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Startseite » Vom Büro an die Front: wie sich in Myanmar junge Menschen zu Kämpfern ausbilden lassen
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Vom Büro an die Front: wie sich in Myanmar junge Menschen zu Kämpfern ausbilden lassen

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 13, 2024
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Durch den Militärputsch vor drei Jahren haben viele Menschen in Myanmar ihr gutes Leben verloren. Doch aufgegeben haben sie nicht. Vor allem Junge aus der Mittelschicht haben sich den Rebellen angeschlossen. Ein Besuch in einem Basislager.

Es ist brütend heiss an diesem Tag, doch glücklicherweise spenden die hohen Bambusbäume Schatten. Eine junge Frau sitzt auf einer Bank und unterhält sich angeregt mit einem Kollegen. Sie trägt einen Hut, ein schwarzes Shirt und eine Militärhose. Auf ihrem linken Unterarm sind drei Tätowierungen erkennbar: eine Feder, ineinandergelegte Hände und ein Schmetterling. Sie erinnern an vergangene Tage, als Wayne Lay noch ein bürgerliches Leben führte.

Bis Anfang 2021 arbeitete die 29-Jährige in Myanmars Wirtschaftsmetropole Yangon bei einer Baufirma und verkaufte nebenbei Kleidung im Internet. «Ich war glücklich und blickte voller Zuversicht in die Zukunft», sagt sie. Durch den Putsch des Militärs am 1. Februar 2021 geriet ihr Leben jedoch aus den Fugen.

Der Kopf war bereit, doch der Körper spielte nicht mit

So wie Wayne Lay ging es vielen. Unter der demokratischen Führung des Landes florierte die Wirtschaft, eine Mittelschicht entstand. Die Menschen genossen Freiheiten, die sie sich nicht einfach nehmen lassen wollten. Tausende demonstrierten zunächst friedlich gegen die Putschisten, auch Wayne Lay. Doch als die junge Frau sah, wie die Tatmadaw – so wird die Armee in Myanmar genannt – auf wehrlose Frauen und Kinder schoss, ging sie in den Widerstand. Sie schloss sich der Volkswehr (People’s Defence Force) an, dem militärischen Arm von Myanmars ziviler Parallelregierung National Unity Government. Mitglieder des demokratisch gewählten Parlaments hatten sie im April 2021 als Reaktion auf den Putsch gegründet. Das Logo der Volkswehr, ein fünfzackiger Stern auf rotem Grund, prangt nun auf Wayne Lays Hut.

Ihr Einstieg in den Widerstand war hart. Im Kopf war die gerade einmal 160 Zentimeter grosse Frau zwar bereit für den Kampf gegen die Putschisten. Aber körperlich musste sie hart an sich arbeiten. Ende 2021 trainierte sie zunächst 45 Tage lang im Gliedstaat Kayin ihre Ausdauer und Muskelkraft. Zudem lernte sie den Umgang mit Waffen. Es waren eher Trockenübungen. «Wir hatten kaum Munition und durften pro Übung nur drei Schüsse abgeben. Die Patronenhülsen mussten wir wieder einsammeln», erzählt sie. Anschliessend erhielt sie einen sechsmonatigen Kurs für den Umgang mit Sprengstoffen.

Inzwischen hat die Volkswehr professionellere Strukturen und ist besser ausgerüstet, auch weil sie bei Siegen gegen Einheiten der Tatmadaw Munition und Waffen erbeutete.

Wayne Lay ist nun Mitglied des Bataillons Black Panther, das im Gliedstaat Kayin gegen die Militärjunta kämpft. Sie ist für den Nachschub für die Front zuständig, macht Fundraising, kocht bisweilen für die Soldaten. Oft findet man sie im Basislager, das nur wenige Kilometer Luftlinie von Myawaddy entfernt liegt, wo nur der Fluss Moei Myanmar von Thailand trennt.

Die Widerstandsgruppe Karen National Union, die mit der Volkswehr kooperiert, beherrscht weite Teile des Gliedstaats Kayin. Die Grenzen zwischen den militärischen Einheiten der Ethnien verlaufen fliessend. In manchen Gebieten arbeiten sie zusammen, in anderen kämpfen sie gegeneinander, wenn sich die wirtschaftlichen Interessen überschneiden.

Die Bevölkerung flieht vor den Kämpfen

Wie verworren die Lage ist, zeigt der Grenzübertritt zwischen Thailand und Myanmar. Er erfolgt südlich von Mae Sot. Thailändische Polizei ist nicht zu sehen. Sie hält die Hand auf und schaut weg, wenn es zu illegalen Grenzübertritten kommt und geschmuggelt wird. Die Querung des Moei River mit einem Stocherkahn dauert nur wenige Sekunden.

Die anschliessende Anfahrt in das Lager der Black Panther ist dagegen mühsam. Der SUV kommt auf den staubigen Pisten nur langsam voran. Aus dem Nichts taucht ein Checkpoint der Democratic Karen Buddhist Army (DKBA), einer weiteren militärischen Einheit im Gliedstaat Kayin, auf. Sie arbeitet in diesem Gebiet mit der Karen National Union zusammen; in anderen Regionen des Gliedstaats Kayin bekämpfen sie sich.

Junge Männer in DKBA-Uniformen schauen kurz ins Auto und öffnen dann den Schlagbaum. Kurz danach verlässt der Fahrer die Hauptstrasse und biegt ab. Er nimmt den mühsamen Weg durch die Berge, weil die Hauptstrasse zu gefährlich ist. «Dort lauern Soldaten, gegen die wir kämpfen. Und wenn sie einen Journalisten schnappen, lässt sich mit ihm vielleicht gutes Lösegeld erzielen», sagt der junge Mann. Er kämpft für die Volkswehr und organisiert den Schmuggel von Waffen über den Moei River. Seinen Namen will er nicht nennen.

Die Landschaft mit den kegelförmigen Bergen könnte pittoresk sein, hätte nicht der Bürgerkrieg seine Spuren hinterlassen. Kilometerweit sind kaum Bäume zu sehen. Sie sind niedergebrannt worden. Bald soll Mais für den illegalen Export nach Thailand angebaut werden. Der Krieg muss finanziert werden.

Wer die Felder bestellen soll, ist unklar. Die Dörfer sind oft menschenleer. Die Bewohner sind vor den Kämpfen geflohen. Zwei Drittel der 1,5 Millionen Menschen, die vor dem Putsch im Gliedstaat Kayin lebten, sollen auf der Flucht sein.

Sportflugzeuge bringen den Tod

Das Lager der Black Panther wirkt auf den ersten Blick idyllisch. In den Baumwipfeln sind Holzhäuser. Widerstandskämpfer liegen in Hängematten und dösen vor sich hin. Schweine grunzen, Hühner gackern, Ziegen meckern. Das Idyll trügt jedoch. In der Ferne sind dann und wann Detonationen und Artilleriebeschuss zu hören. Die Front ist nur wenige Kilometer entfernt.

Die Militärjunta drängt nach Myawaddy, die Volkswehr will sie aufhalten. Am Himmel dreht ein zweimotoriges Sportflugzeug des Typs Harbin Y-12 seine Runden. Das Geräusch der Motoren geht durch Mark und Bein, denn sie bringen den Tod. Es sind Maschinen des Militärs, die stundenlang über einer Region kreisen, sie ausspähen und dann Bomben abwerfen.

Wayne Lay schaut kurz zum Himmel und sagt, heute brauche man sich nicht zu sorgen. «Die haben gestern schon drei Bomben auf uns abgeworfen.» Sie verfehlten das Lager nur um wenige Meter. Die Bomben detonierten auf einem einstigen Fussballfeld und beschädigten ein buddhistisches Kloster sowie eine Schule, die seit Beginn des Bürgerkriegs verwaist sind.

Gefühlsroheit erleichtert den Kampf ums Überleben

Es wird Abend, und plötzlich hebt sich die Stimmung unter den Kämpfern. Eine Gruppe kommt von der Front zurück. Sie stehen auf einem Pick-up, ihre Sturmgewehre in den Händen, lachen und erzählen Witze. Sie haben nun eine Woche Ferien, dann geht es zurück an die Front. Einige Widerstandskämpfer reichen ihre Smartphones herum, auf denen unerträgliche Videos zu sehen sind: Sie zeigen Strassen, übersät mit Leichen, manchen fehlt der halbe Kopf.

Die Erfahrungen an der Front haben die jungen Menschen abgestumpft. Die Gefühlsroheit erleichtert ihnen den Kampf ums nackte Überleben und für die Zukunft ihres Landes. Der Zulauf bleibt gross, auch weil im April die Militärjunta das Gesetz über den öffentlichen Wehrdienst in Kraft gesetzt hat: 14 Millionen Männer im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sowie Frauen zwischen 18 und 27 Jahren können einberufen werden.

Für viele junge Menschen in Myanmar ist es unvorstellbar, für die verhasste Tatmadaw zu kämpfen. Manche fliehen vor der Einberufung nach Thailand, andere schliessen sich dem Widerstand an: Die Black Panther bilden derzeit 180 junge Widerstandskämpfer aus. Das Bataillon stösst jedoch an Grenzen. Es fehlt Geld für Uniformen und Nahrungsmittel.

«Setzt euch für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden ein»

Nach ihrer Ausbildung werden die Rekruten auf die Befehle von Yellbaw Boyoke hören. Er ist Hauptmann der Black Panther. Auf dem schwarzen T-Shirt steht seine Losung: «Liebt euch. Vereint euch und setzt euch für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden ein. Vergebt euch und hasst einander nicht. Betet im Glauben, handelt mutig und gebt euch immer wieder hin.» Es klingt wie ein frommer Wunsch angesichts der Realität, die die Kämpfer umgibt.

Der 40-jährige Yellbaw Boyoke kennt das System, gegen das er kämpft. Sein Vater arbeitete in der Verwaltung der Tatmadaw. Und auch er selbst begann seine Karriere als Geschäftsmann für ein Unternehmen, das zum wirtschaftlichen Imperium der Militärjunta gehört. Doch seine Haltung ist deutlich: «Mein Land darf nicht länger von solchen Verrätern unterjocht werden», sagt er.

In den Widerstand ging Yellbaw Boyoke gleich nach dem Putsch. Zunächst kämpfte er in Yangon im Untergrund. Als er verraten wurde, floh er im September 2021 in den Gliedstaat Kayin und baute das Bataillon der Black Panther mit auf. An seinen ersten Fronteinsatz erinnert er sich noch gut. Er hatte Angst. «Ich kannte so etwas nur aus dem Kino.» Sehenden Auges tötete er als Sniper zwei Soldaten der Tatmadaw. Er spricht ruhig über seine Erfahrungen. Aus dem einstigen Geschäftsmann ist ein routinierter Soldat geworden.

Nach den Niederlagen der Militärjunta in den vergangenen Monaten wächst bei Yellbaw Boyoke die Zuversicht, dass der Widerstand siegen wird. Wann, das wagt er jedoch nicht zu prognostizieren. Dafür sind die Aufs und Abs zu häufig und die militärische Überlegenheit der Tatmadaw noch immer zu gross.

Wie ein Nadelstich in das Herz

Wie nah Erfolge und Rückschläge im Krieg beieinanderliegen, hat das Bataillon der Black Panther erst vor wenigen Tagen erfahren. Die Volkswehr hatte den für den Handel mit Thailand wichtigen Ort Myawaddy eingenommen. Lange konnte sie ihn nicht halten. Die Kämpfer der Black Panther mussten sich zurückziehen. 24 Widerstandskämpfer starben. Sie wurden in der Nähe des Basislagers beerdigt.

Diese Erfahrung hat bei Wayne Lay, die während der Kämpfe um Myawaddy für den Nachschub an der Front sorgte, Spuren hinterlassen. Sie hat schon ihre Eltern während der Pandemie verloren; mit ihren Geschwistern hat sie kaum noch Kontakt. Die Kämpfer der Black Panther sind zu ihrer zweiten Familie geworden. «Wenn ein Kamerad stirbt, ist es wie ein Nadelstich in mein Herz.» Aber die toten Freunde dürften nicht sinnlos gestorben sein, fügt sie hinzu. Sie treiben sie an, weiter für den Sieg der Revolution zu kämpfen.

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