Die Waffenlobby NRA ist bereits eine der mächtigsten Lobbygruppen der USA.
Doch Ex-Präsident Donald Trump will Waffenbesitzern noch weitere Rechte verschaffen.
(dpa)
Der ehemalige amerikanische Präsident und aktuelle Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat die Jahrestagung der mächtigen Waffenlobby NRA für einen Wahlkampfauftritt genutzt und bei Waffenbesitzern um Stimmen geworben. Er werde sich für ihre Rechte und Freiheiten starkmachen, das Land umkrempeln und Amerika wieder grossartig machen, versprach Trump vor jubelndem Publikum am Samstag (18. 5. Ortszeit) in Dallas im amerikanischen Gliedstaat Texas.
Mit ihm im Weissen Haus würden diejenigen, die versuchten, den Amerikanern ihre Waffen wegzunehmen, gegen eine massive Mauer laufen, sagte Trump. «Ihre Träume, euch eure gottgegebenen Rechte zu nehmen, werden sterben, wenn die Wahllokale am 5. November schliessen.»
Die NRA ist eine der mächtigsten Lobbygruppen der USA. Die Zahl der Mitglieder geht in die Millionen. Die Lobbyisten haben enormen Einfluss auf die Politik. Die NRA pumpt grosse Summen in Wahlkämpfe und benotet etwa Abgeordnete mit Blick auf deren Haltung zu Waffen-Themen – quasi als Handreichung an ihre Mitglieder, wen diese wählen sollten und wen nicht. Trump sagte unter Jubel der Anwesenden, es sei eine «wahre Ehre, heute hier zu sein, um die Unterstützung der stolzen amerikanischen Patrioten der NRA zu erhalten».
Seinen Auftritt nutzte Trump auch für scharfe verbale Attacken gegen seinen demokratischen Kontrahenten, US-Präsident Joe Biden – und wurde dafür von den Menschen in der Halle bejubelt. Er freue sich auf die Debatten mit Biden, sagte er, und forderte mit Blick auf Bidens Alter (81) einen Drogentest vor dem Duell. Biden war am Samstag im Gliedstaat Georgia unterwegs, um insbesondere bei schwarzen Wählerinnen und Wählern um Unterstützung zu werben.
Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, sagte bei der Tagung, Trumps Wiederwahl hänge von den Bemühungen der NRA ab. Wenn ihre Mitglieder sich organisierten und an der Wahl beteiligten, könne sich keine Organisation in Amerika dagegen durchsetzen. «Mit Ihrer Hilfe werden wir Donald Trump wieder zum Präsidenten wählen, einen Freiheitskämpfer, der Amerika an die erste Stelle setzt.»
Das Recht auf Waffenbesitz ist in der US-Verfassung verankert. Bemühungen um schärfere Waffengesetze laufen seit Jahren ins Leere – vor allem, weil die Republikaner dagegen sind. Und weil die Waffenlobby, allen voran die NRA, vehement jeden Versuch bekämpft, Waffenbesitz stärker zu regulieren.