah-Miliz gegolten, in denen Waffen transportiert wurden. Ein Angriff sei erfolgt, als die Waffenübergabe beobachtet wurde.
16.05 Uhr: Israelische Truppen sollen länger auf Berg Hermon bleiben
Israelische Truppen werden auf unbestimmte Zeit auf dem Berg Hermon im Grenzbereich zwischen Libanon und Syrien bleiben, um die Sicherheit zu gewährleisten. Das berichten israelische Medien unter Berufung auf Verteidigungsminister Israel Katz. Der Berg Hermon ist ein strategisch wichtiger Standort in der Pufferzone auf dem Golan. Wer diesen Punkt kontrolliert, hat freie Sicht nach Beirut, Damaskus und Jerusalem, was einen grossen strategischen Vorteil bedeutet.
05.13 Uhr: Uno gegen Trump-Pläne für Gaza
Die Vereinten Nationen lehnen die Idee von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der palästinensischen Bewohner des Gazastreifens in arabische Länder entschieden ab. «Natürlich wären wir gegen jeden Plan, der zur Zwangsumsiedlung von Menschen führen könnte oder zu irgendeiner Art ethnischer Säuberung», erklärte der Sprecher von Uno-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York. Er betonte, dass sich auch Ägypten und Jordanien kritisch zu dem Plan des US-Präsidenten geäussert hätten.
Trump hatte vor Journalisten gesagt, Ägypten und Jordanien könnten die Menschen aufnehmen. Er schlug vor, an einem anderen Ort Wohnungen zu bauen, wo die Palästinenser vielleicht «zur Abwechslung in Frieden leben» könnten. Das könne vorübergehend oder langfristig sein, entgegnete er auf eine Journalistenfrage. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warnt vor einer möglichen Vertreibung der Bewohner des Küstenstreifens. Aus seiner Sicht wäre das «eine eklatante Verletzung der roten Linien».
Montag, 27. 1.
23.21 Uhr: Tote bei israelischem Luftangriff in Gaza
Trotz der Waffenruhe im Gazastreifen hat es bei israelischen Angriffen nach Angaben eines Spitals im Flüchtlingsviertel Nuseirat zwei Tote und mehrere Verletzte gegeben. Ein Kind sei getötet worden, als ein Pferdegespann auf der Küstenstrasse Al-Raschid von einer Rakete getroffen worden sei, berichteten Augenzeugen. Dabei habe es auch drei Verletzte gegeben.
Zudem sei ein Mann getötet worden, als eine Planierraupe weiter landeinwärts bombardiert worden sei. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe die Berichte.
Über die Al-Raschid-Strasse waren den ganzen Tag über Bewohner des Gazastreifens in den Norden des abgeriegelten Küstengebiets zurückgekehrt, die während des 15-monatigen Kriegs in den Süden vertrieben worden waren.
22.47 Uhr: Video deutsch-israelischer Gaza-Geisel veröffentlicht
Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad (PIJ) hat laut israelischen Medienberichten ein Video der deutsch-israelischen Geisel Arbel Yehud veröffentlicht. Darin versichert die im Gazastreifen festgehaltene junge Frau ihrer Familie, dass es ihr gut gehe und sie «wie die anderen Frauen» nach Hause kommen werde, berichtete die Zeitung «Times of Israel». Ihre Freilassung ist für Donnerstag angekündigt worden.
Die PIJ ist neben der islamistischen Hamas die zweite Terrororganisation im Gazastreifen. Die Hamas hatte zuvor bereits wiederholt offensichtlich unter Zwang entstandene Videos von Geiseln veröffentlicht, was Israel als psychologische Kriegsführung anprangert.
21.43 Uhr: 300 000 Menschen laut Hamas nach Nord-Gaza zurückgekehrt
Am ersten Tag der Rückkehrmöglichkeit für Bewohner des Gazastreifens in den Norden des Küstengebiets sind dort laut dem Medienbüro der islamistischen Hamas bereits rund 300 000 Menschen eingetroffen. Die Hamas-Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Auch die Vereinten Nationen sprachen jedoch auf der Plattform X von «Hunderttausenden», die in den Norden des Gazastreifens zurückkehrten.
Hundreds of thousands of displaced families are returning to northern Gaza, walking for hours through rubble, trying to find what’s left of their homes & reunite with loved ones.@UNRWA is delivering life-saving aid.
Amid immense needs, long-term support is critical. pic.twitter.com/RlMJ3zcbKp
— United Nations (@UN) January 27, 2025
15.13 Uhr: Acht von 33 für den Austausch vorgesehenen Geiseln der Hamas sind offenbar tot
Die Hamas hat laut dem israelischen Regierungssprecher Details darüber bekanntgegeben, wie viele der 33 Geiseln, die in einem ersten Schritt des Waffenruhe-Abkommens freikommen sollen, noch am Leben sind. 25 der Geiseln sind laut den Angaben der Hamas noch am Leben, acht sind tot.
Die Hamas hatte laut israelischen Angaben am Sonntag eine Liste zum Zustand der Geiseln übermittelt. Es war bereits bekannt, dass nicht mehr alle von ihnen am Leben sind und es somit bei einigen von ihnen um die Übergabe der sterblichen Überreste geht. Zur Gruppe der 33 Geiseln gehören Frauen, zwei Kinder, ältere und kranke Menschen.
14.39 Uhr: Ein Toter in Libanon bei Konfrontation mit Israels Armee
Laut libanesischen Angaben haben israelische Streitkräfte im Süden Libanons bei einer erneuten Konfrontation auf Rückkehrer geschossen. Im Grenzort Adaissah sei eine Person getötet worden, zwei weitere seien verletzt worden, teilt das libanesische Gesundheitsministerium mit. Bei den Opfern soll es sich um Vertriebene handeln, die in ihre Heimatorte zurückkehren wollten. Die israelische Armee hat erklärt, die Berichte zu überprüfen.
14.07 Uhr: Tote bei israelischem Drohnenangriff im Westjordanland
Bei einem israelischen Drohnenangriff in Tulkarem im Westjordanland sind laut palästinensischen Angaben zwei Personen getötet worden. Drei weitere seien verletzt worden, teilt das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Ob es sich bei den Opfern um Militante handelt, ist noch unklar. Laut Berichten ist ein Fahrzeug Ziel des Angriffs gewesen.
Israels Armee hat den Drohnenangriff in der Gegend des Ortes, der im Nordwesten des Westjordanlands liegt, bestätigt. Details dazu hat das Militär zunächst nicht genannt.
13.59 Uhr: Freigelassene Geiseln monatelang in Hamas-Tunneln festgehalten
Das israelische Militär hat über den Zustand der freigelassenen Geiseln informiert. Einige von ihnen wurden laut der israelischen Armee bis zu acht Monate lang in unterirdischen Tunneln festgehalten. Sie hatten während dieser Zeit keinen Zugang zu Tageslicht und kaum menschlichen Kontakt, wie ein israelischer Militärarzt der Nachrichtenagentur Reuters sagte.
Die Geiseln berichten, dass sich ihre Haftbedingungen erst kurz vor der Freilassung verbessert hätten. Ihnen wurde erlaubt zu duschen und sich umzuziehen, und sie erhielten bessere Verpflegung. Medizinische Untersuchungen sollen bei einigen Geiseln Anzeichen von Mangelernährung gezeigt haben.
Nach Angaben der israelischen Behörden befinden sich derzeit noch 90 Geiseln im Gazastreifen, rund 30 von ihnen gelten als tot. In der ersten Phase des Waffenstillstandes soll die Hamas 33 Geiseln freilassen.
13.40 Uhr: Zehntausende Palästinenser kehren in den Norden Gazas zurück
Nach der Ankündigung der Hamas, drei israelische Geiseln in den kommenden Tagen freizulassen, hat das israelische Militär Grenzübergänge zum Norden des Gazastreifens geöffnet. Nun sind Zehntausende Palästinenser unterwegs auf den Strassen Richtung Norden, die meisten von ihnen zu Fuss.
Die Rückkehrer stehen jedoch vor grossen Herausforderungen: Weite Teile des Nordens liegen in Trümmern. Die Hamas fordert mindestens 135 000 Notunterkünfte für die Menschen, die sich im Norden eine neue Existenz aufbauen wollen. Israel warnt davor, Waffen in den Norden zu bringen. Ägyptische Sicherheitskräfte sollen den Rückkehrprozess überwachen.
13.01 Uhr: Hamas meldet 25 lebende Geiseln auf Übergabeliste
Die Hamas hat Vermittlern des Gaza-Waffenstillstandes eine Liste übergeben, auf der 25 israelische Geiseln als lebend aufgeführt werden. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung eines ranghohen Hamas-Vertreters.
Die Liste wurde laut dem Hamas-Vertreter bereits an Israel weitergeleitet. Eine offizielle Bestätigung von israelischer Seite liegt derzeit nicht vor.
10.40 Uhr: Libanons Armee rückt in Grenzorte vor
Nach der Verlängerung der Waffenruhe zwischen Israel und dem Hizbullah sind libanesische Streitkräfte in mehrere Grenzorte im Süden des Landes eingerückt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen kehrte die libanesische Armee am Montag teilweise in den Ort Mais al-Jabal an der Demarkationslinie zu Israel zurück. Israels Armee bleibt weiterhin in über einem Dutzend libanesischer Städte stationiert.
Augenzeugen berichten von zahlreichen Heimkehrern, die begleitet von Militärkonvois in ihren Heimatorten eintreffen. Gemäss dem Waffenruheabkommen soll die libanesische Armee den Süden sichern, während sich der Hizbullah hinter den Litani-Fluss zurückziehen soll. Laut dem Weissen Haus wurde das Abkommen bis zum 18. Februar verlängert.
Die Uno meldet, dass über 112 000 Binnenvertriebene noch auf ihre Rückkehr warten, während bereits rund 874 000 Menschen in ihre Heimatdörfer zurückkehren konnten. Israels Militär kündigte an, seinen Rückzug nur schrittweise fortzusetzen, um eine erneute militärische Präsenz der Hizbullah zu verhindern. Am Sonntag hatte die israelische Armee auf Rückkehrer geschossen, dabei wurden laut libanesischem Gesundheitsministerium 22 Personen getötet und 124 verletzt.
10.15 Uhr: Hamas zeigt Bereitschaft zur Machtabgabe im Gazastreifen
Die Hamas ist laut eigenen Angaben bereit, die Kontrolle über den Gazastreifen abzugeben. Dies bestätigte ein ranghoher Vertreter der Terrororganisation gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Hamas strebe nicht an, die Herrschaft über das Gebiet zu behalten.
Die Islamisten fordern jedoch von Vermittlerstaaten wie Katar, Ägypten und den USA Garantien für die Rechte ihrer Regierungsangestellten. Details zu diesen Forderungen wurden nicht genannt. Trotz diesen Äusserungen hatte die Hamas jüngst bei der Freilassung israelischer Geiseln ihre Macht zu Schau gestellt: Dutzende maskierte und bewaffnete Kämpfer in Uniform hatten sich auf dem Platz mitten in Gaza postiert.
Israel lehnt eine weitere Herrschaft der Hamas strikt ab und verfolgt das Ziel, die Organisation zu zerschlagen. Ein eigener Plan für die Nachkriegsordnung im Gazastreifen wurde von der israelischen Regierung bislang nicht vorgelegt.
01.50 Uhr: Israel erlaubt die Rückkehr der Vertriebenen in den Norden Gazas nach Einigung
Nach der Einigung über die Freilassung einer deutsch-israelischen Geisel hat Israel die Rückkehr vertriebener Palästinenserinnen und Palästinenser in den Norden des Gazastreifens erlaubt. Die Rückkehr soll laut Angaben von Netanyahus Büro ab Montag um 6 Uhr (MEZ) erlaubt sein.
Auf der Südseite des vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridors, der den Gazastreifen in zwei Teile teilt, stauten sich laut Berichten Tausende Menschen, die zurück in ihre Heimat im Norden des Gazastreifens wollen. Laut palästinensischen Angaben sind an der Grenze zwei Personen getötet worden.
Mit Agenturmaterial.